Die mobile Steckdose: 230 Volt aus dem Zigarettenanzünder

Einen Zigarettenanzünder im Auto brauche ich nicht, sagen immer mehr Fahrzeuglenker, die längst zu den Nichtrauchern gehören.

Elektrischen Strom

Doch die auf den ersten Blick so überflüssige Ausstattung kann sich schnell zu einer ausgesprochen vielseitigen Quelle für das erweisen, was sie statt Nikotin auch im Auto immer öfter brauchen: elektrischen Strom für die verschiedenen mobilen Kommunikations- und Datenverarbeitungsgeräte vom Mobiltelefon über das mobile Navigationssystem bis zum Laptop. Natürlich haben die alle Akkus. Aber die haben nur eine begrenzte Kapazität. Und immer wieder wird vergessen, sie auch aufzuladen. Doch dieses Problem ist lösbar – mit einer 230-Volt-Steckdose im Cockpit.

Netzspannung im Auto

Normale Netzspannung im Auto bekommt man heute bereits für wenige Euro. Denn der Zubehörhandel bietet eine Vielzahl von kleinen Wechselrichtern an, die den 12-Volt-Gleichstrom aus dem Bordnetz in 230-Volt-Wechseltrom umwandeln können. Solche oft auch als Spannungswandler bezeichneten Geräte gibt es bereits ab etwa 30 Euro. Da kann man wählen zwischen flachen zigarettenschachtelgroßen Kästen mit Euro-Steckdose, die am Instrumentenbrett fixiert werden oder Zylindern mit normaler Netzsteckdose im Bierdosenformat, die sich leicht im Getränkedosenhalter unterbringen lassen.[foto id=“292331″ size=“small“ position=“right“]

Geräte mit höherer Leistungsaufnahme

Bis zu 150 Watt liefern die preiswerten Geräte. Wer Geräte mit höherer Leistungsaufnahme anschließen möchte, muss dafür tiefer in die Tasche greifen. Dafür bekommt man dann sogar Geräte, die bis zu 1.000, 2.000 oder auch 3.000 Watt liefern. Für deren Anschluss reichen normale Zigarettenanzündersteckdosen allerdings nicht mehr aus, und man muss schon ein geeignetes Anschlusskabel direkt zum Bordnetz verlegen lassen.

Doppel- und Mehrfachstecker

Damit ein kleiner Wechselrichter an der Zigarettenanzünderdose diese für andere Geräte nicht blockiert, gibt es eine Vielzahl von Doppel- und Mehrfachsteckern, die es erlauben, neben dem Wechselrichter auch weitere Geräte anzuschließen, die mit 12 Volt betrieben werden. Das breite Angebot solcher Geräte reicht vom Babykostwärmer über Kaffemaschinen bis zu Warmhalte- und Kühlboxen.

Steckerleisten

Neben Mehrfachsteckern werden auch Steckerleisten angeboten, die neben einem oder mehreren 12-Volt-Anschlüssen auch einen oder mehrere USB-Anschlüsse bieten, mit denen sich all die Geräte versorgen lassen, die über ein USB-Kabel ihren Strom beziehen. Wem ein USB-Anschluss reicht, kann den auch in einem kompakten [foto id=“292332″ size=“small“ position=“left“]Gerät bekommen, das direkt in die Zigarettenanzünderdose gesteckt wird. Und auch zahlreiche Wechselrichter, die über eine 230-Volt-Steckdose verfügen, bieten zusätzlich einen USB-Anschluss, wie zum Beispiel die Geräte von Waeco.

Wahre Pionierarbeit

Dieses Unternehmen ist auch der Partner von VW, wo man wahre Pionierarbeit für die mobile Netzsteckdose im Auto leistet. Denn im Passat und den seitdem eingeführten meisten neuen Modellen kann man als Zusatzausstattung eine ins Armaturenbrett integrierte 230-Volt-Eurosteckerdose mit 150 Watt ordern.

Batteriewächter

Nicht unterschätzen sollte man allerdings die Verlockung, zu viel Energie aus der Fahrzeugbatterie zu ziehen. Damit immer ausreichend Strom zum Start des Fahrzeugs verfügbar bleibt, sollten alle die, die sich regelmäßig aus dem Bordnetz bedienen, in einen Batteriewächter investieren. Der schaltet nämlich alle zusätzlichen Verbraucher ab, wenn diese die Batterie mehr als erlaubt schwächen.

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Wolfgang Fleu

April 30, 2010 um 2:05 pm Uhr

Ich möchte den sehr guten redaktionellen Beitrag noch um einige wissenswerte Punkte ergänzen. Beim Erwerb eines Spannungswandlers sollte man unbedingt wissen, dass drei verschiedene Systeme am Markt sind. Die preiswertesten haben keine sinusförmige, sondern eine rechteckförmige Ausgangsspannung (230V~). Diese Kurvenform ist nur für "ohmsche" Verbraucher geeignet, wie zum Beispiel Glühbirnen (keine Energiesparlampen oder Leuchtstoffröhren!!!!) oder Wärmegeräte (Babyflaschenwärmer, Kaffeekocher u.s.w.). Motoren oder Transformatoren oder Schaltnetzteile dürfen auf keinen Fall angeschlossen werden, weil die Rechteckspannung in diesen Geräten zu enormen Verlustleistungen bis zur Zerstörung führt. Rein sinusförmige Spannungswandler sind zwar technisch die Besten, sind aber auch extrem teuer und nehmen wegen ihrer hohen Verlustleistung den meisten Strom aus dem Bordnetz auf. Der ideale Kompromiss sind die sogenannten Treppenspannungswandler mit angenäherter Sinuskurve. Sie haben einen hohen Wirkungsgrad (85 %) und produzieren wenig Wärme. Überlegenswert ist auch die angestrebte Leistung. Bedenken Sie bitte, dass bei einem Wandler mit 150W Ausgangsleistung die Stromaufnahme (150W x 0,85 % (Wirkungsgrad) : 12 Volt) immerhin 14,7 Ampere beträgt. Das ist für alle mit nur 8 Ampere abgesicherten Zigarrettenanzündersteckdosen bereits zu viel. Die Grenzen der installierbaren Leistungen hängen immer von der Grösse der Autobatterie ab. Hier würde zum Beispiel ein Spannungswandler mit 3000 Watt aus der Autobatterie einen Strom von 294 Ampere ziehen, also mehr als ein durchschnittlicher Anlasser. Bei solchen Leistungen wäre eine voll aufgeladene Autobatterie (44 Ah) nach 8 Minuten leer und müsste mit 35mm² Kabel verdrahtet werden. Dann sind in Autos seit dem 1.1.2008 nur noch solche Geräte zugelassen, die eine EU-Zulassung besitzen. Diese muss deutlich erkennbar am Gerät angebracht sein. Ja, dieses nur als ergänzende Information. Gruss …. Wolli

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