Klimadebatte! Eine Afrikanerin klagt an:

Kein Strom, keine Autos – der Umwelt zuliebe? Wieder gibt es eine Wortmeldung zum Thema Klimawandel, die es vermutlich nicht schafft, von den Medien außerhalb Afrikas wahrgenommen zu werden. Die Präsidentin der ugandische Menschenrechts- und Entwicklungs-Organisation CORE, Fiona Kobusingye, ist empört über die westliche Klimapolitik. Sie, eine Afrikanerin, klagt die reichen Länder an.

Sie wollten mit der Verteuerung und Verknappung von Energie den gesamten afrikanischen Kontinent bewusst in Armut halten. Und sie erwartet, dass die Wahrnehmung der heutigen Katastrophe in Afrika Vorrang vor einer hypothetischen Klimakatastrophe in 100 Jahren haben müsse. Oft sei das Leben in Afrika „schlimm, arm und – kurz“, sagt Fiona Kobusingye. Sie verweist auf Zahlen: „An Aids sterben jedes Jahr 2,2 Millionen Afrikaner, wie die WHO berichtet. Lungeninfektionen verursachen 1,4 Millionen Todesfälle, Malaria eine Million, Darmerkrankungen 700.000“. Und Krankheiten, die mit einfachen Impfstoffen verhindert werden könnten, töteten zusätzliche 600.000 pro Jahr, während Krieg, Unterernährung und das Leben in schmutzigen Slums unzählige Eltern und Kinder schon früh ins Grab brächten.

Dabei werde den Afrikanern Tag für Tag gesagt, die größte Bedrohung sei die globale Erwärmung. Konferenzen, Vorträge, Nachrichten, Fernsehsendungen, Schullektüren und einseitige „Dialoge“ wiederholten diese Behauptung. „Uns sagt man, Öl und Benzin, auch das Verbrennen von Holz und Kohle würden unseren Planeten gefährlich aufheizen, die Eiskappen abschmelzen lassen, die Küstenstädte überschwemmen, Stürme, Dürren, Krankheiten und Artensterben verursachen. Aber mehr als 700 Klimaforscher und 31.000 andere Wissenschaftler erklärten“, hält Frau Kobusingye dagegen, „der Mensch und das Kohlendioxid hätten nur minimale Auswirkungen auf die Temperatur und das Klima auf der Erde“.

Die Klimakatastrophe finde nicht statt, so die CORE-Präsidentin. Doch solche Ansichten und Studien würden in Foren der „Klima-Krise“ nicht geduldet und solche Wissenschaftler nicht eingeladen. Stattdessen würden die Afrikaner belehrt, der Klimawandel bedrohe die Menschheit mehr als Aids. „Kann das stimmen bei mehr als 2,2 Millionen an AIDS gestorbenen Afrikanern jedes Jahr? – Unser eigentliches Problem ist doch nicht fragwürdige oder gefälschte Wissenschaft, sind nicht hysterische Forderungen oder wertlose Computermodelle, die Klimakatastrophen vorhersagen.“ Für Kobusingue besteht das Problem vielmehr darin, dass man den Afrikanern vorschreiben wolle, keine Kohle- oder Erdgaskraftwerke zu errichten, obwohl gerade das völlige Fehlen von Elektrizität daran hindere, Arbeitsplätze und eine moderne Gesellschaft zu schaffen. „Tatsache ist, dass diese Politik tötet.“

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Afrika sei niedriger als in den Vereinigten Staaten und Europa vor 100 Jahren. „Aber uns Afrikanern wird gesagt, wir sollten uns nicht entwickeln, sollten besser keinen Strom oder Autos haben. Jetzt, da diese Länder reicher sind, als sich das Afrikaner vorstellen können, macht man sich über die globale Erwärmung Sorgen …“

Fiona Kobusingyes Verzweiflung mündet in Sarkasmus: „Al Gore und der UN-Klimasekretariats-Chef Yvo de Boer sagen, die Welt brauche eine Energie-Diät. Nun, ich habe Neuigkeiten für sie. Afrikaner sind bereits fleißig an einer Reduktionsdiät: Wir verhungern!“

In Sachen Strom, für die westliche Welt eine Selbstverständlichkeit, erteilt die Präsidentin eine kleine Nachhilfe-Lektion: Keinen Strom zu haben, bedeute für Millionen Afrikaner, „dass sie keinen Kühlschrank für die Aufbewahrung von Nahrungsmitteln und Medikamenten haben. Außer in den wohlhabenden Vierteln unserer Großstädte haben die Menschen weder Strom noch Computer, weder moderne Krankenhäuser noch Schulen, keine Klimaanlagen, keine Büros, keine Fabriken und Geschäfte, um Produkte herzustellen und gute Arbeitsplätze zu schaffen“. Kein Strom bedeute „auch Krankheit und Tod. Millionen sterben an Lungeninfektionen, weil sie zum Kochen und Heizen nur offene Feuer haben. Sie sterben an Darm-Erkrankungen durch verdorbene Lebensmittel und schlechtes Trinkwasser, sie sterben an Malaria, Tuberkulose, Cholera, Masern und anderen Krankheiten, die wir verhindern oder behandeln könnten, wenn wir angemessene medizinische Einrichtungen hätten“. Das alles lässt die Afrikanerin fragen: „Ist etwa die hypothetische globale Erwärmung in hundert Jahren schlimmer als das?“

Es sei unmoralisch, den Menschen in Afrika zu erzählen, sie könnten keinen Strom haben – außer dem bisschen von einigen kleinen Windturbinen oder Solarzellen. Deshalb könne es auch keine wirtschaftliche Entwicklung geben. Für Kobusingue ganz klar: „ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit!“

China und Indien bauten inzwischen jede Woche neue Kohlekraftwerke und brächten damit ihre Leute aus der Armut, sagt Frau Kobusingye. Sie sei im Übrigen davon überzeugt, dass selbst dann, „wenn Afrika verarmt bliebe und die USA und Europa die Atomkraft durch Windmühlen ersetzten, die globalen Kohlendioxid-Werte weiter steigen“ würden.

Sie appelliert an ihre Landsleute. Uganda und Afrika müssten aufhören, sich um das zu sorgen, was der Westen, die UN und Al Gore sagten. „Wir müssen uns auf unsere eigenen Bedürfnisse, Ressourcen und Chancen konzentrieren und aufhören, zu handeln wie gehorsame Wilde, die glauben, Sonnenfinsternisse wären der Zorn der Götter und Scharlatane könnten uns die Sonne zurückbringen. Wir brauchen Handel, Produktion, Strom und Treibstoffe, um moderne Industriegesellschaften aufzubauen. Wir müssen tun, was China und Indien tun, nämlich uns so entwickeln und mehr Handel mit diesen Ländern treiben. Nur so erreichen wir Arbeitsplätze, Wohlstand, Gesundheit und auch eine Umweltqualität, die wir verdient haben.“

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