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Fahrbericht Opel Insignia: Brot-und-Butter-Auto mit Kaviar-Option

Eine schwierige Doppelrolle muss der Opel Insignia ausfüllen. Einerseits soll er mit günstigen Preisen Fahrer des Vorgängermodells Vectra nicht verschrecken, andererseits soll er als edles Flaggschiff in der Tradition von Omega und Senator der Marke mit dem Blitz zu neuem Glanz verhelfen. Diese Aufgabe meistert der Mittelklässler mit ausgewogenen Eigenschaften und einer fair gestalteten, aber umfangreichen Optionsliste.

Video: Opel Insignia

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Lininenführung

Als Stufenhecklimousine mit dem 96 kW/130 PS starken Dieselmotor ist der Rüsselsheimer ab 26 050 Euro zu haben. Das neue Flaggschiff ist modern und durchaus repräsentativ gestaltet. Das coupéhafte Profil wirkt schnittig, der große Kühler und die in die Kotflügel gezogenen Scheinwerfer sorgen für optische Breite. Mit einer Länge von 4,83 Metern toppt der Viertürer die meisten seiner Wettbewerber sowieso.

Platzangebot & Interieur

Das Platzangebot vorne ist dementsprechend großzügig, zudem nehmen Fahrer und Beifahrer auf extrem bequemen und langstreckentauglichen Sitzen Platz. Das Gepäckabteil ist mit 500 Litern ausreichend groß. Im Fond allerdings sitzen Großgewachsene aufgrund des zum Heck hin abfallenden Daches etwas beengt. Auch schränkt die flotte Form die Übersichtlichkeit nach hinten stark ein.

Für den Innenraum hat Opel die Marschrichtung „Premium“ vorgegeben. Die Gestaltung mit dem halbrund in die Türen übergehenden Armaturenbrett und der breiten Mittelkonsole ist auch gut gelungen. Bei der Materialauswahl ist jedoch noch Spiel nach oben. Zwar sorgen Chromringe an Instrumenten und Schaltern für optische Highlights, allgemein dominiert aber in den unteren Ausstattungslinien noch dunkler Kunststoff. Die Bedienelemente sind nach kurzer Eingewöhnung gut nutzbar, nicht ganz überzeugen kann die etwas fummelige Ein-Knopf-Bedienung für das serienmäßige Navi.

Motorenpalette

Der 2,0-Liter-Dieselmotor mit 96 kW/130 PS ist durchaus eine vernünftige Wahl. Mit seinen 300 Nm bietet er ordentlichen Durchzug schon bei niedriger Drehzahl. Der Sprint von null auf 100 km/h dauert laut Datenblatt 11,1 Sekunden, subjektiv wirkt das Fahrzeug aber merklich flotter. Autobahngeschwindigkeit ist schnell erreicht und [foto id=“100551″ size=“small“ position=“left“]auch für Überholvorgänge stehen immer genug Reserven zur Verfügung.

Der Verbrauch liegt in der Praxis bei angemessenen 6,5 Litern je 100 Kilometer, der Hersteller gibt 5,8 Liter an. Konkurrenz droht dem guten Dieselmotor aber von einem noch besseren Antrieb aus dem eigenen Haus: Für rund 1 500 Euro Aufpreis gibt es eine Variante mit 118 kW/160 PS, die bei 0,6 Liter geringerem Verbrauch noch bessere Fahrleistungen bietet. Ein Aufpreis für den Vielfahrer kann sich deshalb lohnen. Aber auch wer Prestige will, wird in der umfangreichen Antriebspalette des Insignia bei V6-Benzinern und Allradantrieb fündig.

Weiter auf Seite 2: Fahrverhalten; Ausstattung; Fazit; Bewertung; Datenblatt & Preis

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Fahrverhalten

Ohne Tadel ist das Fahrverhalten der großen Limousine. Selbst ohne die aufpreispflichtige aktive Dämpferregelung bietet der Insignia ein ausgewogenes Fahrwerk. Schlechte Straßen bringen ihn nicht aus der Ruhe, und auch flott angegangene Kurven werden sicher weggesteckt. Die Lenkung ermöglicht präzise Manöver und ist im Stadtverkehr trotzdem angenehm leichtgängig. Ebenfalls problemlos gibt sich das manuelle Sechsganggetriebe, das sich sauber, wenn auch nicht besonders knackig schalten lässt.

Preise & Ausstattung

Starkes Kaufargument für den Insignia ist die Preisgestaltung. Bereits in der Basisausstattung „Selection“ sind unter anderem Klimaanlage, CD-Spieler, ein höhen- und weitenverstellbares Lenkrad sowie eine Fernbedienung für die Zentralverriegelung dabei. Wer 3 105 Euro Aufpreis investiert, erhält die empfehlenswerte Ausstattungslinie „Edition“ und hat damit alles notwendige an Bord: Klimaautomatik, fest eingebautes [foto id=“100553″ size=“small“ position=“right“]Navigationsgerät und Tempomat.

Wie es sich für ein Flaggschiff gehört, gibt es aber gegen Aufpreis auch einige technische Schmankerl wie eine Frontkamera mit Verkehrszeichenerkennung und Spurhalteassistent oder besonders rückenschonende Sitze. Die Kfz-Haftpflicht etwa bei der AXA schlägt mit 585 Euro zu Buche, an Steuern werden 258 Euro fällig.

Fazit

Der Insignia schafft den Spagat zwischen vergleichsweise günstigen Einstiegspreisen und den Pflichten eines repräsentativen Flaggschiffs. In Vollausstattung, mit Sechszylindermotor und Allradantrieb macht er sich in der Chef-Garage ebenso gut wie als Brot-und-Butter-Auto mit Basisausstattung, kleinem Triebwerk und angetriebenen Vorderrädern.

Bewertung

+ sicheres und flottes Fahrverhalten
+ umfangreiche Ausstattung

– wenig Kopffreiheit im Fond
– unübersichtliche Karosserie

 

Datenblatt Opel Insignia

  Viertürige Stufenheck-Limousine der Mittelklasse
Länge/Breite/ Höhe/Radstand: 4,83 Meter/1,86 Meter/
1,50 Meter/2,74 Meter
Kofferraumvolumen: 500 Liter bis 1 010 Liter
Zuladung: 517 Kilogramm
Anhängelast: 1 800 kg
Motor: 2,0-Liter-Dieselmotor, 96 kW/130 PS
max. Drehmoment: 300 Nm bei 1 750 bis 2 500 U/min
Beschleunigung von 0-100 km/h: 11,1 s
Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
Verbrauch: 5,8 Liter/100 km
CO2-Emissionen: 154 g/km
Schadstoffklasse: Euro 5
Beiträge bei der AXA-Versicherung: KH 585 Euro (Typklasse 17, SF 1, Zulassung Düsseldorf, 100 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief), VK 723 Euro (Typklasse 21, SF 1, 300/150 Euro SB), TK 132 Euro (Typklasse 23, 150 Euro SB)
Preis: ab 26 050 Euro

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