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Versteigerungsmarathon in den USA

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Der historische Barker Hangar am Flughafen von Santa Monica, Kalifornien, gilt als einer der wichtigsten Veranstaltungslokalitäten an der Westküste Nordamerikas. Hier sind die Basketball-Artisten der Los Angeles Lakers zu Hause, hier lassen Boxer bei Weltmeisterschaften Fäuste fliegen, hier treffen sich die Reichen und Schönen aus Film und Fernsehen zu Preisverleihungen und Partys – Hollywood liegt gleich um die Ecke. Am 17. und 18. Juli wird es hier allerdings mehr nach Benzin statt nach Parfum duften: Dann kommen dort an die 300 handverlesene Oldtimer unter den Hammer. Mit dieser Versteigerung eröffnet das Unternehmen „Auctions America“ einen Reigen von Auktionen edelster Autos in den USA, der beim Pebble Beach Concours d’Elegance, dem weltweit berühmtesten Schönheitswettbewerb für hochwertige klassische Automobile südlich von San Franzisco, seinen Höhepunkt erleben wird.

Wahrhaft wilder Mix

Das Angebot im Barker Hangar stellt einen wahrhaft wilden Mix aus Automobilen der letzten 100 Jahre dar und reicht von den Gefährten zweier Berühmtheiten vergangener Zeiten über eine Handvoll Ferrari bis zu Fahrzeugen, die vor Kurzem noch als Allerweltautos galten wie zum Beispiel ein VW Käfer von 1962 oder eine 1960er BMW Isetta. Auch ein Schwimmwagen der Marke Amphicar von 1965 ist vertreten. Stars der Veranstaltung sind jedoch zweifellos drei Autos, von denen zumindest eins einen siebenstelligen Dollarbetrag erzielen dürfte: ein von Grund auf restaurierter Mercedes 540 K von 1938 in einem Zustand wie frisch aus Bad Cannstatter Werkshallen. Billiger wird dagegen der Cadillac von 1955 zu haben sein, den First Lady Mamie Doud Eisenhower bei Paraden zu benutzen pflegte: Zwischen 100 000 und 150 000 Dollar (ca. 91 700 Euro bis 137 600 Euro) soll der Wagen bringen. Gleiches soll der 1941er Lincoln Continental kosten, der damals der kurvenreichen Schauspielerin Rita Hayworth gehörte und angeblich ein Geschenk ihres Lebensabschnittspartners, des Regisseurs Orson Welles, war. 2008 hatte dieses Auto auf einer anderen Versteigerung schon einmal 209 000 Dollar gebracht. Besonders ulkig ist der Umbau einer BMW Isetta von 1955 zum Jagdwagen. Das Autöchen war zu jener Zeit ein Geschenk von BMW an Kurt Donath, der das Unternehmen in den Nachkriegsjahren vor dem Untergang bewahrt hatte. Schätzpreis: 25 000 bis 30 000 Dollar.
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Motor City Auction

Eine Woche später lädt Sotheby’s zur „Motor City Auction“ nach Plymouth, Michigan, eine halbe Autostunde westlich von Detroit ein. Wie es sich im einstigen Zentrum der amerikanischen Automobilindustrie gehört, stehen US-Klassiker aus der eleganten Periode der 1920er und 1930 von Duesenberg bis Packard im Fokus, davon zwei US-Ikonen an der Spitze des Angebots, beide mit Turbolader, wenn auch aus unterschiedlichen Epochen. Der 1935er Duesenberg Model SJ Dual-Cowl Phaeton gehörte ursprünglich dem damaligen Duesenberg-Chef Lucius B. Manning. Zu jener Zeit war es bei wesentlich Besserverdienenden Sitte, die Lieblingskarosserie eines Fahrzeugs alle paar Jahre mit einem neuen Chassis zu versehen. Manning machte da keine Ausnahme, sein Dienstwagen bekam viermal ein frisches Fahrgestell. Eines davon bekam die Nummer 2592, ausgerüstet mit dem Motor Nummer J-562 (Hubraum 6,9 l, Leistung 320 PS, Höchstgeschwindigkeit 243 km/h). Auf diesen Unterbau wurde später eine Rekonstruktion der ursprünglichen La-Grande-Dual-Cowl-Phaeton-Karosserie gestellt. Mit seinen verchromten Speichenrädern, den Weißwandreifen und dem perfekten Zustand gewann das Auto im vergangenen Jahr den Greenwich Concours d’Elegance in Connecticut, dem US-Pendant des britischen Goodwood Festival of Speed. Jetzt ist es für einen Millionenbetrag in Plymouth zu haben. Ebenfalls in neuwertigem Zustand, wenn auch 70 Jahre jünger ist ein weiteres Highlight der Auktion, ein 2005er Ford GT. Der rote Renner mit knapp 600 Kilometern (370 Meilen) auf dem Tacho erschien zum 100-jährigen Ford-Geburtstag und erinnerte an den Le-Mans-Gewinner GT 40 aus den 1960er-Jahren. 2005 betrug der Listenpreis des Fahrzeugs mit 5,4-Liter-V8-Maschine, 410 kW / 550 PS und Sechs-Gang-Getriebe ab Werk 139 995 Dollar. Bei der Versteigerung sollten die Gebote zwischen 300 000 und 350 000 Dollar liegen. Ein anderer Ford-Oldie, nämlich ein Thunderbird aus dem Jahr 1956, kommt für nur um die 70 000 Dollar unter den Hammer, obwohl das Auto eine überaus interessante Geschichte vorweisen kann. 1958 spielte es eine entscheidende Rolle beim Weltrekordflug einer Cessna 172 in Nevada. Die einmotorige Maschine blieb 64 Tage, 22 Stunden und 19 Minuten in der Luft, wobei sich die beiden Piloten alle vier Stunden am Knüppel abwechselten. Den nötigen Treibstoff bekamen sie aus dem Thunderbird in Form von 20-Liter-Kanistern per Seil gereicht. Der Rekord besteht bis heute. Insgesamt werden in Plymouth rund 80 Fahrzeuge versteigert, außerdem Sportboote und Sammlerstücke.
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Mecum Auctions

Bevor sich die internationale Gilde schwerreicher Oldtimerfans zum Concours d’Elegance am Pebble Beach Ende der zweiten Augustwoche und den dortigen Auktionen versammelt, gilt ihr Interesse zunächst den „Mecum Auctions“ in Harrisburg, Pennsylvania, wo bekanntlich vor 36 Jahren im Kernkraftwerk Three Mile Island der erste nennenswerte Atomunfall der Geschichte passierte. Hier sollen auf der nach eigenen Angaben „größten Oldtimer-Auktion der Welt“ nicht nur 1000 Autos aller Altersklassen, sondern zusätzlich 200 seltene Traktoren und zahlreiche Memorabilien, zum Beispiel Neonreklame, versteigert werden.

Ford Country Squire Woody Wagon

Aus der Masse amerikanischer und europäischer Luxus- und Sportwagen der Nachkriegszeit ragen besonders hervor: ein 1951 Ford Country Squire Woody Wagon mit nachträglich eingebauter Vier-Gang-Automatik, Servolenkung und Scheibenbremsen vorne, dessen Karosserie im rückwärtigen Teil überwiegend aus Holz besteht. Erst bei späteren Modellreihen dieses Typs wurde Kunststoff eingesetzt. Aus Holz sind auch die Räder des bildhübschen Overland Roadster aus dem Jahr 1922. Der rot-schwarze Zweisitzer sollte bereits Ende Februar in Las Vegas für um die 25 000 Dollar unter den Hammer kommen, fand aber damals wohl deshalb keinen Käufer, weil er nicht fahrbereit war. Fahrbereit hingegen ist die 1953er Corvette, ein bisher aufgrund seiner Originaltreue mehrfach preisgekrönter Roadster mit weißer Karosse und rotem Interieur.
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Ferrari Testarossa

Ebenfalls weiß ist der Ferrari Testarossa, den Mecum während einer dreitägigen Versteigerungsorgie vom 13. bis zum 15. August neben 599 weiteren Fahrzeugen – Pkw und Motorräder – im Hyatt Regency Monterey Hotel unter die Leute bringen will. Ältere Fernsehzuschauer werden sich an die Fernsehserie „Miami Vice“ in den 1980er-Jahren erinnern, in der zwar die Mimen Don Johnson and Philip Michael Thomas die Hauptrolle spielten, in Wirklichkeit aber deren Outfits und Autos das Interesse bestimmten. Zunächst fuhr Don Johnson alias Sonny Crockett die Replika eines Ferrari Daytona Spyder, was jedoch Enzo Ferrari im fernen Maranello sehr missfiel. 1986 stellte er daher der Filmcrew zwei schwarze Ferrari Testarossa zur Verfügung, die jedoch umgehend einen weißen Anstrich erhielten, damit sie bei Dunkelheit besser zu sehen waren. Eines dieser Original-Autos aus dem Fernsehen – V12-Maschine, 4,9 Liter, 328 kW / 446 PS, Tachostand 16 124 Meilen – kommt jetzt vor dem Hintergrund des Concours d’Elegance am Pebble Beach unter den Hammer. Im vergangenen Jahr war es bereits bei Ebay zu haben. Die geforderten 1,75 Millionen Dollar wollte jedoch niemand bezahlen. Weitere Stars der Mecum-Auktion sind zum Beispiel ein 1963er Shelby 289 Cobra Roadster sowie zwei Corvette von 1969, eine als Coupé, die andere als Cabrio.

Weit über 100 Autos im Angebot

Wenige Autominuten entfernt, im Portola Hotel und Monterey Conference Center, wird zur gleichen Zeit nicht nur der legendäre Werks-Rennwagen Jaguar C-Type angeboten, der 1953 als Vierter die 24 Stunden von Le Mans absolvierte. Zudem soll die private Luxus-Autosammlung „Pinnacle Portfolio“ für sagenhafte 65 Millionen Dollar an meistbietende Interessenten wechseln – und das für lediglich 23 Fahrzeuge. Insgesamt befinden sich weit über 100 Autos im Angebot; sie sollen für einen neuen Rekord sorgen. Vergangenes Jahr war ein Versteigerungserlös von 143 Millionen Dollar zustandegekommen. Spitzenreiter diesmal dürfte wohl ein werksgetunter McLaren F1 LM von 1998 werden. Mindestens zwölf Millionen Dollar veranschlagt Sotheby’s für den 390 km/h schnellen Sportwagen mit Zwölf-Zylinder-Motor und 500 kW(680 PS), der lediglich sechsmal gebaut wurde. Neben dem McLaren sowie Modellen von Bugatti und der schwedischen Sportwagenschmiede Koenigsegg umfasst die Sammlung Edelkarossen von Ferrari, Lamborghini, Maserati, Saleen, Jaguar, Toyota, Porsche und Mercedes. Der älteste Wagen ist ein Mercedes-Benz 300 SL von 1955, die beiden jüngsten zwei Bugatti Veyron 16.4 Super Sport – einer von 2006 mit einer Laufleistung von 764 Meilen, der andere von 2012 mit 308 Meilen auf dem Tacho. Beide wie die Experten von Sotheby's betonen selbstverständlich von lizenzierten Vertragswerkstätten scheckheftgepflegt: der eine zuletzt im Mai bei Braman Bugatti Miami, der andere einen Monat später bei Bugatti Beverly Hills.
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