Audi am Samstag: Vorbild Mercedes

(adrivo.com) Nach dem Rückschlag von Barcelona darf sich Audi ausgerechnet auf der Mercedes-Strecke Hockenheim keine Blöße geben. Bislang gelingt dies mit Bravour.

Nach Jahren der missglückten Hockenheim-Qualifyings und -Rennen haben sich die Ingolstädter in diesem Jahr endlich ein Vorbild an Mercedes genommen. So eng die Positionen eins bis sechs beim Zeitfahren auch beieinander lagen, so wenig der leichte Gewichtsvorteil der Abt-Audi abzustreiten ist: Die Startaufstellung weist eine regelrechte Dominanz der Audi-Neuwagen aus – ganz so, wie sich einst HWA-Mercedes beim Heimspiel regelmäßig präsentierte…

Die Fahrer: Nicht nur angesichts seiner traditionellen Hockenheim-Vorliebe, sondern vielmehr auch wegen seiner aktuellen Höchstform erstaunte es, dass ausgerechnet Martin Tomczyk auf Startplatz fünf nur Vierter im Abt-Audi-Bunde wurde. Doch während Tomczyks fahrerische Leistung angesichts kleiner, aber entscheidender Setup-Probleme keineswegs enttäuschte, sorgte Tom Kristensen umso mehr für einen Paukenschlag. „Ich kämpfe noch immer mit den Nachwirkungen des Crashs beim Saisonauftakt, und die Pole Position ist Balsam für die Seele“, zeigte sich der Däne ähnlich glücklich über seine Pole Position wie Mattias Ekström nach zwei missglückten Qualifyings über einen guten dritten Platz.

In Reihen der älteren Boliden machte insbesondere Markus Winkelhock auf sich aufmerksam: Mit Rang zwölf distanzierte er, wenn auch mit 25 Kilogramm Gewichtsvorteil, selbst Shootingstar Paul Di Resta deutlich: „Es wäre mehr möglich gewesen, auch wenn wir fast das Maximum für ein 2005er-Auto herausgeholt haben.“

Die Neuwagen: Nach der Führung Bruno Spenglers und Jamie Greens während der ersten Session des Qualifyings schienen die mäßigen Ergebnisse der HWA-Mercedes während der Testsessions als Täuschungsmanöver entlarvt zu sein. Am Ende beeindruckte das Abt-Audi-Quartett mit einer Dreifach-Pole und Rang fünf dennoch mit einer perfekten Mannschaftsleistung, wie sie für die Ingolstädter seit der zweiten Saisonhälfte beinahe zur Gewohnheit geworden ist. „Das Auto hat zunächst extrem gerutscht, der Grip hat gefehlt. Ich wusste nicht, wie wir darauf reagieren sollen, aber die Ingenieure haben die Abstimmung des Autos geändert – in der zweiten Session wurde das Auto dadurch besser, in der dritten noch besser“, beschreibt Mattias Ekström ein Phänomen, mit dem auch seine Teamkollegen zu kämpfen hatten. Die Setup-Änderungen, bei Tom Kristensen in Form eines geänderten Reifenluftdrucks, zahlten sich aus – lediglich Martin Tomczyk haderte bis zum Ende ein wenig mit der Fahrzeugabstimmung.

Phoenix, Rosberg & TME: Mit Blick auf die traditionelle Hockenheim-Performance der älteren Audi A4 DTM überraschte es eigentlich nicht – nach dem Ergebnissen der Testsessions verwunderte es dennoch: Die 2006er-Boliden mussten sich, anders als dank Winkelhock der 2005er-Audi, den Mercedes gleichen Baujahrs geschlagen geben. „Mit den letzten beiden Reifensätzen hatte ich starkes Untersteuern. Vielleicht ist zuvor der Unterboden auf den Randsteinen beschädigt worden“, zeigte sich Mike Rockenfeller, gestern noch Schnellster des zweiten Tests, enttäuscht. Die zum Zeitfahren gestiegenen Temperaturen seien auch ihm und seinem A4 DTM nicht gelegen gekommen, bilanzierte Lucas Luhr – während Christian Abt auf die gestern bewiesene Long-Run-Performance setzt: „Vielleicht sind wir am Sonntag über die Distanz besser als Mercedes.“

Die Strategie: Flucht nach vorne – so kann zumindest für Mattias Ekström nur die Strategie für das morgige Rennen lauten. Auch Dr. Wolfgang Ullrich setzt auf einen guten Start des Schweden, um ihn anders als in Barcelona mit einem langen ersten Stint zunächst aus den Kämpfen des Mittelfelds herauszuhalten: „Wenn wir den Speed im Rennen genauso umsetzen können wie im Qualifying und die Verhältnisse ähnlich sind, kann man aus dieser Startposition so schnell wie möglich und so lange wie möglich fahren. Das ist Teil unserer Strategie.“ Derweil wollen Pole-Sitter Tom Kristensen und der zweitplatzierte Timo Scheider den Spagat zwischen einer möglichst guten Unterstützung für Ekström und Tomczyk sowie ihrem ersten Podestplatz der Saison schaffen. Letzterer muss bereits am Start am viertplatzierten Jamie Green vorbeiziehen, um den teaminternen Titelkampf offen zu halten…

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