VW

Mit dem Mille-Miglia-Käfer durch das Reich der Mitte (3)

Vor dem Start zur fünften Etappe der „China Rallye of International Cars“ sind noch 17 der ursprünglich 35 Autos im Rennen. Der vierte Tag hat vielen Fahrzeugen sehr zugesetzt. Nach dem Ritt durch „das wilde China“ sind die 200 Kilometer der bevorstehenden Strecke bis Nanjing so etwas wie ein Ruhepol. Zwar ist die Route etwas kurviger, dafür aber ein Wechselspiel zwischen kantigen Betonplatten und normal asphaltierter enger Straße. Der Yangtse Kiang wird auf einer antiken Brücke überquert.

Hans-Joachim Stuck ist beeindruckt und etwas wehmütig an[foto id=“439265″ size=“small“ position=“right“] diesem Tag. Er steigt aus, um wichtige Termine in Europa wahrzunehmen. Etwas stolz ist Stuck auf die letzte Zeitkontrolle mit dem Mille-Miglia-Käfer von Volkswagen Classic. Auf die Sekunde genau hat er das Ziel angesteuert. Besser kann man es nicht machen. Von Nanjing rollt das Auto nach Huangzhou, wo Jochem Heinzmann, Volkswagen-Vorstand für China, den luftgekühlten Renner übernimmt und bis zum Ziel nach Shanghai führen wird. Der 75-PS starke Flitzer hat in der Sammlung von Volkswagen Classic noch zwei Schwestermodelle. „Technisch sind die drei identisch, aber die Ausstattung ist unterschiedlich“, erklärt Michael Winkler von Volkswagen Classic und verweist auf das Sonnenfaltdach des auf dieser Rallye eingesetzten Käfers. Da die Luft heute klar ist, kann eine frische Brise im Cockpit nicht schaden.

Zündung ein und ein kurzer Druck auf den weißen Startknopf unterhalb des Zündschlosses. Nach kurzem „orgeln“ bollert der luftgekühlte Motor im Heck. Es handelt sich dabei um ein Porsche-Aggregat aus dem legendären Typ 356. Handbremse lösen und rasant im ersten Gang bis 3500 Umdrehungen von der Ampel weg starten. Dann Kupplung treten, kurz mit Zwischengas arbeiten und den zweiten Gang einlegen. Weil kein komplett synchronisiertes Getriebe im Mille-Miglia-Käfer arbeitet, helfen dosierte Gasstöße beim Schalten, die Zahnräder zu schonen.

[foto id=“439266″ size=“small“ position=“left“]Kurze Zeit später im Fabrikhof einer chinesischen Porzellanfabrik stehen Menschtrauben um den Volkswagen herum. Überall Handykameras und Blitzlichter. „Jetzt kann man ihn endlich einmal von nahem betrachten. Auf der Strecke kann man den Käfer ja nicht einholen“, scherzt ein Rallyeteilnehmer aus Hong Kong grinsend. Und besonders die jungen Frauen lassen sich mit dem VW ablichten. Selbst die Polizisten der chinesischen Verkehrsüberwachung schießen Bilder – für den privaten Gebrauch. Dieser Wolfsburger ist eben, wie viele Klassiker aller Automobilhersteller, ein echter Markenbotschafter.

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