Mit Pirelli auf die Schleuderplatte – Achtung, es wird rutschig!

Die besten elektronischen Vortriebssysteme nützen nichts, wenn die Reifen – der einzige Kontakt zwischen Fahrzeug und Straße – die physikalischen Kräfte nicht übertragen können. Und damit das optimal gelingen kann, reicht es nicht alleine, Qualitätsreifen aufzuziehen. Um einen besseren Eindruck davon zu bekommen, was den Fahrern mit abgenutzten Reifen oder falschem Luftdruck blühen kann, bittet Pirelli auf das Testgelände zum Sammeln eigener Erfahrungen.

Zunächst geht es in den Fond eines Audi A6. Vorn links sitzt ein erfahrener Testpilot, der eindrucksvoll demonstriert, wie der schwere Wagen bei hohen Wassermassen auf der Fahrbahn mit seinen breiten 245/45er-Pneus im 18-Zoll-Format instabil werden kann. Zumindest wenn das Profil nicht mehr frisch ist, werden die Führungskräfte bereits ab 70 km/h eliminiert, weil das Wasser kaum mehr verdrängt wird. Bei neuwertigen Reifen dagegen bleibt der Allradler stabil auf der Asphaltdecke, selbst bei fast einhundert Sachen.

Dann geht es mit einem eher durchschnittlich motorisierten frontgetriebenen Modell auf den gut bewässerten Handlingkurs. Ein Volvo V40 D2 mit 85 kW/115 PS wartet darauf, um die Ecken gescheucht zu werden. Auf Tempo bringen, bremsen, in die Kurve und herausbeschleunigen – kein Problem für die montierten 225/45er. Aber im abgefahrenen Zustand mit zu Wenig Luftdruck lassen sie nach; deutlich früher schiebt der Schwede über die Vorderräder und deutet durch Reifenheulen an, dass er [foto id=“519150″ size=“small“ position=“right“]genug hat. Mit vollem Profil muss man schon deutlich beherzter aufs Gaspedal langen, um die Fuhre in den ESP-Regelbereich zu bringen. Nach der schweißtreibenden Disziplin auf dem Kurs folgt fast schon eine Entspannungsübung. Vollbremsung bei Nässe sowie Slalom mit einem Volkswagen Tiguan 4Motion. Es wird bis 90 km/h beschleunigt – und ab der Markierung heißt es „mit dem ganzen Körpergewicht auf die Bremse“. In diesem Fall übernimmt ohnehin der Bremsassistent und baut den maximalen Druck in der Leitung auf. Mit zu niedrigem Luftdruck benötigt der Wagen etwa drei Meter länger und kommt nach circa 32 Metern zum Stillstand. Drei Meter, die im ungünstigen Fall über Leben und Tod entscheiden.

Zum Abschluss wird den Fahrern noch einmal hohe Konzentration abverlangt: Man schickt sie mit einem heckgetriebenen BMW 318d auf die Schleuderplatte. Das Gemeine daran: Die Verantwortlichen montierten blanke Pneus auf die Hinterachse. Kein Wunder, dass der 143 PS starke Münchener bei ausgeschaltetem Stabilitätsprogramm schwer zu bändigen ist. Schon ein kleiner Gasstoß hat einen Dreher um die eigene Achse zur Folge. Damit möchte Pirelli den sparsamen Kunden sagen, doch bitte keine mit unterschiedlichen Profiltiefen ausgerüsteten Reifen zu montieren. Eigentlich eine Binsenweisheit, doch wenn man solche Vergleiche anstellt, hätte man zumindest auch einmal die umgekehrte Konfiguration ausprobieren sollen – denn wer zieht schon abgefahrene Pneus auf die Antriebsachse? Also gibt es zum Vergleich vier neuwertige Reifen und ein stabiles Fahrverhalten. Nun bleiben die Drifts besser kontrollierbar, und selbst Ungeübte halten den Dreier mittels Gegenlenken spielerisch auf Kurs. Wenn nicht, ist es in diesem Fall auch kein Problem, schließlich ist massig Platz zur Seite hin. Platz, den man im Ernstfall allerdings kaum hat.

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