Optimistisch

Interview: Citroen gibt Gas

Citroen hat bei der IAA Nutzfahrzeuge mit Jumpy und SpaceTourer zwei Neuheiten im Gepäck. Was die Franzosen noch so in petto haben, verrät Deutschland-Chef Holger Böhme im mid-Interview. Bilder

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Citroen steht im Automobilbau für Individualität, das Markensymbol signalisiert Technik. Längst entsprechen die Fahrzeuge mit dem Double Chevron einem mehrheitsfähigen Geschmack und überzeugen mit hoher technischer Qualität. Was sonst noch geplant ist, verrät Holger Böhme, Geschäftsführer der Citroen Deutschland GmbH, auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover im mid-Interview.

Welche wichtigen Neuheiten von Citroen sind in Hannover zu sehen?

Holger Böhme: Citroen präsentiert die komplett neuen Jumpy und SpaceTourer für gewerbliche und private Einsätze. Als Weltpremiere zeigen wir, wie das Modell in Kooperation mit dem Spezialisten Würth eine besonders praktische Version darstellen kann.

Sind noch weitere Varianten in der Pipeline?

Holger Böhme: Die kompakten Ausführungen werden Anfang 2017 um Varianten mit längerem Aufbau ergänzt. Wann genau diese in den Handel kommen, steht noch nicht fest, aber sie können schon jetzt bestellt werden.

Gibt es auch Fahrzeuge mit alternativem Antrieb?

Holger Böhme: Ich gehe davon aus, dass die Elektromobilität in den nächsten Jahren deutlich zulegen wird. Vor dem Hintergrund unserer sehr langen Erfahrungen mit Elektromobilen haben wir den Berlingo mit entsprechender, aktualisierter Technik erneuert. Mit 170 Kilometer Reichweite kann dieses Modell ausgezeichnete Dienste leisten. Die Technik ermöglicht es, 80 Prozent der Batterie-Kapazität in nur einer Stunde zu laden.

Welche Erwartungen knüpfen Sie an den Absatz des Berlingo Electric?

Holger Böhme: Wir gehen da völlig ergebnisoffen ran und lassen uns gerne positiv überraschen. Die ersten zehn Exemplare hat Würth schon übernommen. Bei umweltorientierten Unternehmen sollte weitere Nachfrage durchaus vorhanden sein. Auch bei Kommunen sehen wir gute Chancen – die müssen ihre Beschaffungen nach Ausschreibungen durchführen. Mit unserem Angebot liegen wir da sicher gut im Rennen.

Wie ist Citroen bei den etwas größeren Transportern aufgestellt?

Holger Böhme: Hier haben wir den Jumper. Der wurde erst vor 1,5 Jahren erneuert und ist damit noch aktuell. Seine Ablösung ist erst für das Jahr 2021 vorgesehen. Wir denken aber an eine zusätzliche Version auf dieser Plattform – mit sechs Kubikmeter Laderaum.

Kann sich der Jumper im Markt als Basis für Wohnmobile behaupten?

Holger Böhme: Da sind wir erfreulich stark. Pro Jahr setzen wir rund 4.500 Stück ab. Aber wir sehen weitere gute Chancen durch zusätzliche Varianten, etwa als kompakte Version mit weniger als zwei Meter Höhe und ohne Nasszelle. Die wäre dann kostengünstig, (Tief-)Garagentauglich und eine sicher attraktive Alternative im Wettbewerb.

Ist die Entwicklungsabteilung von Citroen damit voll ausgelastet oder ist da noch mehr in der Pipeline?

Holger Böhme: Natürlich haben wir noch viel mehr Kapazitäten und interessante Projekte. Noch kann ich nicht alle Details verraten, aber beim gründlich überarbeiteten Picasso sind schon deutliche Fortschritte gemacht worden. Hier werden wir mit verbesserten Motoren und einem breiterem Einsatz von Assistenzsystemen antreten. Und ich kann jetzt schon versprechen, dass das Modell sehr vernünftig eingepreist sein wird.

Was fehlt denn im Programm von Citroen?

Holger Böhme: Grundsätzlich sind wir gut aufgestellt. Bereits Anfang Oktober wird der neue C3 vorgestellt. Und natürlich können wir uns dem Trend zum SUV nicht entziehen. Dessen Entwicklung ist aber noch streng geheim.

Nicht jeder kann hierher kommen und sich die aktuellen Modelle anschauen. Wann gibt es dazu weitere Gelegenheit?

Holger Böhme: Schon Ende Oktober werden unsere Händler einen Tag der offenen Tür durchführen. Das wird dann eine gute Möglichkeit sein, unsere Neuheiten kennen zu lernen.

Welche Unterstützung leistet Citroen Deutschland dabei?

Holger Böhme: Im Oktober führen wir unter anderem Händlerschulungen von rund 500 Verkäufern durch und werden auch die Händler allgemein auf den aktuellsten Stand bringen. Für unsere Nutzfahrzeuge und den gewerblichen Verkauf sind wir aber fokussiert auf unsere 100 Businesscenter.

Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem erneuerten und erweiterten Modellangebot?

Holger Böhme: Dazu gibt es eine gute Botschaft: Ich sehe für uns ganz klar einen Bedarf an weiteren qualifizierten Verkäufern. Citroen will daher neue Kräfte einstellen und weiter nach vorne stürmen.

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