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Eurobike: Eine Messe unter Strom

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Für Gary Fisher, vor rund 40 Jahren einer der Erfinder des Mountainbikes, ist die Entwicklung vorgezeichnet. „Das ist das nächste große Ding“, erklärte der Amerikaner bei einem Branchentreff. Das „große Ding“ sind Mountainbikes mit elektrischer Trittunterstützung, die in den vergangenen Jahren aus der Nische in alle Radsegmente gerollt ist. Dieser Trend wird auch auf der Eurobike in Friedrichshafen (26. Bis 29. August, Publikumstag am 29. August) deutlich.

Der Einzug der elektrischen Nachhilfe in die sportlich ausgerichteten Radsegmente zeigt gleichzeitig auch den Kurswechsel der Messe am Bodensee, die sich anfangs vor allem als Podium für sportliche Räder verstanden hat und sich inzwischen zu einer der internationalen Leitmessen entwickelt hat. Auf der Veranstaltung zeigen insgesamt 1.350 Aussteller ihre Neuheiten, und da spielt die Elektrounterstützung eine treibende Rolle. Dass der elektrische Rückenwind inzwischen auch von den sportlich ambitionierten Radlern akzeptiert wird, liegt auch an einem Bewusstseinswandel. Laut Stefan Limbrunner, Marketingchef bei KTM steht „nicht mehr die absolute Anstrengung bei diesen Rädern im Vordergrund, sondern vielmehr der Fahrspaß.“Verantwortlich für die Akzeptanz des Elektroantriebs ist aber auch die Entwicklung beim Design. Vorbei die Zeiten, als man E-Bikes als „AOK-Chopper“ verspottete. Inzwischen sind Akku und Antrieb so gut in die Räder integriert, dass sie sich erst auf den zweiten Blick zu erkennen geben. Auf der Eurobike zeigt der Antriebsspezialist Bionx eine Entwicklung, bei der Energiespeicher und Rahmen aus einen Guss auftreten. Die in den Rahmen integrierte Batterie ermöglicht nun ein nahtloses Design. Außerdem bietet das seitliche Einsetzen des Akkus direkt am Rahmen zusätzlichen Platz für vollgefederte Räder.

In Friedrichshafen präsentiert die neue Marke EBike-Manufaktur des deutschen Herstellers Cycle Union sieben neue Modelle. Die Palette reicht dabei vom kompakten 20-Zoll-Rad bis zum auf Komfort ausgelegten 28-Zoll-Allroundrad. Vor allem für die Stadt entwickelt wurde der 20-Zoll-Flitzer 7BEN, der einen Mittelmotor von Brose als Trittunterstützung nutzt, der drei Fahreinstellungen plus einer Schiebehilfe zur Verfügung stellt. Für die elektrische Unterstützung sorgt ein 500 Wh starker unübersehbarer Akku. Für das Rad werden beim Händler 2.899,90 Euro fällig. Kreidler hat sein von der Stiftung Warentest mit gut beurteiltes Modell Vitality Eco 6 optimiert. Das Rad ist mit der Shimano Nexus Di2 ausgestattet, die sich mit der für deutsche Kunden unverzichtbaren Rücktrittbremsen ergänzen lässt.(Preis ab 2.749,90).

In einer ganz anderen Liga fährt Polaris Ebikes. Das Unternehmen zeigt in Friedrichshafen die Gear Speed Technology, die dank eines eigenen Computer-Prozessors eine neue Dynamik in die Welt des elektrisch unterstützten Radfahrens bringen soll. Diese Technik, so das Unternehmen, versetzt den Fahrer in die Lage, das optimal passende Drehmoment beim Start oder bei Steigungen zu kontrollieren. Die Modellpalette reicht vom 250 Watt-Pedelec über 500-Watt-Motoren bis zu 750 Watt starken Antrieben für den ausschließlichen Offroad-Einsatz.

Die Darmstädter E-Bike-Manufaktur Riese & Müller zeigt am Bodensee als Neuheit das Tourenrad Nevo mit bequemen Durchstieg sowie das erste E-Bike Charger GX.. Das konventionell gezeichnete Nevo nutzt einen Mittelmotor von Bosch als Unterstützung und ist in drei Ausstattungsvarianten (ab 3,399 Euro) lieferbar. Das Reiserad Charger rollt auf 27,5 Zoll-Ballonreifen. Auch beim Reiserad setzt Riese und Müller auf Antriebstechnik von Bosch und wählte wegen des hohen Drehmoments den Performance-CX-Motor, der seine Stärke vor allem an steilen Anstiegen ausspielt und mit einem 500 Wh-Akku gekoppelt ist. Die Kraftübertragung übernimmt die unverwüstliche Rohloff 14-Gang-Getriebenabe. So ausgerüstet kostet das Reiserad mindestens 4.999 Euro (als S-Pedelec 5.299 Euro).

Angesichts so viel Elektrik treten die konventionellen Räder leicht in den Hintergrund. Doch sie gibt es noch immer. So zeigt die vsf fahrradmanufaktur den Cyclocrosser CR-500, der, so der Hersteller, die Vorzüge des Rennrads mit den Fähigkeiten eines robusten Crossers vereint. Gute Verzögerungswerte versprechen die mechanischen Scheibenbremsen von Shimano und für den Antrieb sorgt die bewährte 105er Gruppe von Shimano mit insgesamt 22 Übersetzungen. Das CR 500 kommt in den Rahmengrößen 54, 57 und 60 auf den Markt (1.699 Euro). Die Abteilung klassisches Rennrad zeigt der Hersteller das Rennrad R-500. In Oldenburg wird das Rad von handgefertigt. Zielgruppe sind sportlich orientierte Fahrer die allerdings nicht auf Komfort verzichten wollen. Dank der dünnen Columbus-Rohre für den Rahmen wirkt das Rad wie aus der Zeit gefallen, doch die Ausstattung (Shimano Ultegra) des 9,1 Kilogramm schweren Rads (1.899,90 Euro) ist auf der Höhe der Zeit. Für komfortbewusste Tourenradler wurde das Pionion TX 1200 mit Gates-Riemeantrieb und einem 18-Ganggetriebe entwickelt. Außerdem benötigt der Riemenantrieb keine Schmiermittel, was sich positiv auf die Hosenbeine auswirken dürfte. Das Rad kommt in den Rahmengrößen 52,57 und 62 im Herbst in den Handel und kostet dann 3,499,90 Euro.

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