E-Bikes fürs Gelände – Mit Rückenwind die Hügel hoch

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In der Stadt ist es schon seit einiger Zeit zu Hause, und auch für eine längere Ausfahrt ist das Fahrrad mit elektrischer Trittunterstützung keine exotische Erscheinung mehr. Im Gelände allerdings gehören Mountainbikes mit Rückenwind zu den Ausnahmen – noch, denn das Design der neuen Modelle versteckt die elektrische Nachhilfe so geschickt, dass sie erst beim zweiten Blick deutlich wird. Vor dem Kauf lohnt sich aber auf jeden Fall ein Blick auf die Technik.

Der Mittelmotor, wie ihn Bosch und demnächst auch der Automobilzulieferer Brose anbietet, hat das Design und gleichzeitig auch die Fahreigenschaften der Räder entscheidend beeinflusst. Inzwischen sind die Antriebe so in die Rahmengeometrie eingepasst, dass es inzwischen kaum noch Hersteller gibt, die bei ihren sportlichen Modellen einen anderen Antrieb wählen.

Dank des Mittelmotors verteilt sich das zusätzliche Gewicht zentral, und auch der Schwerpunkt ist deutlich niedriger, was wiederum die Fahrstabilität positiv beeinflusst. Gleichzeitig verringert sich das Risiko einer Reifenpanne am Hinterrad, denn es muss dank dieser Konstruktion keine zusätzlichen Kilos verkraften. Und sollte es tatsächlich doch einmal zu einer Panne kommen, lässt sich das Hinterrad einfach demontieren und der Schlauch austauschen. Allerdings muss der so unterstützte Mountainbiker auch Nachteile in Kauf nehmen, wenn er sich für den Mittelmotor entscheidet. Die Antriebseinheit aus Kette und Kettenblätter ist einem höheren Verschleiß ausgesetzt, und zudem macht sich der Antrieb durch ein leichtes Surren im Gelände bemerkbar. Gravierender ist allerdings die eingeschränkte Übersetzungsbandbreite – es sei denn man wählt die voll- oder halbautomatischen Schaltsysteme wie sie von den Komponenten-Lieferanten Shimano, Sram oder Nuvinci angeboten werden.

Beim Heckantrieb entfällt die zusätzliche Belastung auf den Antriebsstrang aus Kette und Kettenblätter, und außerdem lässt sich bei dem leiseren Antrieb auch die Übersetzungsbandbreite zumeist frei wählen, sodass auch Antriebe mit zwei oder sogar drei Kettenblätter möglich sind, was vor allem von älteren Radsportfreunden geschätzt wird. Allerdings sind diese Räder wegen des Zusatzgewichtes im Hinterrad deutlich hecklastig, was sich im Fahrverhalten bemerkbar macht, und bei einer Panne lässt sich das Hinterrad nicht leicht ausbauen.

Neben dem Motor spielt der Akku die entscheidende Rolle, wie lange der elektrische Rückenwind seine segensreiche Wirkung entfalten kann. So gut wie alle Hersteller nutzen die vom Gesetzgeber eingerichtete Grenze von 250 Watt aus, was nichts über die Reichweite aussagt. Für die theoretische maximale Reichweite ist die Angabe Wattstunde (Wh) entscheidend – sie zeigt, wie viel Energie bei vollgeladener Batterie zur Verfügung steht. Je höher dieser Wert ist, desto größer auch die Reichweite. Allerdings muss jede zusätzliche Wattstunde mit einer Gewichtssteigerung erkauft werden. Wie bei den Stadt- und Tourenräder darf der E-Motor nur bis maximal 25 km/h unterstützend eingreifen.

Für besonders anspruchsvolles Gelände oder steile Garagenauffahrten, die auch sportliche Biker zum Absteigen zwingen, empfiehlt sich eine sogenannte Schiebehilfe, bei der der E-Motor unterstützend eingreift. Im Gelände macht sich ein höherer Reifendruck angenehm bemerkbar. Auch für die Federgabel ist ein höherer Luftdruck empfehlenswert.

E-Bikes sind konstruktionsbedingt schwerer als konventionell angetriebene Räder, doch gleicht der elektrische Antrieb dies mehr als aus. Bemerkbar machen sich die zusätzlichen Kilos allerdings beim Verladen des Bikes oder dem Transport über die Treppe in die Etagenwohnung. Nicht nur beim Gewicht sind die E-Mountainbikes ganz vorne, auch beim Preis liegen sie am oberen Ende: Die Liste beginnt bei mindestens 2.500 Euro, und nach oben gibt es fast keine Grenze.

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