Spaß mit den rüstigen Rallye-Rentnern

Spa mit den rstigen Rallye-Rentnern Bilder

Copyright: Rudolf Huber/mid

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Es ist das größte rollende Rallyeauto-Museum der Welt. Knapp 200 Boliden aus 60er- bis 80er- Jahren machten das malerische Städtchen Daun beim „Eifel-Rallye-Festival“ zur Hochburg der rasenden Oldies. Mit dabei: die bewegte Historie der Rallye-Flitzer, vom 911er Porsche über Audi, Opel, Ford, Lancia oder Volvo. Und der „Porsche des Ostens“ aus dem Hause Skoda, ein schlanker, leichter und 130 RS starkes Fahrzeug von 1976.

Startnummer 6 hat das im Kreis der zum Teil martialisch aufgerüsteten Rallye-Racer eigentlich eher harmlos wirkende Fahrzeug von Skoda Deutschland. Man sieht dem Kleinen an, dass bei seiner Konstruktion Gewicht gespart wurde: Alu-Dach, Fronthaube und Türen, Polycarbonatscheiben, Motorhaube und Kotflügelverbreiterung aus Kunststoff, null Innenverkleidung. Auto pur mit einem im Heckmotorraum fast verloren wirkenden Maschinchen, das 136 PS an die Hinterräder liefert. Eine klassische Heckschleuder also, garantiert ohne jegliche Elektronik, bis auf die nachgerüstete Onboard-Kamera.

Matthias Kahle pilotiert den kleinen Tschechen. Der kann das, er ist nämlich unter anderem siebenfacher deutscher Rallye-Meister. Wer auf dem Beifahrersitz Platz nehmen will, muss erst einmal in die Umkleide: feuerfeste Socken, Unterwäsche, Unterziehhaube, [foto id=“520810″ size=“small“ position=“right“]Rallyeanzug, Helm. Schon jetzt wird es langsam warm. Aber die größte Hitze kommt erst noch. Sonderprüfung auf Schotter, Matthias Kahle wechselt in den Race-Modus.

Unglaublich, was dann abgeht: Der leichte Skoda rast durch den Wald, dass man die Bäume nicht mehr sieht, direkt auf eine rechtwinklige Kurve zu. Jetzt müsste er bremsen, jetzt unbedingt ? er tut es aber nicht. Heck kurz nach rechts geschwenkt, dann ordentlich nach links ? und ab geht es auf der Ideallinie aus dem Wald raus aufs freie Feld. Die Gesichter der Zuschauer wischen vorbei, als Kahle mit an die 8 000 Touren und gut 140 Sachen auf die Sprungschanze zu rast. Ein Schlag – und der Skoda fliegt wirklich, meterweit, ehe er mit dem nächsten Schlag wieder aufsetzt. Noch eine enge Kurve mit vollem Tempo, noch ein rasendes Geschlängel durch den Wald, jetzt geht es zu zweiten Runde – nur noch mal ein bisschen schneller. Eine schweißtreibende Angelegenheit, das Rallyefahren – auch auf dem Beifahrersitz.

„Schon beeindruckend, was man dem Auto so alles zumuten kann“, kommentiert der Pilot per Bordfunk den Schotter-Trip. In der Tat: Innerhalb von zwei kurzen Runden hatte er dem vorausfahrenden 1300er VW Käfer mit 100 PS eine volle Minute abgenommen ? der Skoda 130 RS ist mit seinen knapp 40 Jahren noch immer ziemlich gut in Form. Und er ist eine echte Rarität, gerade auch im Feld berühmter Rallye-Fahrzeuge, wie sie in Daun in großer Zahl angerollt sind.

Von 1975 bis 1982 wurden nach Schätzungen von Skoda nur zwischen 65 und 200 Exemplare des 110 R Coupé-Ablegers gebaut. Seine Herkunft und die geringen Stückzahlen machten den Tschechen vom Start weg zum Exoten. Aber dazu trugen natürlich auch die sportlichen Erfolge des 130 RS bei: „Zwischen 1976 und 1980 siegte der Porsche des Ostens fünfmal in Folge bei der Rallye Bohemia“, so Andreas Leue von Skoda Deutschland. „Als größter Einzelerfolg dieses Modells gilt der Doppelsieg in der Gruppe 2 bis 1300 Kubik bei der Rallye Monte Carlo 1977.“

Unter den sorgsamen Fittichen von Skoda Deutschland wird sich der 130 RS auch so schnell nicht aufs Altenteil zurückziehen. Genau wie Rallye-Legende Walter Röhrl, Schirmherr und Teilnehmer beim Eifel-Rallye-Festival 2014. Sein Kommentar: „Die Stimmung hier ist einfach riesig – was hier passiert, macht mich um Jahre jünger.

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