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Ford Kuga – Mit dem Zweiten fährt man besser

Ford nimmt einen neuen Anlauf auf der Buckelpiste. Nachdem die Kölner dem Branchenprimus VW Tiguan mit ihrem Kuga bis dato kaum das Wasser reichen konnten, schicken sie im März die zweite Generation des kompakten Allradlers ins Rennen und ändern dafür nicht nur Design, Technik und Ausstattung. Vor allem polieren sie die Preise: Rund 1.000 Euro billiger als bisher, startet der Kuga künftig bei exakt 24.000 Euro und liegt damit knapp unter dem Bestseller aus Wolfsburg.

Darüber hinaus setzt Ford beim Generationswechsel vor allem auf sportliche Qualitäten. „Seit der ersten Generation des Focus ist das über alle Modellreihen hinweg eine unserer großen Stärken“, sagt Projektleiter Michael Nentwig und die erste Ausfahrt durch die französischen [foto id=“447137″ size=“small“ position=“left“]Seealpen gibt ihm recht: Knackig und leichtfüßig schneidet der Kuga durch die Kurven und macht so die Landstraße zur Lustmeile. Das liegt vor allem am neuen Allradantrieb, den Nentwig nicht allein auf maximale Traktion ausgelegt hat. Weil ohnehin kaum ein Kunde mit seinem Kuga je über Stock und Stein kraxeln wird, hat sich Ford solche Nebensächlichkeiten wie Sperrdifferentiale und Geländeuntersetzungen gespart. Statt dessen gibt es eine variable Kraftverteilung und ein sogenanntes Torque-Vectoring-System, mit dem das Drehmoment nicht nur zwischen den Achsen, sondern auch zwischen den einzelnen Rädern so dosiert werden kann, dass sich der Kuga noch handlicher anfühlt. Und wer das nicht glaubt, dem empfiehlt der Ingenieur einen Blick auf das neue Display im Bordcomputer, das die Kraftverteilung illustriert und mit der Anzeige kaum hinterherkommt  – so schnell ist das System.

Bis man dieses Display allerdings gefunden hat, braucht es seine Zeit. Denn während die Designer den Kuga außen durch ein paar geschickte Retuschen wirklich schmuck gemacht haben, sind sie innen übers Ziel hinausgeschossen. Im Bemühen, das SUV so sportlich und modern wie möglich erscheinen zu lassen, haben sie das Cockpit und die Mittelkonsole nicht nur unnötig eng um den Fahrer herum geschlungen. Sie haben [foto id=“447138″ size=“small“ position=“right“]Lenkrad, Konsolen und Bedienhebel auch derart mit Schaltern, Tastern und Funktionen überfrachtet, dass man schnell die Orientierung verliert.

Zwar hätte man das eine oder andere vielleicht mit einem zentralen Dreh-Drücksteller entschärfen können, wie man ihn von Audi oder BMW kennt. Und wenn der Bildschirm für das Navi nicht viel zu klein und zu weit entfernt wäre, würde womöglich auch ein Touchscreen im Stil von VW oder Toyota helfen. Doch unter den gegebenen Umständen waren den Designern offenbar alle Hände gebunden. Denn irgendwie mussten sie ja die vielen Assistenz- und Komfortsysteme unterbringen, die den Kuga für Nentwig vom Sport zum Smart Utility Vehicle machen. „Kein anderes Auto in unserer Modellpalette hat derart viel Elektronik an Bord“, sagt der Ingenieur mit Blick auf Abstandskontrolle, Auffahrwarner, Spurführungs- und Spurwechselassistent sowie die Verkehrszeichenerkennung, den Müdigkeitswarner und den Fernlichtassistent.

Viele dieser Systeme findet man auch beim einen oder anderen Konkurrenten. Doch so geballt gibt es sie bei kaum einem anderen Modell. Und eines hat Ford in dieser Klasse ganz exklusiv. Denn der Kuga ist das einzige SUV, bei dem man die Heckklappe mit einem Fußtritt öffnet und schließt: [foto id=“447139″ size=“small“ position=“right“]Wer voll bepackt hinter dem Wagen steht, muss lediglich sein Bein unter dem Stoßfänger schwenken, schon schwingt die große Klappe wie von Zauberhand elektrisch auf und beim nächsten Schwenk auch wieder zu.

Dahinter öffnet sich ein Laderaum, der durch die um acht Zentimeter gestreckte Karosse spürbar gewachsen ist. Weil man jetzt zudem die Neigung der Rücklehne variieren kann, fasst der Kuga schon bei voller Bestuhlung zwischen 438 und 481 Liter, von denen ein Teil durch den variablen Ladeboden abgetrennt ist. Legt man die Rücksitze um, gibt es eine ebene Fläche, auf der man bis zu 1.653 Liter Ladung stapeln kann.

In Fahrt bringen den Kuga ein bekannter, lediglich optimierter Diesel sowie ein neuer EcoBoost-Benziner. Beide Motoren werden in zwei Leistungsstufen angeboten, wobei es die jeweils schwächere Version auch als Fronttriebler gibt. Geschaltet wird von Hand mit sechs Gängen, mit einer optionalen Automatik beim Benziner oder beim Diesel auf Wunsch auch mit einer Doppelkupplung. Start-Stopp allerdings gibt es nur für den schwächeren Benziner mit Frontantrieb, der dann lediglich 6,6 Liter verbraucht und deshalb 26 Prozent [foto id=“447140″ size=“small“ position=“left“]sparsamer ist als der Vorgänger. Bei den Dieseln beginnt die Tabelle mit 5,3 Litern, was einem Verbrauchsvorteil von zehn Prozent entspricht.

Der EcoBoost-Motor holt aus seinen 1,6 Litern Hubraum wahlweise 110 kW/150 PS oder 134 kW/182 PS und erreicht in beiden Varianten ein maximales Drehmoment von 240 Nm. Damit schafft er den Standardsprint in 9,7 Sekunden und kommt auf bis zu 200 km/h. Für den zwei Liter großen Diesel weist Ford 103 kW/140 oder 120 kW/163 PS und 320 bzw. 340 Nm aus. Damit gelingt der Spurt auf Tempo 100 bestenfalls in 9,9 Sekunden und Schluss ist spätestens bei 198 km/h.

Die Chancen stehen gut, dass der Kuga in Europa ordentlich punktet. Aber selbst wenn die Kölner auf dem alten Kontinent das Niveau der letzten Jahre auch nur halten sollten, sind dramatisch steigende Absatzzahlen garantiert: Weil der Kuga diesmal nicht nur in Valencia, sondern auch in Kentucky für Nordamerika und in Chongqing für China und weite Teile Asiens gebaut wird, wird er für die rund 300.000 Exemplare der ersten Generation nicht mehr fünf Jahre, sondern wahrscheinlich gerade mal fünf Monate brauchen.

Datenblatt: Ford Kuga 1,6-Liter-Benziner:

Vierzylinder-Turbo-Benzindirekteinspritzer, 134 kW/182 PS. 240 Nm
Vmax: 200 km/h, 0-100 km/h: 9,7 s, Sechsgang-Automatik, Allradantrieb,
Verbrauch: 7,7 Liter
CO2-Ausstoß: 179 g/km
Kofferraumvolumen: 438 bis 1.653 Liter
Preis: 29 250 Euro

Kurzcharakteristik

Alternative zu: VW Tiguan, Mazda CX-5 und auch zum Ford Focus Turnier
Passt zu: Familien vom Lande und Großstädtern, die entspannter durch die City fahren wollen
Sieht gut aus: im Vergleich zum Vorgänger
Wann kommt er: 9. März 2013

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Gast auto.de

Januar 3, 2013 um 11:57 am Uhr

Oh hexerd trollt gegen VW 😀 … wer hätte das gedacht (lol)

Volker Dembke

Dezember 25, 2012 um 12:08 pm Uhr

lieber autor …. bist du schon ein einziges mal in einem KUGA gesessen???? Wahrscheinlich nicht, denn dann würdest du wissen was für einen ‚SCHROTT vw im gegensatz zu FORD produziert

Gast auto.de

Dezember 22, 2012 um 5:28 pm Uhr

Liebe Fordler was soll das ?
bis jetzt wurde der KUGA ja noch ordentlich in Deutschland zusammengebaut. Da Ford jetzt durch die Plattformstrategie glaubt, alles irgendwo herzustellen zu können, wird man hier noch eine Böse Überraschung erleben.
Bis jetzt ist es noch nie aufgegangen schlecht zusammengemurkste sorry zusammengebaute Autos in Deutschland bzw. Europa zu verkaufen. Aber anscheinend muss nach Opel, VW nun auch Ford seine Erfahrungen in dieser hinsicht machen.

Gast auto.de

Dezember 22, 2012 um 3:38 pm Uhr

Wieso kann der Kuga dem Tiguan nicht das Wasser reichen,blödsinn,macht gerechte Vergleichtests und gebt VW nicht den Heiligenschein.Auch im neuen Kuga gibt es optional ein Navi mit Touchscreen und großem Display wie jetzt auch schon.

Volker Dembke

Dezember 21, 2012 um 10:29 am Uhr

vergleichbar mit den tiguan????? einmal reinsetzen, BEIDE testen und der vw verabschiedet sich auf nimmer wiedersehen

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