Kia

Fahrbericht Kia Carnival 2.9 CRDi: Groß, geräumig, Grund-solide

Von Ingo Koecher — Groß, geräumig und durchaus chic kommt der Kia Carnival 2.9 CRDi daher. Ob der Großraum-Van auch im Alltag überzeugen konnte, wollen wir in unserem Fahrbericht zeigen.

Kia hat sich schon seit Jahren von den Automobilherstellern aus Fernost distanziert, die billige und einfallslose Kopien auf den europäischen, insbesondere den deutschen Fahrzeug-Markt werfen. Das fällt auf, sobald man die ersten Runden um unseren heutigen Testkandidaten hinter sich gebracht und den einen oder anderen Blick hineingeworfen hat.[foto id=“61461″ size=“small“ position=“right“]

 

Immer schön der Reihe nach…

Platzmangel, so unser erster Eindruck, scheint im Carnival kein Thema zu sein. Inwieweit der Großraum-Van auch Komfort für die sieben Insassen bietet, wird unser Test zeigen.

Es lässt sich nicht anders sagen: Er hat durchaus Charakter. Der Carnival ist bei weitem mehr als nur ein „Blechkasten“ auf vier Rädern. Dem Hersteller gelingt es sogar, der Linienführung etwas Dynamik, die, so unsere Vermutung, wiederum zu Fahrspaß führen könnte, einzuhauchen.

Ob sich dieser Fun-Faktor im Großraum-Van am Ende auch finden lässt: Wir werden es im folgenden Test sehen…

Träge ist der nicht…

Wir testeten das Spitzenmodell des Carnival mit dem 2,9 Liter Vierzylinder Commonrail [foto id=“61462″ size=“small“ position=“left“]Dieselmotor mit 185 PS, den wir sogleich in den ersten Abschnitt unserer Testreihe, den Stadtverkehr, geworfen haben. Der wiederum hielt für unseren Prüfling keine Probleme bereit. Sein Anzug war ordentlich. Obgleich wir mit einem Selbstzünder unterwegs waren, vernahmen wir kein Diesel-typisches Hämmern. Es war angenehm ruhig im Inneren. Auch das Handling verlangte einem nichts Besonderes ab: Die Rund-um-Sicht war gut. Es bewegte sich alles im grünen Bereich.

Interieur

Das Interieur präsentierte sich uns ausgesprochen angenehm und wirkte auf den ersten Blick qualitätsvoll sowie gut strukturiert. Applikationen in Aluminiumoptik, und in der Mittelkonsole hinter einer kleinen Klappe verborgen, Anschlüsse für iPod, USB- und Aux-Geräte, lassen die Höhe der Zeit erkennen. Ebenfalls an dieser Stelle wurde ein Zwölf-Volt-Anschluss für [foto id=“61463″ size=“small“ position=“right“]Ladegeräte & Co. eingebunden. Etwas hausbacken hingegen wirkte die „Multimedia-Abteilung“ der Mittelkonsole. Die bietet im Carnival eher eine Informations-Grundausstattung, nicht mehr und nicht weniger.

Multi…

Ausgestattet mit CD-Radio, einem Display für die Bedienung der Klimaanlage, sowie einem kleinen Fensterchen für die aktuelle Zeit – alles in urzeitlichem grün/grau gehalten – bietet die Konsole nur wenig Abwechslung fürs Auge. Ein Display, das bei soviel vorhandenem Platz in einer durchaus respektablen Größe eingebaut werden könnte, stünde dem Kia gut zu Gesicht. Nicht zuletzt würde damit die im Ansatz bereits vorhandene „Anbindung“ ans 21. Jahrhundert mit iPod- und USB-Anschluss bis zum Endgerät fortgeführt und nicht auf halber Strecke eingestellt.

Weiter auf Seite 2: Video – Kia Carnival; Lieblingsrevier; Es kam, was kommen musste; Landpartie; Fazit; techn. Daten & Preis

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Video: Kia Carnival

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Lieblingsrevier…

Zwischenzeitlich hatten wir mit unserem Prüfling die Autobahn erreicht. Hier würde, so nahmen wir nicht zuletzt wegen der Größe unseres Testkandidaten an, das Lieblingsrevier des Carnival liegen. Wäre unser Testwagen voll Beladen und mit jeder Menge Passagieren an Bord, so ähnelte er eher einem Kreuzfahrtschiff als ein Sportboot. Komfortabel von A nach B zu gelangen, ohne Geschwindigkeitsrekorde brechen zu wollen – das ist die Bestimmung des Carnival.
Und er versah entsprechend unseren Erwartungen seinen Dienst: Dennoch wollten wir sehen, wie [foto id=“61464″ size=“small“ position=“right“]weit man mit ihm gehen könnte.

Es kam, was kommen musste…

… und der beherzte Tritt in die Pedalerie folgte. Die motorseitige Geräuschentwicklung im Innenraum unseres Kia war der Geschwindigkeit angemessen und durchaus normal. Lediglich die Windgeräusche nahmen stark zu. Negativ fiel uns das Wischergebnis eines der Wischerblätter auf. Zum Zeitpunkt unserer Autobahnfahrt regnete es. Bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h mussten wir jedoch feststellen, dass der fahrerseitige Scheibenwischer während seiner Abwärtsbewegung begann, über die Scheibe zu springen. Dieses Geräusch hat sicherlich jeder schon einmal erlebt, wenn der Gummi den kurzzeitigen Kontakt zur Scheibe verliert und wenige später wieder aufschlägt. Zum einen ist es auf Dauer sehr unangenehm, zum anderen, und weitaus folgenreicher, führt das Lösen des Wischerblattes von der Scheibe zu schlechter Sicht und reduziert so die Fahrsicherheit. Sobald wir eine Geschwindigkeit unter der 160 km/h-Marke [foto id=“61465″ size=“small“ position=“left“]wählten, arbeitete der Wischer wieder einwandfrei.

Die Landpartie

An dieser Stelle neigte sich unsere Autobahnetappe ihrem Ende. Es ging nun Über-Land weiter. Auch hier hatte unser Carnival keine Probleme. Die ihm vorgesetzten Kurven nahm er ohne zu murren in einer passablen Geschwindigkeit. Spurlage wie Fahrverhalten waren ohne Tadel und überzeugten. Das Highlight dieses letzten Abschnitts unserer Testreihe war zweifelsfrei die Buckelpiste. Hier würde sich zeigen, wie weit man mit ihm gehen könnte. Dank des sportlich-straff ausgelegten Fahrwerks nahm er es leicht…  Der Kontakt zur Fahrbahn blieb auch bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h ohne Unterbrechung bestehen. Erläuternd muss an dieser Stelle unbedingt erwähnt werden, dass für unseren abschließenden Testabschnitt als Vmax-Richtwert 50 km/h zugrunde gelegt werden. Das ist natürlich nur ein Richtwert, der im Bedarfsfall nach oben [foto id=“61466″ size=“small“ position=“right“]korrigiert werden kann. Und obgleich wir eine Korrektur nach oben vorgenommen hatten, zeigte der Carnival keine Schwäche. Er zog stabil und sicher seine Bahn.

Fazit

In unserem Fahrbericht können wir dem Kia Carnival nicht nur Größe, sondern auch Alltagstauglichkeit bescheinigen. Und dieses Prädikat mit dem Zusatz, dass man komfortabel von A nach B gelangt. So bietet der Großraum-Van eine attraktive Alternative etwa zum Citroen C8 oder Ford Galaxy. Wer also auf elektronischen Schnickschnack verzichten kann, der ist im Carnival gut aufgehoben.

Technische Daten Kia Carnival 2.9 CRDi

Fünftüriger Großraum-Van mit sieben Sitzen

L: 4810 mm, B: 1985 mm, H: 1815 mm

Hubraum (ccm): 2902
Leistung: 136 kW / 185 PS bei 3800 U/min
Drehmoment: 343 Nm bei 1500 – 3500 U/min

Höchstgeschwindigkeit (km/h) 197 / 194
Beschleunigung 0 – 100 km/h (s) k.A.

Verbrauch (Kraftstoffart: Diesel)
innerorts: (l/100 km) 10,2 / 12,3
außerorts: (l/100 km) 6,4 / 7,0
im Mittel: (l/100 km) 7,8 / 9,0
CO2-Emission (g/km) 199 / 224 (Euro 4)

Gewichte (kg)
Zulässiges Gesamtgewicht 2900 / 2920
Zuladung maximal, ausstattungsabhängig 579 – 732 / 579 – 731
Achslast vorn max. 1540
Achslast hinten max. 1550
Anhängelast, gebremst 2000
Anhängelast, ungebremst 750
Zulässige Stützlast 85
Dachlast 75
Wendekreisdurchmesser (m) 11,02 (mit Schneeketten 11,64)

Preis Kia Carnival 2.9 CRDi: 28.115 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.)

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Gast auto.de

Februar 8, 2009 um 9:52 pm Uhr

Wirklich schade das Chrysler den Voyager nur noch als Grand Voyager anbietet, sonst würde man sich für den KIA wahrscheinlich gar nicht interessieren.

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