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Ford Police Utility – Neues SUV für die US-Cops

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Dass Keegan mit großem Eifer bei der Sache und sich der Bedeutung des Augenblicks im Klaren war, bewiesen die vier, mit aller Kraft schräg auf den Boden gestemmten Beine und der wedelnde Schwanz. Als die dreijährige Schäferhündin, beruflich in Diensten der Polizei von Chicago, auf der großen Auto Show in ihrer Heimatstadt als Ehrengast den neuen Ford Police Interceptor Utility kraftvoll von seiner Abdeckung befreite, läutete sie mit dessen Premiere ein neues Kapitel in der Geschichte der amerikanischen Ford-Polizeiautos ein.

Haushoch überlegen, trotz "kleinem" Motor

Zuvor hatten die neuen Police Cars von Ford – die Limousine Police Interceptor Sedan auf Basis des Ford Taurus und das Interceptor Utility genannte SUV auf Basis des Ford Explorer – bei staatlichen Tests mit ihren Sechs-Zylinder-Motoren die Konkurrenz, die teilweise mit Acht-Zylinder-Aggregaten angetreten war, überlegen in Grund und Boden gefahren.
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Ford ist Trumpf bei der US-Polizei

Seit Jahren liegt Ford mit seinen speziell für sie gebauten Fahrzeugen in der Gunst amerikanischer Polizisten vorne. Schon 1961 zum Beispiel stellte das Unternehmen 58 Prozent aller Polizeifahrzeuge in den 50 größten Städten der Vereinigten Staaten. 20 Jahre später bestimmten meist schwarz-weiß lackierte Exemplare des LTD Crown Victoria mit Blau-Rot-Lichtern auf dem Dach das Straßenbild. Als deren Zeit allmählich zu Ende ging, stellte Ford 2012 erstmals einen speziell für die Sheriffs ausgerüsteten Explorer vor. Denn was amerikanischen Autokäufern recht, war der US-Polizei billig. Geländewagen mit sportlichem Image gewannen damals im Mutterland des SUV immer mehr Liebhaber, inzwischen machen sie noch vor den viertürigen Limousinen die absatzstärkste Fahrzeugart aus. Da wollten die Cops verständlicherweise nicht zurückstehen, zumal sie nach dem Anschlag auf das World Trade Center in New York mehr Platz für umfangreichere Ausrüstung benötigten. So lautete zumindest ihre offizielle Begründung.

66 Prozent aller Polizisten fahren Ford

Zusammen mit seiner Limousine behielt Ford mit seinem Allradler ziemlich sicher mit einem Anteil von 56 Prozent die Führung auf dem Markt der Wagen für die Sicherheitsbehörden. Kurzzeitig waren es im Juli 2014 sogar 66 Prozent. „Unser Police Interceptor Utility ist das am besten verkaufte Polizeiauto in den USA“, freut sich Jonathan Honeycutt, bei Ford-Marketing -Chef für Behördenfahrzeuge. „Wir haben einen kurzen Draht zu unseren Kunden und richten uns nach deren Bedürfnissen.“
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Polizeisektor heiß umkämpft

Der Polizeisektor wird in den USA von den Großen Drei aus Detroit – General Motors (GM), Ford und Fiat Chrysler Automobiles (FCA) – heiß umkämpft und auch Toyota und Subaru mischen neuerdings kräftig mit. Erfolgreiche Sheriffcars – sie tragen durchweg den Beinamen „Interceptor“ (wörtlich übersetzt: Abfangjäger) – sind nicht nur gut für Umsatz und Kasse, sondern besser noch für das Renommee. Schuld daran sind die überaus strengen Test- und Auswahlverfahren, nach denen die amerikanischen Behörden ihre Kaufentscheidung treffen. Wer es bei denen schafft, schafft es auch beim Publikum. Dabei gelten das Los Angeles County Sheriff’s Department zusammen mit der Michigan State Police als die strengsten Institutionen mit den brutalsten Prüfungen, allerdings mit einem Unterschied: Während die Tester aus Michigan, dem Heimatstaat der amerikanischen Automobilindustrie, wo gerne gerast wird, gesteigerten Wert auf Spitzengeschwindigkeit und perfektes Handling bei hohem Tempo legen, kommt es den Kaliforniern eher auf starke Bremsen, Manövrierfähigkeit im städtischen Verkehr und mechanische Zuverlässigkeit an.

Rückblick: Die Autos der US-Polizei

Vor zehn Jahren war das Feld der Bewerber noch ziemlich ausgeglichen. Für General Motors schlug sich damals der Chevrolet Impala Police Interceptor mit seiner für amerikanische Verhältnisse mörderischen Spitzengeschwindigkeit von 228 km/h recht wacker, die Tester bemängelten allerdings das Fading seiner Bremsen und die Neigung zum leichten Untersteuern. Chrysler schickte die beiden Dodge-Modelle Charger und Magnum ins Rennen, die mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in sechs Sekunden schwarze Spuren auf dem Asphalt hinterließen und damit die Prüfkommission beeindruckten. Währenddessen heimste der Ford Crown Victoria gute Noten für Handling, Leistung und Schaltung ein. Obwohl die Ingenieure bei Ford damals der Meinung waren, ein SUV eigne sich wegen seines hohen Schwerpunkts nur schlecht für Verfolgungsfahrten, war bei den ersten Tests auch ein Explorer dabei, der aber im Laufe der Prüfungen aus diesem Grund von Ford zurückgezogen wurde.
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Ford brachte die Konkurrenz ins Schleudern

Bei den jüngsten Tests konnten die Fahrwerksspezialisten aus Detroit, wo Ford seine Polizeiautos entwirft und danach in Chicago baut, dieses Manko locker ausbügeln. Unter den strengen Augen der Polizei von Michigan beschleunigte die neue Limousine mit sechs Zylindern, 3,5 Litern Hubraum und Allradantrieb von 0 auf 100 km/h in 5,86 Sekunden. Von der Konkurrenz konnte ihr lediglich der Chevrolet Caprice (Acht Zylinder, 6 Liter Hubraum) mit 6,17 Sekunden einigermaßen Paroli bieten. Der Ford Police Interceptor Utility beschleunigte mit dem gleichen Motor wie seine Schwesterlimousine in 6,55 Sekunden von 0 auf 100 km/h, dagegen benötigte der Chevrolet Tahoe mit seinem bulligen V8 und 5,3 Liter Hubraum fast eine Sekunde mehr. Ein ähnliches Bild ergab sich auf dem Auto Club Speedway in Fontana/Kalifornien, wo das Los Angeles County Sheriff's Departement seine Prüfungen durchführte. Dort brachte der Ford Police Interceptor Utility die gesamte Konkurrenz buchstäblich ins Schleudern. Mit dessen Ecoboost-Motor konnten weder die Sechs-Zylinder-Limousinen von Chevrolet noch von Dodge mithalten.
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Police-Cars: Entscheidende Unterschiede zum Serienauto

So wie Rennautos bis auf die äußere Form wenig Gemeinsamkeiten mit ihren Brüdern und Schwestern für die Normalkundschaft aufweisen, gibt es auch bei den amerikanischen Polizeiwagen entscheidende Unterschiede zu den Fahrzeugen, deren Modellbezeichnung ohne den Begriff „Interceptor“ auskommen muss. Beim Ford Police Interceptor Utility gehören dazu beispielsweise schusssichere Türen auf Fahrer- und Beifahrerseite, die auch größere Kaliber aushalten, verstärkte Bremsen und Federung sowie Funkanlage und auf Wunsch ein automatisches Überwachungssystem. Laut Ford haben 90 Prozent des Innenraums beider Polizeiautos mit ihren zivilen Vorbildern nichts mehr zu tun. Die Spanne reicht von Befestigungssystemen für eine Reihe verschiedener Waffen über die Entriegelung der Heckklappe per Knopfdruck bis zur Radarüberwachung der näheren Umgebung. Was hinter dem Streifenwagen passiert, hält eine Videokamera fest, die ihre Aufnahmen entweder auf einen Bildschirm in der Armaturenbrett-Mitte sendet oder auf Wunsch im Rückspiegel zeigt. Kommt dem Heck ein Verfolger gefährlich nahe, schließen sich die Seitenfenster automatisch, die Türen werden verriegelt. Die Liste möglicher Sonderwünsche umfasst 125 Positionen, Marketingexperten rechneten aus, dass die 200 Ford-Arbeiter, die sich ausschließlich mit den Interceptors beschäftigen, im vergangenen Jahr 269.000 polizeispezifisches Zubehör in die 36.000 hergestellten Polizeiautos einbauten, die sowohl für die USA als auch den weltweiten Export bestimmt waren.

Antrieb

Sowohl SUV als auch Limousine verfügen serienmäßig über Allradantrieb, den SUV gibt es entweder mit einer 227 kW / 308 PS starken, 3,67 Liter großen Sechs-Zylinder-Maschine für den normalen Dienst oder einem 272 kW / 370 PS starken, 3,5 Liter großen, von einem Doppelturbolader aufgeblasenem V6-Aggregat. Beide sind serienmäßig mit einem Sechs-Gang-Automatikgetriebe ausgerüstet, das sich durch Kickdown den Einsatz bei Verfolgungsfahrten erleichtert und sogar mit blockierenden Rädern eine Schleuderwende von 180 Grad erlaubt. „Ob die spezielle Abstimmung von Federung und Motoren, Lenkung und Getriebe – unsere Polizeiautos erfüllen höchste Ansprüche“, lobt sich Arie Groeneveld, bei Ford Chefingenieur für die Einsatzfahrzeuge, selbst.
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Guter Rat zum Schluss: US-Cops verstehen keinen Spaß

Und was passiert, wenn ein deutscher Tourist, der mit dem Mietwagen unterwegs ist, plötzlich im Rückspiegel flackerndes Blau-Rotlicht sieht und die markerschütternde Polizeisirene hört? Da gibt es nur einen Tipp: Rechts ran, halten, Hände aufs Lenkrad und nicht bewegen. Alles andere könnte Lebensgefahr bedeuten, denn US-Cops verstehen keinen Spaß.

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