„Biomass to Liquids“ – vielversprechende Option im Kraftstoffbereich

Der Reduzierung der Abhängigkeit vom Erdöl kommt nach Ansicht des Verbands der Automobilindustrie (VDA) bei der Gestaltung einer Mobilität für die Zukunft außerordentliche Bedeutung zu. Heute werde der Straßenverkehr noch zu 97 Prozent aus fossilen Kraftstoffen gespeist.
„Effizienzsteigerung ist für uns aber nur der erste Schritt weg vom Öl.
Darüber hinaus gehen wir bereits heute alternative Wege, um unsere Abhängigkeit vom Öl Schritt für Schritt zu reduzieren“, sagte VDA-Geschäftsführer Dr. Thomas Schlick bei der Vorstellung der Realisierungsstudie „Biomass to Liquid“ (BtL).

Der VDA gehört ebenso wie die Mineralölunternehmen Deutsche BP AG und Total Deutschland AG zu den Auftraggebern der Studie, die von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) koordiniert wurde. Technisch machbar und eine der vielversprechendsten Optionen im Kraftstoffbereich – so das Fazit von dena-Geschäftsführer Stephan Kohler. Während Biodiesel der ersten Generation im Vergleich zu fossilem Diesel ein CO2-Minderungspotenzial von 50 bis 60 Prozent ermögliche, seien es bei BtL über 90 Prozent. Mit Biomasse aus Deutschland lasse sich gut 20 Prozent des heutigen Kraftstoffverbrauchs mit BtL decken, bis 2030 liege das technische Potenzial sogar bei bis zu 35 Prozent. Nach heutigem Stand der Technik würde BtL 88 Cent je Liter kosten.
Kohler geht davon aus, dass „technologisches Lernen“ die notwendigen Investitionen senken und so einen Literpreis von unter 80 Cent möglich machen würde.

Die Mineralölindustrie trage Verantwortung für eine nachhaltige Versorgung mit Kraftstoff und werde auf dieser Basis die Entwicklung kooperativ begleiten“, sagte Dr. Klaus Picard, Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV), der aber auch darauf hinwies, dass Diesel heute – ohne Steuern – nur 31 Cent koste. „Eine verantwortliche Weiterentwicklung verfolgt einen schrittweisen Ansatz, der dem jeweiligen Stand der technischen Weiterentwicklung Rechnung trägt“, fordert er. „Nur so können Fehlentwicklungen und Fehlinvestitionen vermieden werden.“
Grundsätzlich müssten die politischen Rahmenbedingungen technologieoffen gestaltet sein. In der Studie wurden fünf Technologievarianten untersucht, die sich alle als grundsätzlich geeignet erwiesen haben.

Mit der Untersuchung würden der Politik wichtige Anhaltspunkte über den weiteren Förderbedarf und die Schaffung geeigneter gesetzlicher und fiskalischer Rahmenbedingungen gegeben, so Kohler. „Die bis 2015 beschlossene Steuerbegünstigung des BtL-Kraftstoffs ist von zentraler Bedeutung, aus heutiger Sicht jedoch nicht ausreichend. Eine zeitlich befristete weitere Förderung über 2015 hinaus ist daher geboten.“

mid

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