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„So schnell wie möglich schwarze Zahlen“: Seat-Chef Stackmann im auto.de-Gespräch

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Diese Cupra-Zeichnungen zeigen die Leidenschaft für Design bei Seat. Bilder

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Mit dem ST ist in der Leon-Baureihe erstmals auch ein Kombi zu haben. Bilder

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Neben der Leon- spielt die Ibiza-Baureihe bei Seat eine wichtige Rolle. Bilder

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Jürgen Stackmann ist seit 1. Mai 2013 der neue Seat-Chef. Bilder

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Der León Cupra ist Seats jüngste Produktneuheit. Fotos: Koch/Grebe Bilder

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Jürgen Stackmann ist froh, „dass Seat gerade Umsatzzuwächse melden kann und dass wir gegen den allgemeinen Trend in der Automobilindustrie tatsächlich wachsen“. 2013 hat die spanische Volkswagen-Tochter nach Angaben ihres neuen Chefs in Europa ein Wachstum von fast elf Prozent geschafft, während der Gesamtmarkt Einbußen von 1,8 Prozent hinnehmen musste.

Lediglich zwei Länder in Europa hatten eine höhere Gesamtmarktnachfrage als im Vorjahr.

Jürgen Stackmann: Stimmt. Unser lokaler Markt Spanien mit 3,3 Prozent und der britische Markt mit 10,8 Prozent.

Wird auch Zeit, dass Seat endlich wieder zu Hause punkten kann.[foto id=“503929″ size=“small“ position=“right“]

Jürgen Stackmann: Wir haben die Marktentwicklung hier sogar deutlich übertreffen und unseren Absatz um sechs Prozent auf 58 900 Einheiten steigern können, wodurch unser Marktanteil auf 8,2 Prozent gestiegen ist und wir somit an zweiter Stelle hinter Volkswagen liegen. In Großbritannien ist der Umsatz um 17 Prozent auf 45 700 Einheiten gestiegen. Wir sind damit bereits das fünfte Jahr in Folge in so einem wichtigen Markt gewachsen. Auf der Insel beträgt unser Marktanteil jetzt zwei Prozent.

Deutschland scheint Ihr aktuelles Vorzeigebeispiel zu sein, oder?

Jürgen Stackmann: Das ist wirklich bemerkenswert. Wir haben dort unsere Auslieferungen um 20,3 Prozent auf 76 600 Einheiten gesteigert – und das in einem stagnierenden Markt. Unser Marktanteil beträgt jetzt 2,8 Prozent, wird wohl bald die Drei-Prozent-Marke durchbrechen. Außerdem sind wir 2013 in die Top Zehn aufgestiegen. Ausschlaggebend für den Volumenanstieg war vor allem die Einführung des neuen Leon mit 22 000 Auslieferungen in 2013 und 84,5 Prozent plus gegenüber dem Vorjahr; dazu kam der Erfolg anderer Modelle wie des Mii mit 11 200 Auslieferungen 2013 und 43,5 Prozent plus gegenüber dem Vorjahr.

Wenn man sich die Bilanz anschaut, haben Sie etwa auch in der Schweiz mit 5,2 Prozent Wachstum und 8300 Neuzulassungen einen historischen Verkaufsrekord aufgestellt. Wie sieht´s insgesamt aus?

Jürgen Stackmann: Im vergangenen Jahr haben wir 355 000 Fahrzeuge ausgeliefert, wobei über 80 Prozent in den Export innerhalb Europas gingen und knapp 20 Prozent auf außereuropäischen Märkten vertrieben wurden.

Zum allerersten Mal befinden sich offenbar sogar drei außereuropäische Märkte unter den Top Zehn Ihrer Vertriebsliste.

Jürgen Stackmann: Sie meinen Mexiko, Algerien und die Türkei.[foto id=“503930″ size=“small“ position=“left“]
In Mexiko beispielsweise haben wir mittlerweile einen Marktanteil von zwei Prozent erreicht sind von plus 35,4 Prozent in 2011 und plus 16,5 Prozent in 2012 weiter um 0,4 Prozent auf 21 200 Einheiten gewachsen.

Wie hat denn das neue Jahr für Seat begonnen?

Jürgen Stackmann: 2014 setzen wir unser Wachstum mit bisher schon 26 000 ausgelieferten Fahrzeugen fort, was einem Plus von immerhin einem halben Prozentpunkt im Vergleich zu 2013 entspricht.

Und woran liegt´s?

Jürgen Stackmann: Ganz sicher auch am neuen Leon, der 2013 mit 44 Prozent ein zweistelliges Wachstum verzeichnet hat. In konkreten Verkaufszahlen bedeutet dies über 102 000 ausgelieferte Leon. Dann ist der Leon ST als Kombi in unserer Kompaktbaureihe extrem gut gestartet. In der Einführungsphase sind bereits über 8000 Bestellungen eingegangen. Und auch am Allrad-ST, der im Sommer auf den Markt kommt, besteht großes Interesse.

Was macht denn die Leon-Erfolgsformel aus, die Sie Anfang März mit dem Cupra jetzt noch weiter ausbauen?

Jürgen Stackmann: Ich denke, es ist das Top-Sportdesign, das sich auch im Alltag bewährt. Es ist die hohe Qualität bei Material und Verarbeitung zu erschwinglichem Preis. Es ist hohe Fahrdynamik bei herausragendem Komfort. Es ist dieses vertraute Gefühl in Kombination mit ausgeklügelten Innovationen und moderner Technologie. Der neue Cupra zeigt das ganze Wissen von Seat in einer völlig neuen Dimension. Er ist schon jetzt unser neues Markenzeichen. Unsere Ingenieure haben ganze Arbeit geleistet, denn der Cupra ist der schnellste Seat aller Zeiten und setzt neue Maßstäbe für alle Fahrzeuge mit Frontantrieb.

Und die anderen Modelle?

Jürgen Stackmann: Der Mii hat mit 43 Prozent und 29 000 Einheiten ebenfalls ein Wachstum im zweistelligen Bereich vorweisen können. Und noch vor dem Sommer wird der neue Mii by Mango auf der Straße zu sehen sein. Das zeigt wieder einmal unsere große Leidenschaft für Design, die auch fest in der DNA unseres Partners Mango verankert ist: Uns eint der Designspirit unserer Heimatstadt Barcelona. Hinzu kommt: Der Alhambra ist eine Bank. Und der Altea läuft ebenfalls sehr gut.[foto id=“503931″ size=“small“ position=“right“]

Gibt´s nach den beiden Jubiläen im vorigen Jahr – „60 Jahre erster Seat“ und „20 Jahre Werk Martorell“ – auch 2014 wieder was zu feiern?

Jürgen Stackmann: Dieses Jahr wird der Ibiza, unser bekanntestes und wichtigstes Modell, 30 Jahre alt. Mit weltweit fast fünf Millionen Einheiten ist er unser meistverkauftes und meistproduziertes Modell. Der Ibiza ist international unser traditionsreiches Aushängeschild.

Ibiza und Leon spielen weiter eine entscheidende Rolle für die globale Leistungsstärke von Seat. Worauf konzentriert sich Ihre Strategie noch?

Jürgen Stackmann: Auf Umsatz und Einnahmen, auf Kosten und Investitionen, auf die Entwicklung von Fahrzeugen für Marktsegmente mit großer Nachfrage und hohem Umsatzpotenzial.

Ihr Plan, sagen Sie, basiert auf drei Bereichen, in denen Sie eine Effizienzsteigerung anstreben. Es sind dies Produkt, Vertrieb und Geschäftsmodellkosten. Was heißt das konkret?[foto id=“503932″ size=“small“ position=“left“]

Jürgen Stackmann: Seat muss sich auf die Kernproduktfamilien Leon und Ibiza konzentrieren, Modelle mit höherem Deckungsbeitrag spezifisch entwickeln und die Synergien des Konzerns optimal nutzen. Zudem müssen wir die Vertriebsleistung verstärken, sowohl durch eine Steigerung der Professionalität und Rentabilität des Händlernetzwerks als auch durch den Ausbau der Präsenz in den bestehenden Märkten und Marktsegmenten. Darüber hinaus müssen wir in puncto Kosten wettbewerbsfähig sein.

Gute Produkte, guter Vertrieb und hohe Effizienz als Garanten für weiteres Wachstum und langfristige Rentabilität: Wann wird Seat nicht mehr das Sorgenkind im Volkswagen-Konzern sein?

Jürgen Stackmann: Aufgrund des ungewissen makroökonomischen Umfelds können wir keine genauen Prognosen darüber treffen, wann wir den Breakeven-Punkt erreichen. Das strategische Ziel besteht jedoch darin, so schnell wie möglich schwarze Zahlen zu schreiben und eine nachhaltige Umsatzrendite von fünf Prozent zu erreichen. Derzeit verzeichnen wir Fortschritte auf verschiedenen Märkten, was zeigt, dass wir auf gutem Weg sind. Selbst in Nordafrika und im Nahen Osten, wo wir mit 29,6 Prozent auf 41 900 Einheiten zugelegt haben.

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