Kraft aus dem Drehzahlkeller

„Downspeeding“: Kraft aus dem Drehzahlkeller spart Sprit

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Spritsparen beim Autofahren ist Trumpf. Aber wie gelingt das am besten? Das neue Zauberwort heißt „Downspeeding“: das Fahren bei ganz niedrigen Drehzahlen. Fahren im Stadtverkehr mit 50 km/h im fünften Gang ist bei Downspeeding-Pkw die Regel. Früher führte die hohe Gangstufe stets zum Abwürgen beziehungsweise starken Stottern des Motors. Doch heute verrichten handgeschaltete Kompaktautos mit dieser Methode ruckelfrei ihre Arbeit. Downspeeding gibt es aber auch bei Oberklassenfahrzeugen mit Automatik-Getrieben, wo sie mit Geschwindigkeiten bis 70 km/h und niedriger Motordrehzahl zwischen 1.000/min bis 1.250/min in der sechsten Gangstufe problemlos fahren.

Weniger ist mehr

Auf der Autobahn mit Tempo 130 km/h dreht sich die Kurbelwelle dann meist nur mit etwa 2.100 Umdrehungen je Minute (/min). Diese Autos verbrauchen im Alltagsverkehr meist weniger als 5 Liter/100 km Kraftstoff - und das ohne Einbußen an Fahrqualität. Der Motor wird darauf getrimmt, dass das maximale Drehmoment teilweise bereits ab etwa 1.600/min anliegt. Und bei rund 1.000/min steht dann schon weit mehr als die Hälfte des Drehmoment-Maximums für den Antrieb bereit. Die große Kraft des Motors sichert im Downspeeding-Betrieb so den akzeptablen Antrieb und den geringen Kraftstoff-Verbrauch, der laut Schaeffler vergleichsweise durch Downspeeding um 4,5 Prozent sinkt.
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Praxisbeispiele: Mercedes S300 Hybrid und Audi A6 Ultra

Das bisherige Problem bisher bestand in dem unrunden, schwingungsbelasteten Lauf des Triebwerks bei niedrigen Touren. Der Mercedes S 300 BlueTec Hybrid 7G-Tronic Plus und der A6 Avant 2.0 TDI ultra S tronic zum Beispiel aber glänzen auch im Downspeeding-Betrieb mit hohem Fahrkomfort. Und das liegt an einem Trick bei der Kraftübertragung.

Getriebe für Downspeeding abstimmen

Doppelkupplungs- und Wandler-Automatikgetriebe sind heute auf die Betriebsweise des Downspeeding optimal abzustimmen. Das Torsionsdämpfer-Konzept mit Fliehkraftpendel machts möglich. Das – geheimnisvoll klingende – Pendel ist ein Kunstgriff, er stammt gewissermaßen aus der Hexenküche deutscher Ingenieure. Es tilgt spürbare Drehschwingungen im Antrieb, die besonders im Downspeeding-Betrieb auftreten. Die Wirkung wird dadurch erzielt, dass die Schwingung der Pendelmasse eine Kraft entgegen der Drehrichtung des Motors erzeugt. So werden die starken Drehschwingungen des Verbrennungsmotors bei niedrig-touriger Fahrt wirkungsvoll ausgeglichen. Bei Mercedes kommen die Fliehkraftpendel in beiden Wandler-Automatikgetrieben 7G- und 9G-Tronic zum Einsatz.

Peugeot 308 SW und Renault Mégane

Auch in der Golfklasse erleben Fahrer zweier neuer Kombi-Modelle wie dem Peugeot 308 SW e-HDi FAP 115 Stop & Start mit 85 kW/115 PS Leistung und 270 Newtonmeter maximales Drehmoment bei 1 750/min. und dem Renault Mégane Grandtour Energy dCi 130 Start&Stop mit 96 kW/130 PS sowie 320 Newtonmeter bei 2 000/min. mit Dieselmotor und Sechsgang-Handschaltgetriebe das spritsparende Downspeeding. Zwar nicht mit Pendel und dem hohen Komfort., aber beide verbrauchen im Alltagsbetrieb nur 4,6 l/100 km und fahren mit einem 1,6-Liter-Vierzylinder.
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Je mehr Gewicht, desto mehr kann gespart werden

Doch der massigste Pkw der Downspeeding-Beispiele ist auch der effektivste, wie die Tests des ADAC belegen: Mit nur 5,1 l/100 km begnügt sich der Mercedes S 300 BlueTec Hybrid 7G-Tronic Plus. Und das, obwohl er mit fast 2,1 Tonnen Leergewicht zwölf Zentner mehr auf die Wagen bringt als die 0,5 Liter weniger verbrauchenden Franzosen.

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