Automobilforum sieht Krise als Chance

Das Schlimmste der Krise scheint vorbei. Beim 20. Automobilforum in Stuttgart gewann am 14.5.2009 der Aspekt der Chance die Oberhand, nämlich die Chance, aus der Krise geläutert und somit gestärkt hervorzugehen. Erste Anzeichen einer Stabilisierung im weltweiten Pkw-Absatz sind nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) bereits erkennbar. Diese Tendenz werde einerseits von staatlichen Subventionsmaßnahmen zahlreicher Länder gestützt. Andererseits beeindruckt China mit Zuwächsen von 25 % gegenüber dem Vorjahr und mit einem Nachfrageanstieg von drei Monaten in Folge.

Den Ausweg aus der Krise sieht VDA-Präsident Matthias Wissmann allein über innovative und nachhaltige Produkte. Einig waren sich alle anwesenden Experten darin, dass die Welt mittendrin ist, sich dauerhaft zu verändern. Im Darwinjahr 2009, so der ehemalige „Mister Mercedes“, Jürgen Hubbert, gehe es darum, wer die richtigen Produkte baut. Wie die aussehen müssen, ist weitaus weniger leicht zu prognostizieren. Unaufhaltsam dagegen ist der Trend, dass der Anteil des Automobils, der von Zulieferern gefertigt wird, weiterhin zunimmt.

„Das Rezept Geld zu verdienen ist gleich geblieben. Es bedarf einer innovativen Idee, die eine vorübergehende Marktbeherrschung garantiert“, probozierte Kjell A. Nordström, Management-Vordenker und Bestseller-Autor, das Auditorium. Erfolgreiche Unternehmen unterlägen nicht wirklich dem Wettbewerb. Das heutige Problem bezeichnet der gebürtige Finne als „Karaoke-Kapitalismus“, in der jeder die Ressourcen hat, in kurzer Zeit das nachzumachen, was ein anderes Unternehmen entworfen hat. Auf die Automobilindustrie umgesetzt heißt dies: Technologie ist notwendig für den Erfolg, reicht aber nicht aus.

Das Darwinsche Gesetz vom „Survival of the Fittest“ gelte für Hersteller wie Zulieferer gleichermaßen. Danach überlebe nicht das größte, nicht das intelligenteste, nicht das schnellste Unternehmen, sondern das, das sich auf die jeweiligen sozioökonomischen Erfordernisse am besten einstellen kann. Für das Automobil heißt dies in Nordströms Worten: es muss entweder „sexy“ sein oder „fit“. Im ersteren Fall geben Emotionen den Ausschlag für die Kaufentscheidung, im anderen Fall die Fähigkeit, pragmatische Anforderungen zu erfüllen. Eine Kombination beider Geschäftsideen schließt Nordström radikal aus. „Sexy“ können Automobile in erster Linie über ein ansprechendes Design sein, das ein Automobil klar als Marke erkennen lässt. „Fit“ sind die Autos im Sinne der „Greenovators“, egal ob im Premium Segment oder als Low Cost Cars, indem sie sich an die ökologischen Bedingungen anpassen und diese klug und kosteneffizient antizipieren, über welche Antriebstechnologie auch immer.

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