Wünsche an die Zukunft

Vernetztes Auto: Heilsbringer oder Datenkrake?

Assistenzsysteme sind der Mehrzahl der Autofahrer willkommen. Aber Nutzer fürchten Datenmissbrauch, wenn das Auto voll vernetzt ist. Bilder

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Autofahrer erwarten viel vom vernetzten Auto. 77 Prozent von ihnen sehen es im internationalen Durchschnitt als einen Fortschritt in Bezug auf Sicherheit. Zu dieser Erkenntnis gelangt das von der Commerz Finance GmbH herausgegebene Automobilbarometer 2016 - International. Ein gesteigertes Interesse haben die Verbraucher vor allem an Diensten, die ihr Fahrzeug sicherer für Passagiere und andere Verkehrsteilnehmer machen. Autos, die selbstständig vor Fußgängern, Fahrradfahrern oder Hindernissen auf der Straße warnen, stehen dabei besonders hoch im Kurs. 86 Prozent der Befragten legen Wert auf diese Funktion. 52 Prozent sind außerdem dazu bereit, für ein sichereres Auto mehr Geld auszugeben. Neben der Assistenten wünschen sie sich zusätzliche Analyse-Systeme an Bord, die dabei helfen, Pannen unterwegs zu vermeiden. Sie könnten die einzelnen technischen Baugruppen überwachen und Alarm schlagen, bevor eine oder mehrere von ihnen den Dienst versagen. Automatisch könnten sie außerdem einen Termin mit einer Werkstatt in der näheren Umgebung vereinbaren, das Ziel im Navigationssystem hinterlegen und eine Instandsetzung in kurzer Zeit ermöglichen. Auch hierfür würden Autofahrer tiefer in die Tasche greifen, 50 Prozent wären dazu bereit. In Deutschland liegt der Wunsch nach einem wirksamen Diebstahlschutz mit 89 Prozent auf Platz eins der begehrtesten Dienste. Vernetzte Autos könnten ihren Standort dem Besitzer oder den Ordnungskräften mitteilen oder bei einem Einbruch die Fahrfunktionen automatisch blockieren. Einen höheren Preis würden hierfür vor allem Autobesitzer in der Türkei (87 Prozent) und in Mexiko (85 Prozent) bezahlen. Einer gesundheitlichen Überwachung des Fahrers würde in Deutschland etwa jeder zweite (52 Prozent) der Befragten zustimmen. Blutdruck und andere relevanten Daten wie Blutzucker- oder Sauerstoffgehalt würden dabei in Echtzeit ausgewertet. Beim Verdacht auf einen Notfall würde das System eigenständig einen Notarzt herbeirufen, was möglicherweise nicht nur das Leben des Fahrers retten, sondern sogar einen Unfall verhindern könnte. Die für all diese Dienste notwendige, umfangreiche Datensammlung sehen viele jedoch mit Skepsis. Insgesamt befürchten 37 Prozent der Autofahrer die Gefahr eines Missbrauchs ihrer Daten. Vor allem das Erstellen von Bewegungs- und Fahr-Profilen ist nicht willkommen. Damit könnten Versicherer die prämienrelevanten Angaben von jährlicher Kilometerleistung und Auffälligkeiten bei der Fahrweise auswerten. Dass Industrie und Handel Verbraucher anhand von vorliegenden Bewegungsmustern gezielt ansprechen könnten, um ihre Produkte zu bewerben, wenn sie häufig einen Sport-Club, bestimmte Supermärkte oder kulturelle Veranstaltung besuchen, ist ebenfalls eine weit verbreitete Befürchtung.

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Notbremshelfer, die andere Verkehrsteilnehmer schützen, stehen bei den Verbrauchern besonders hoch im Kurs.

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