intelligente Helme

So tickt der intelligente Motorrad-Helm

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Ein Helm mit Köpfchen: Dem Chef ein "Komme später" von unterwegs auf der Mailbox hinterlassen, Gespräche während der Fahrt auf dem Motorrad führen oder einfach nur Radio hören - immer mehr Helme lassen das zu und werden dazu mit einer Bluetooth-Funktion ausgestattet. Doch die kabellose multimediale Kommunikation in der Biker-Welt hat auch ihre Tücken. Ein Praxistest der Fachzeitschrift "Motorrad" klärt auf, wo die Systeme noch sprachlos machen. Noch ist der Markt überschaubar. Helm-Anbieter wie Dainese, Nolan oder BMW haben sich mit Komplett-Lösungen in den Hightech-Bereich gewagt. Firmen wie Midland oder Bluebike bieten universal passende Anbaukits für Integral- wie Jethelme. Zum Nachrüsten gibt es am Markt für Einsteiger und Wiedereinsteiger auch preisgünstige Lösungen, um unterwegs den Anschluss nicht zu verlieren. Freisprecheinrichtungen abseits vom Motorradzubehör-Handel findet man beispielsweise beim Bugginger Direktversender (www.pearl.de). Mit dem robusten Intercom Bluetooth 3.0-Headset von Callstel zum Preis von 180 Euro im Doppelpack gibt es für Fahrer und Sozius bis zu 1.000 Meter Reichweite auf die Ohren sowie zusätzlich eine Lenker-Fernbedienung und einen starken Akku, um sich unter dem Helm bequem mit dem Smartphone verbinden zu lassen. Der Geschäftsführer eines Helm-Herstellers zeigt sich überrascht von der Akzeptanz: "Durch unser modular aufgebautes System können Kunden die drahtlose Kommunikation mit kabelgebundenen Varianten zum Gegensprechen, Telefonieren oder Musikhören ergänzen." Doch fast alle greifen zum Bluetooth-Kit. Was in der Regel nicht billig ist. 270 Euro sind es bei Nolan, und 400 Euro Aufpreis sind fällig, wenn man zum Systemhelm 5 von BMW greift. Will man mit dem Partner kabellos kommunizieren, legt man für zwei Helme schnell mehr als 1.600 Euro auf die Ladentheke. Und Bluetooth-Helme sind erst der Anfang. Bei BMW ist ein Steuergerät in der Entwicklung, das nach Wunsch Musik vom MP3-Player, Verkehrsfunk-Durchsagen des Bord-Radios oder Sprachanweisungen des Navigationsgerätes in den Helm einspielen soll. Noch halten sich die Verantwortlichen bedeckt, wann das System marktreif ist. Ebenso ist der Preis noch offen. Niedrig wird er nicht ausfallen: Bei Bluebike kostet ein ähnliches System 650 Euro. Die Schwierigkeit beginnt beim Kauf: Die Tester mussten feststellen, dass Schnelligkeit und Hightech nicht immer konform gehen. Marktführer Schuberth und Vemar bieten offiziell zwar ebenfalls Helme mit der Bluetooth-Verbindung an, aber die Anfrage der Zeitschrift "Motorrad" überraschte die Vertriebsabteilungen: Zum derzeitigen Zeitpunkt, so bekam man lapidar zu hören, könne man die Helme noch nicht zur Verfügung stellen. Wer also vor der Urlaubstour eine solche Anschaffung geplant hat, sollte nicht erst kurz vor Ladenschluss und Abfahrtstermin beim Händler aufkreuzen. Beim Thema Bluetooth ist mit längeren Lieferfristen zu rechnen. Ob das eigene Bluetooth-fähige Mobiltelefon überhaupt mit dem Helm vernetzt werden kann, sollte ebenso vorher geprüft werden. Denn obwohl bestimmte Standards existieren, die eigentlich alle Bluetooth-Geräte erfüllen sollten, gibt es beim Verbindungsaufbau immer wieder Fehlermeldungen. Auf den Internetseiten der jeweiligen Helm-Hersteller werden in der Regel die Handy-Typen gelistet, mit denen ein problemloser Verbindungsaufbau möglich ist. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall, die Helm-zu-Handy-Vernetzung vor dem Kauf auszuprobieren. Problematisch soll die gleichzeitige Verbindung von zwei Helmen im Gegensprech-Modus plus ein zugeschaltetes Telefon auf einen der Helme sein. Obwohl das bei allen Systemen funktionieren sollte, verabschiedete sich im Test wiederholt die eine oder andere Verbindung. Nahezu unlösbare Aufgaben stellt sich derjenige, der neben der Gegensprech- und Telefonfunktion auch noch die Sprachanweisungen des Navigationsgerätes in den Helm einspielen will. Im Test war die gleichzeitige Nutzung aller drei Merkmale bei keinem Probanden möglich. Es gibt auch Bluetooth-Kits für MP3-Player oder den I-Pod. Diese sind stets fest mit einem entsprechenden Headset verknüpft und lassen den Helm als Alternative nicht zu.

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