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Fahrbericht Ford Focus C-Max CNG: Mit Erdgas die Hälfte sparen

Erdgas bietet sich als günstige Alternative an. Ford bringt im August einen entsprechend umgerüsteten Focus C-Max auf den Markt. Wir sind den Kompaktvan bereits gefahren. Im Erdgasbetrieb spart der C-Max CNG zwischen fünf und sechs Euro je 100 Kilometer. Damit haben sich die 2500 Euro Aufpreis gegenüber dem vergleichbaren Benziner nach rund 50 000 Kilometern amortisiert.
Ford Focus Kombi. Foto: Auto-Reporter/Ford
Noch schneller geht es, wenn regionale Erdgasunternehmen die Anschaffung mit bis zu 2500 Euro unterstützen – meist in Form von Tankgutscheinen. Genaue Informationen dazu liefert das Internetportal http://www.erdgasfahrzeuge.de. Vergleicht man Erdgas mit Benzin, so kostet es umgerechnet weniger als 50 Cent pro Liter. Nach dem Willen der rot-grünen Regierungskoalition soll die steuerlich begründete Preisdifferenz bis zum Jahr 2020 Bestand haben. Denn Erdgasautos schonen durch die geringeren Abgasemissionen auch die Umwelt. Das CNG in der Modellbezeichnung des C-Max steht für Compressed Natural Gas, das in Deutschland als "H-" (High) und "L-"Gas (Low) angeboten wird. Die unterschiedliche Energiedichte beider Sorten, die sich im Verbrauch und damit in der Reichweite auswirkt, wird durch die Preisgestaltung an der Tankstelle wieder ausgeglichen. Bundesweit gibt es derzeit 560 Erdgastankstellen. In zwei Jahren sollen es 1000 sein. Dann kann auch auf dem Land alle 25 Kilometer Erdgas gezapft werden.
Von außen deutet beim Focus CNG nichts auf die Gastechnik hin. Erste Hinweise liefert der Tankdeckel, unter dem sich ein zweiter Stutzen für die Erdgas-Zapfpistole verbirgt. Von dort gelangt das Gas in drei Stahltanks (je 27 Liter), die in Niederflurtechnik in den Kofferraumboden integriert wurden. Sicherheitsbedenken, wegen der Hochdruck-Gastanks auf einer rollenden Bombe zu sitzen, sind nach Ansicht des ADAC unbegründet. Tests mit einem Erdgas-Zafira haben gezeigt, dass die Technik auch schweren Unfällen und Feuer trotzt. Allerdings schrumpft der Kofferraum durch den sichtlich erhöhten Laderaumboden auf Kleinwagenniveau: Ganze 290 Liter bleiben übrig, nach Ausbau der Rücksitze sind es 1450 Liter. Immerhin konnte das flexible Rücksitzkonzept erhalten werden: Als Viersitzer, mit schräg nach hinten geschobenen Sitzen, genießen die hinteren Passagiere fürstliche Schulter- und Beinfreiheit. Am Fahrverhalten und Komfort ändern die 100 Kilo Mehrgewicht der Erdgastechnik kaum etwas.
Neben den Gastanks bleibt beim C-Max CNG auch der 55 Liter große Benzintank erhalten. Erdgas ist für 250 Kilometer an Bord, dann kann auf Benzin umgeschaltet werden, was weitere 720 Kilometer ermöglicht. Der Wechsel gelingt mit einem kleinen Schalter zwischen den Vordersitzen, der direkt neben der elektronischen Handbremse sitzt. Mit Erdgas läuft der 1,8-Liter-Vierzylinder leiser – aber auch etwas träger. Von 125 PS (92 kW) bleiben nur noch 110 PS (81 kW) übrig. Das Drehmoment beträgt 148 Nm statt 165 Newtonmetern. Entsprechend reduziert sich die Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h auf 180 Stundenkilometer. Rund zehn Prozent schlechtere Fahrleistungen aber 50 Prozent geringere Kraftstoffkosten. Wenn der geschrumpfte Kofferraum nicht stört, ist das ein gutes Geschäft. (ar/slp)
Von Holger Schilp
25. April 2005. Quelle: Auto-Reporter

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