Cadillac

Cadillac: Auf in den Kampf mit europäisierten Autos

„Wir wählen den stabilen Weg“, beschreibt Arjen van Beek die Strategie der Cadillac Corvette Hummer Deutschland GmbH in die Zukunft. Heute verfüge man in Deutschland über 25 Händler, bald sollen es 35 sein.

Dieses Mal soll der erneute Versuch von Cadillac, in Deutschland Fuß zu fassen, nicht wieder nahe null landen. Dieser Neustart soll mit guten Händlern und europäisierten Fahrzeugen gelingen.

Wieder auf dem Weg zur Legende…

Auch in den USA war die einstige Straßenkreuzer-Legende aus der Mode geraten. Erst seit 1999 verfolgt die Marke wieder ein durchgängiges Konzept mit einem typischen Design und einem breiteren Angebot. Vom Mittelklasse-Modell BLS über das Topmodell STS bis zum Sports Utility Vehicle (SUV) SRX schauen alle mit dem gleichen markanten und verwechselbaren Markengesicht in eine offensichtlich bessere Zukunft.

Interieur

Bei der Qualität der Innenausstattung will man europäische Spitze erreichen. So wird der SRX vom bekannten Edelausstatter Draexelmair betreut. Darüber hinaus gibt es weitere Hinweise, dass man dieses Mal ernsthaft den Versuch unternehmen will, Europäer zu überzeugen. So kommt der BLS in diesem Jahr noch als Kombi. Außerdem bietet Cadillac hierzulande Diesel an, was Amerikaner bei einem Cadillac wohl noch nicht goutieren würden. Heute schon steht ein 150 PS-Diesel für den BLS zur Wahl. Doch das ist nur der Anfang. Es folgt der aus dem Hause Saab bekannte 180 PS-Diesel und später – für das Modelljahr 2009 des CTS – ein V6-Diesel mit 2,9 Litern Hubraum, 250 PS und einem maximalen Drehmoment von 550 Newtonmeter (Nm).

Teststrecke: Nordschleife des Nürburgrings

Als eine weitere Verbeugung vor den europäischen Ansprüchen darf man es wohl deuten, wenn die Cadillac-Ingenieure das Fahrwerk auf der Nordschleife des Nürburgrings abstimmen. So geschehen für den Roadster XLR-V und die Sportlimousine STS-V. Dabei ist den Amerikanern ein überzeugender Kompromiss zwischen dem für ein amerikanisches Auto typischen Fahrkomfort und der Erwartung der Europäer an die Fahrdynamik gelungen: Die Federung arbeitet weich und die Dämpfung straff. Stabilisatoren verhindern schon beim STS-V das Wanken in Kurven wirkungsvoll. Beim XLR-V wird dieser Effekt durch ein aktives Fahrwerk noch verstärkt. Überraschend gut über alle Geschwindigkeitsbereiche zeigt sich auch die Lenkung.

Zum Aggregat

Dank niedriger Windgeräusche und der gut arbeitenden ZF-Automatik entstanden so zwei Spitzenmodelle, die zum entspannten Fahren einladen, auch wenn unter der Haube der 4,4 Liter V8-Kompressormotor zu schnellerem Fahren auffordert. Er hört auf den Namen „Northstar“ und teil sich mit dem Hemi-Motor von Chrysler den Ruhm des typischen Acht-Zylinders amerikanischer Prägung. Im STS-V leistet er 350 kW / 476 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 595 Nm, im XLR-V sind es 331 kW / 450 PS und 561 Nm. Beide V-Versionen erreichen die 100 km/h nach weniger als fünf Sekunden und werden bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Beim Durchschnittsverbrauch hat der Roadster mit 14,9 Litern die Nase vorn. Der STS-V braucht einen Liter mehr, wiegt aber sicherlich auch deutlich mehr und bietet dem Wind die größere Stirnfläche.

Die Preisstruktur

Mehr zu Daten, Details und Fahrverhalten werden die Fahrberichte zeigen müssen. Zur Zeit kann man aber schon so viel erkennen: Auch über die Preise bemüht sich Cadillac um einen guten Start in dem Wettbewerb mit Mercedes-Benz, BMW, Audi. Der STS-V kostet 74 850 Euro, der XLR-V 86 150 Euro, beide in der Grundausstattung, die so gut wie vollständig ausfällt. Auch der Preis von 60 950 Euro für den Crossover SRX in der teuersten Achtzylinder-Version und mit ebenfalls guter Ausstattung darf als Kampfansage verstanden werden. Neben Lexus und Phaeton ringt nun auch Cadillac um ein größeres Stück vom Luxus-Kuchen.

(ar/Sm)

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