Nissan Leaf

Nissan Leaf als Urlaubs-Auto: Mit dem Strom schwimmen

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Für die kostbarsten Wochen des Jahres geben viele Urlauber mehr Geld aus als nötig. Wer etwa auf Mallorca einen Leihwagen für die Ferien bucht, der kann mit einem elektrischen Fahrzeug die Urlaubskasse schonen. Nahezu geräuschlos gleitet der Nissan Leaf durch die malerische Landschaft des sogenannten 17. Bundeslandes. Bereits für nur wenig mehr als 17 Euro am Tag gibt es auf Mallorca den japanischen Stromer als Mietwagen.

Der Leaf weckt den Sparer-Ehrgeiz

Das meistverkaufte Elektrofahrzeug geht zwar nicht als Design-Ikone durch, doch funktional ist es überzeugend: Der Wagen im Format der Golfklasse bietet kommoden Raum für fünf Personen und Gepäck. Nach kurzer Orientierung gelingt die Bedienung einwandfrei. Es fehlt das Kupplungspedal und statt eines Schalthebels gibt es nur einen kompakten Knauf auf der Mittelkonsole. Mit dem Schlüssel in der Tasche kann bei getretenem Bremspedal der Startknopf gedrückt werden, woraufhin sich der Wagen mit ein wenig "Palimpalim" als dienstbereit meldet. In der aktuellen Version mit 30-Kilowattstunden-Batterie (kWh) sollen rund 250 Kilometer Reichweite machbar sein. Die mediterranen Witterungsbedingungen im Urlaubsparadies begünstigen die Reichweite, Kälte hingegen mögen Stromer nicht.

Statt einer langsam Richtung "rot" wandernden Tankanzeigenadel gibt es im Nissan Leaf multiple Informationen zum E-System: über Ladezustand, Reichweite und Batterieladung. So weiß der Fahrer immer, wann der Nächste Lade-Stopp einzuplanen ist. Das weckt schnell den Ehrgeiz, die Reichweitenkilometer möglichst langsam abschmelzen zu lassen, statt hochdynamisch das Längs- und Querbeschleunigungs-Potenzial auszuschöpfen. Dem Sparwillen steht das hohe Drehmoment und die damit verbundene spontane Beschleunigung des Leaf entgegen, denn statt mit dem Schalthebel emsig im Öl zu rühren, braucht der Stromer unabhängig von der Situation nur einen kräftigen Tritt aufs Pedal, um vehement zu beschleunigen.

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Mit sanftem Gasfuß Reichweite sparen

Das macht einfach Spaß. Mancher Fahrer eines Wagens mit Hubkolbenmotor bleibt überrascht zurück, aber dabei verringert sich auch die Reichweite schnell. Mit einem sanften Gasfuß und einer vorausschauenden Fahrweise schafft der Leaf während des Alltagstests auf Mallorca die Anfahrt zur ersten Station völlig mühelos, allerdings wäre die erste Teilstrecke auch bei sportlicherer Fahrweise problemlos zu schaffen gewesen. Der Strom beim Nachladen auf einer Finca, die sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben hat und auf Agrotourismus setzt, kommt aus der normalen Haushaltsteckdose (mit Schuko-Stecker). Wenn das Auto hier über Nacht voll geladen würde, hätte man gerade mal zwei Euro zu bezahlen. Die Kilowattstunde kostet nur 25 Cent. So fährt sich der Stromer deutlich billiger als ein Diesel oder Benziner - und der Leihwagen muss nicht vollgetankt abgegeben werden.

Grundsätzlich müssen E-Auto-Nutzer auf Mallorca keine Angst vorm saftlosen Liegenbleiben haben. Es gibt rund 100 Ladepunkte. Knapp ein Zehntel davon sind Schnelllader, an denen innerhalb von 30 Minuten etwa 80 Prozent der Reichweite wieder erreicht sind. Das dauert zwar länger, als Kraftstoff herkömmlicher Art einzufüllen, aber besonders im Urlaub sollte die Zeit ja vorhanden sein. Mallorca ächzt unter dem großen Ansturm von Touristen, die Krisenlage in einigen beliebten Reiseländern hat die Situation verschärft. Dabei bemüht sich die Inselregierung um einen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit. Mit gutem Beispiel etwa geht die Polizei des malerischen Bergdorfes Valldemossa voran. Hier fährt die Exekutive mit dem Leaf zur Verbrecherjagd. "In den vergangenen zwei Monaten haben wir rund 1.000 Kilometer problemlos zurückgelegt", berichtet der lokale Polizeichef. "Das Fahrzeug wird beachtet und geschätzt und bietet wirklich genügend Reichweite. Wenn wir von Valldemossa ins Tal fahren, kommen wir unten mit 50 Kilometer mehr Reichweite an."

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Die Lade-Infrastruktur wächst

Neben der Rekuperation des Fahrzeugsystems sichern auch sechs Ladepunkte in der Nähe die ständige Einsatzbereitschaft der Ordnungshüter mit ihren Leaf-Dienstwagen. Japan, das Heimatland Nissans, gilt als Pionier für Elektromobilität. Auch im Bereich der Forschung und Entwicklung von Batterien hat die Nummer Drei der Weltwirtschaft den Ruf als einer der fortschrittlichsten Märkte. 1991 brachte Sony den ersten Lithium-Ionen-Akku auf den Markt und heute gehören japanische Hersteller zu den führenden Produzenten von Energiespeichern für Plug-in-Hybride und Elektroautos wie den Leaf von Nissan. Auch in Deutschland tut der Autobauer viel für Elektromobilität und die benötigte Infrastruktur. So stellen die Japaner jetzt zum Beispiel zwei Ladeboxen im Parkhaus des Essener Rathauses zur Verfügung. Die Geräte gehören mit elf Kilowatt zu den leistungsstarken Lademöglichkeiten. Sie arbeiten fünf Mal schneller als die gewöhnliche Haushaltsteckdose. Zunächst gilt es, mit den neuen Ladeboxen Erfahrungen in Hinblick auf Ladezyklen zu sammeln. Wer noch weniger Zeit hat, kann aber auch den DC-Schnelllader des Essener Nissan-Partners BK Motors nutzen. Hier lautet das Motto "Freistrom für alle", unabhängig von der Fahrzeugmarke.

Diese neuen Lademöglichkeiten sind nur ein Beispiel dafür, wie auch die Infrastruktur langsam wächst. "Aktuell beobachten wir eine Verdoppelung der Ladepunkte alle acht Monate", berichtet Reinhard Randoll. Der Diplom-Physiker präsentiert noch mehr interessante Forschungsergebnisse im Rahmen der Elektroauto-Fahrt auf Mallorca: "Die Lebensdauer eines Produktes bestimmt, wie lange ein Technologiewandel dauert. Aus der Wachstumsfunktion der verkauften E-Fahrzeuge in den Jahren 2011 bis 2017 ergibt sich, dass somit im Jahr 2026 erstmals mehr E-Autos als Verbrenner verkauft werden könnten." Diese Perspektive mag den einen oder anderen Anhänger von Verbrennungsmotoren irritieren, aber anhand etlicher Beispiele industrieller Entwicklungen erscheint sie durchaus plausibel. Nissan jedenfalls positioniert sich passend und wird vermutlich im Herbst 2017 eine Weiterentwicklung des Leaf vorstellen. Mit 40 bis 60 kW/h sollen dann 300 bis 500 Kilometer Reichweite möglich sein.

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