Nissan

Erstkontakt Nissan Note 1.5 dCi Tekna: Großer Raum kompakt umhüllt

Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher

Seit Frühjahr 2006 ist er im Rennen und für das Modelljahr 2009 wurde der Nissan Note erstmals einer Überarbeitung unterzogen. Zugute kam ihm das in jedem Fall, hat sich doch gegenüber dem ersten seiner Art so einiges getan.

Doch immer schön der Reihe nach …

Zunächst sind wir uns nicht ganz darüber im Klaren, was da eigentlich von Nissan geliefert wurde. Ist es ein Minivan – dieser Eindruck stellt sich mit Blick auf das Heck recht schnell ein, oder gehört der im englischen Nissan-Werk Sunderland gebaute Japaner in die Kompaktklasse, was unmissverständlich über die Kontur der Front zu erkennen ist.

Nun wäre es ein Leichtes, würden wir einfach dem Zeitgeist folgen und den Nissan Note als Crossover bezeichnen. Nun denn: letztlich muss jeder selbst entscheiden, welcher Fraktion er den Note zuordnen möchte und als was er den Nissan beim Händler ordert.

Fest steht Eines: Der Nissan Note trägt seine Familienzugehörigkeit offen zu Markte – und das steht ihm ausgesprochen gut.

Exterieur

Der neu gestaltete Kühlergrill sowie die weit in Richtung A-Säule ragenden Frontscheinwerfer finden sich in [foto id=“92926″ size=“small“ position=“right“]ähnlicher Ausprägung auch beim etwas größeren Bruder, dem Nissan Tiida wieder. Das Gleiche gilt für die Ausformung der klar strukturierten Motorhaube, die in ihrer Dreiteilung die Linienführung vom Logo in der Mitte des Kühlergrills aufnimmt, verbreitert, um dann an der Frontscheibe zu enden.

Wie die Frontscheinwerfer scheinen auch die Heckleuchten buchstäblich aufgesetzt zu sein. Dieses Detail verhilft dem Nissan Note zu Eigenständigkeit auch innerhalb der eigenen Familie.

Interieur

Das Raumgefühl im Note überrascht, lässt man sich vom äußeren Eindruck leiten. Hat jeder seinen Platz gefunden, stellt sich bei den Insassen – und das auf jedem der Plätze – schnell ein Van-Gefühl ein. Dies liegt zum einen an der Höhe des Innenraums, zum anderen aber auch zu einem wesentlichen Teil am weit ausladend gestalteten Armaturenbrett. Und nicht zu vergessen die Armlehnen: So verfügen ab Ausstattungsstufe Acenta Fahrer- und Beifahrersitz im Family-Paket über eine eigene Armlehne, die Rücksitzbank wartet mit einer ausklappbaren Mittelarmlehne auf. Dem Topmodell vorbehalten bleiben im Fond herunter klappbare Picknick-Tische.

Ausstattung

In den drei Ausstattungslinien Visia, Acenta und Tekna bietet Nissan seinen Note. Ein Sondermodell steht mit [foto id=“92927″ size=“small“ position=“left“]dem I-Way zur Verfügung, dass einen Preisvorteil von 500 Euro gegenüber einem entsprechend ausgestattetem Nissan Note Acenta bietet.

Sicherheit

Bereits die Serie wartet mit einem umfangreichen Sicherheitspaket, bestehend aus Fahrer- und Beifahrerairbag, Seitenairbags in den Lehnen der Vordersitze und Kopfairbags vorn und hinten auf. Des Weiteren bietet der Note in der Basisversion Anti-Blockiersystem (ABS) mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD), Isofix-Kindersitz-Befestigungssystem und die verschiebbare und um klappbare Rücksitzbank. Ab Ausstattungsstufe Acenta kommen u. a. Bordcomputer mit Bluetooth-Schnittstelle inklusive Freisprecheinrichtung und eine Geschwindigkeitsregelanlage mit Begrenzer (Speed Limiter) hinzu.

Weiter auf Seite 2: Aggregate; Handling; Der Parcours; Fazit; techn. Daten & Preis

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Aggregate

In jeder der Ausstattungsstufen werden Benzinmotoren und Selbstzünder angeboten. Die Einstiegsmotorisierung stellt ein 1.4-Liter Benziner mit 65 kW / 88 PS und einem 5-Gang-Schaltgetriebe zu einem Preis ab 14.290 Euro. Topmotorisierung unter den Dieselaggregaten ist ein 1.5-Liter Diesel mit Partikelfilter und einer Leistung von 76 kW / 103 PS mit einem 6-Gang Schaltgetriebe zu einem Preis ab 22.490 Euro.

Handling

Das Handling unseres Testkandidaten im Stadtverkehr war gut. Wir fuhren das Topmodell mit Selbstzünder und 103 PS. Es machte Spaß in die Pedalerie zu treten und zu erleben, wie das Aggregat ohne Verzögerung [foto id=“92929″ size=“small“ position=“right“]ansprach und unsere Anfrage umgehend in Beschleunigung umsetzte. Das gut abgestimmte Getriebe wie auch kurze und präzise Schaltwege taten ihr Übriges. Neben schnellem Anzug waren auch spontane Spurwechsel und einfaches Mitschwimmen kein Problem.

Einziger Kritikpunkt: Das dieseltypische Nageln hätten sich weniger intensiv in den Innenraum fortsetzen sollen. Und ein wenig zu rau schien uns das Aggregat auch zu laufen.

Der Parcours

Jeder Stadtrundfahrt schließt sich im Verlauf unserer Testreihe die Autobahnetappe an. So bewegten wir auch den Nissan Note auf die Piste. Auch in höheren Geschwindigkeitsbereichen blieb die Straßenlage stabil, das Fahrverhalten gut. Einzig die Geräuschentwicklung des Fahrtwinds im Innenraum ab einer Geschwindigkeit von etwa 140 km/h hätten wir uns weniger aufdringlich gewünscht. Dennoch zog der Note auch bei der mit 180 km/h angegebenen Höchstgeschwindigkeit stoisch und zuverlässig seine Bahn.

Als ausgesprochen angenehm empfanden wir die gewählte Reisegeschwindigkeit von etwa 130-140 km/h, die man bei 2.700-3.000 U/min erreicht. Die Geräuschentwicklung im Inneren war von nun an motor- wie auch hinsichtlich des Fahrtwinds unwesentlich.

Der Nissan Note musste, wie auch alle anderen unserer Testkandidaten, die Buckelpiste absolvieren. Wie sich herausstellte bot das Fahrwerk einen guten Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort. Die Geräuschentwicklung im Inneren war der Fahrbahnbeschaffenheit entsprechend moderat, Straßenlage und [foto id=“92930″ size=“small“ position=“left“]Handling gut.

Fazit

Würde man den Nissan Note als reines Vernunftsfahrzeug charakterisieren, würde ihm das nicht ganz gerecht. Natürlich sprechen Anschaffungspreis, Ausstattung und Zielgruppe dafür, dennoch bringt er etwas mit, das ihn von der Masse seines Segments, wenn man ihn denn zugeordnet hat, abhebt. Mit dem Note ist es Nissan gelungen, eine Mischung aus Kompaktwagen und Minivan zu gestalten, ohne in preisliche Sphären abzuheben, die es der angedachten Zielgruppe „Familie“ schwer machen würde, einen Note zu erwerben. Und ganz nebenbei: Spaß macht es auch, ihn zu fahren.

Technische Daten: Nissan Note 1.5 dCi Tekna

Fünftüriger Minivan der Kompaktklasse

L: 4.100 mm, B: 1.691 mm, H: 1.550 mm

Motor:
Turbodiesel-Direkteinspritzer mit Turbolader und Ladeluftkühlung, 6-Gang Schaltgetriebe, Partikelfilter
max. Leistung: 76 kW / 103 PS bei 4.000 U/min
max. Drehmoment: 240 Nm

Beschleunigung von 0 bis 100 km/h in 11,1 s
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h

Verbrauch
Innerorts: 5,9 l/100 km
Außerorts: 4,8 l/100 km
Mittel: 5,1 l/100 km

max. Zuladung: 363 kg
max. Dachlast: 50 kg
Ladevolumen: 437 l,
bei umgeklappter Rücksitzlehne 1.332 l

CO2-Emission: 136 g/km
Schadstoffklasse: Euro 4

Preis:
Testwagen: Nissan Note Tekna ab 22.490 Euro inkl. MwSt.
Basismodell: Nissan Note Visia ab 14.290 Euro inkl. MwSt.

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