Vierradlenkung

Lenken mit allen Vieren

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Beim Lenken mit allen Vieren machte Honda 1987 mit dem Prelude den (Großserien-)Anfang. Weitere, vor allem japanische Hersteller folgten. Die Allradlenkung konnte sich aber so richtig in der Großserie nicht durchsetzen. Bei BMW und Porsche etwa sind vier verstellbare Räder nur für wenige Modelle zu haben. Jetzt will Autozulieferer ZF Friedrichshafen das Thema mit einer serienreifen Technik aus dem teuren Nischendasein zu einer größeren Verbreitung führen.
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Der Hintergrund

Lenkbare Hinterachsen verbessern nicht nur die Fahrsicherheit, sondern auch die Dynamik.ZF setzt auf ein Konzept, das Lenkbewegungen der Hinterachse durch eine Änderung des Spurwinkels ermöglicht. „Active Kinematics Control“ (AKC) heißt das System, dessen Wirkung sich bereits serienmäßig im Porsche 911 Turbo und im 911 GT3 erfahren lässt. Es setzt an einer Stelle an, die üblicherweise nicht variabel ist: nämlich an der Spur. Die Entwickler probierten aus, wie sich das Verstellen der Spur während der Fahrt auf das Fahrverhalten auswirkt. Und sie erhielten ein positives Ergebnis: Obwohl der hintere Lenkeinschlag nur rund drei Grad beträgt, gab es einen „deutlich spürbaren, positiven Einfluss“.

Doppelter Effekt

Das AKC arbeitet mit elektromechanischen Verstellern: entweder mit einem zentral platzierten, oder mit je einem pro Hinterrad. Der Effekt ist ein Doppelter: Bei niedrigem Tempo wird die Hinterachse entgegen der Vorderachse gedreht - das verringert den Wendekreis um rund zehn Prozent. Bei höheren Geschwindigkeiten, etwa ab 60 km/h, werden durch einen gleichmäßigen Einschlag vorne und hinten Richtungsstabilität und Fahrdynamik verbessert. "Die Technik bringt Vorteile in nahezu jeder Fahrsituation", bilanziert Peter Holdmann von der ZF-Division Fahrwerktechnik.
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Auch Bremsweg wird kürzer

Weil die elektromechanischen Steller keine mechanische Verbindung zum Lenkrad haben, lassen sie sich problemlos in die bisherigen Regelsysteme integrieren, etwa in das ESP. Durch die Vernetzung mit dem ABS, so ZF, würden die stabilisierenden Eingriffe von Bremse und Hinterachse das Handling des Fahrzeugs beim Bremsen verbessern. Und beim Bremsen auf unterschiedlich griffigen Oberflächen werde der Bremsweg verkürzt.

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