Halbjahresbilanz: Deutscher Pkw-Markt eingebrochen

Wie nach der Abwrackprämie im Jahr 2009 erwartet, ist der Automobilmarkt in Deutschland in diesem Jahr eingebrochen. Im ersten Halbjahr 2010 wurden 1,47 Millionen Pkw für den Straßenverkehr neu zugelassen. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) entspricht dies einem Rückgang von 28,7 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte 2009.

Auch im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2008 bedeutet dies ein Minus von 10,1 Prozent. Grund ist die damals allgemein gute Wirtschaftslage, der derzeit eine anhaltende Kaufzurückhaltung gegenübersteht.

Bei den Kleinst- und Kleinwagen, deren Absatz sich im Vorjahr aufgrund der staatlichen Förderung dramatisch erhöht hat, sind die Verkaufszahlen im bisherigen Jahresverlauf um fast die Hälfte zurückgegangen. In der Kompaktklasse wird ein Minus von 26,8 Prozent verzeichnet, bei den Mini-Vans sind es 16,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die teureren Fahrzeuge werden dagegen weiterhin stark gekauft: In der oberen Mittelklasse, bei den Geländefahrzeugen und Sportwagen wurden mehr Pkw zugelassen als noch im Vorjahr.

Bis auf drei Ausnahmen steht nach dem ersten Halbjahr bei jedem Automobilhersteller ein Minus. Nissan und seine Edeltochter Infiniti konnten ihren Absatz um 29 Prozent auf 30 302 Einheiten erhöhen. Land Rover verzeichnet mit 3 133 Geländegängern ein Plus von 23,6 Prozent. Gleiches gilt für den Luxuswagenhersteller Jaguar, der seine Verkaufszahlen um 3,9 Prozent auf 1 534 Fahrzeugen steigern konnte.

Der deutsche Premiumhersteller BMW scheitert gemeinsam mit seiner Konzerntochter Mini knapp am positiven Bereich. 135 367 Einheiten bedeuten einen Rückgang von einem Prozent. Mercedes-Benz konnte 136 567 Pkw verkaufen, das sind 6,1 Prozent weniger als in den ersten Monaten des Jahres 2009. Audi verbucht ein Minus von 12,5 Prozent auf 109 483 Fahrzeuge. Einen Einbruch müssen die deutschen Volumenhersteller hinnehmen. Im Vorjahr noch jubelnd wegen ständig neuer Absatzrekorde, liegt das Minus nun über 20 Prozent. VW kommt am glimpflichsten davon: 326 878 neu zugelassene Fahrzeuge sind 22 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Ford muss mit 100 351 Einheiten einen Rückgang von 35,1 Prozent, Opel mit 45 500 Pkw ein Minus von 39 Prozent hinnehmen.

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