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Citroen
Der Citroen C3 ist ein Bestseller. Er verkauft sich in ganz Europa hervorragend und ist ein echter Frauentyp, der mit seinen Rundungen Erinnerungen an die gute alte Ente wach werden lässt. Seit Anfang 2006 bieten die Franzosen den Kleinwagen in Deutschland auch mit einer Start-Stop-Automatik an, die je nach Fahrweise bis zu zwei Liter Sprit auf 100 Kilometern sparen soll. Der Golf floppte einst mit der Technik – er kam mindestens zehn Jahre zu früh für das Umweltverständnis der Autobesitzer. Doch der C3 zeigt: die Idee hat ihren Reiz.
Zumal der Aufpreis von 400 Euro für die Spritspar-Technik durchaus erschwinglich scheint, auch wenn sie ausschließlich im "Confort"-Paket ausgeliefert wird. Um es gleich zu sagen: Citroen hat damit das Auto nicht neu erfunden. Sparen ist ausschließlich im Stadtverkehr angesagt, und auch dann fließen acht Liter durch den Ansaugtrakt. Insgesamt waren es sieben Liter Super auf 100 Kilometern im Durchschnitt – nicht rekordverdächtig, aber ein ordentlicher Wert für ein Fahrzeug mit knapp 90 PS.Auch optisch hat Citroen nachgelegt. Der Grill wurde modifiziert, der Lufteinlass vorn vergrößert. Das Nummernschild wanderte nach unten – und der optische Schwerpunkt damit auch. Der C3 wirkt jetzt weniger rund und feminin. Hinten sind die Blinkergläser jetzt weiß.
Innen ist der Armaturenträger nun komplett in Schwarz gehalten, weil die deutschen Kunden es so wollten. Kunststoffapplikationen in Aluminiumoptik und besserer Materialien werten das Interieur auf. Auch der Drehzahlmesser, der Tachometer und die Tankanzeige wurden dezent überarbeitet. Trotzdem bleibt es beim Hartplastik für den Armaturenträger, den die Konkurrenz meist in weicheren Kunststoff kleidet.Wie funktioniert das Sparprogramm, das die Franzosen ausschließlich in Verbindung mit dem 1,4-Liter-Benziner und 65 kW/88 PS anbieten? Ein Startergenerator von Valeo mit einer Leistung von zwei kW schaltet den Motor automatisch ab, wenn das Fahrzeug hält – und startet wieder, wenn der Fahrer von der Bremse geht. Eine Zusatzbatterie sorgt für Ausgleich bei Energieschwankungen, ebenso wie das intelligente Strommanagement, das elektrische Verbraucher im Fahrzeug berücksichtigt und die Batterie nicht über Gebühr strapaziert. Notfalls wird der Motor gar nicht abgeschaltet. Zum Beispiel, wenn viele elektrische Verbraucher wie Scheinwerfer, Heizung oder Klimaanlage angeschaltet sind. Klingt kompliziert, funktioniert aber reibungslos. Die Elektronik erkennt auch, wenn das Fahrzeug an einer steilen Straße steht oder der Druck des Bremskraftverstärkers abfällt. In diesem Fall läuft der Motor weiter. Mit einem Knopfdruck lässt sich die Stop&Start-Automatik einfach abschalten. Auch das halbautomatische Sensodrive-Getriebe wurde überarbeitet. Es schaltet jetzt etwas weicher, aber von ruckfreien Gangwechseln ist konstruktionsbedingt immer noch nicht zu sprechen. Kopfnicken ist gelegentlich unvermeidbar.
Wer den Automatikmodus wählt, kann über die Schaltpaddel am Lenkrad manuell eingreifen, nach einiger Zeit kehrt die Elektronik wieder in den Automatikmodus zurück. Eine gute Lösung. Den Schumi im Mann weckt der 1,4-Liter ohnehin nicht, er verleitet zum Gleiten. Das entspricht auch vielmehr der Spar-Idee. Die angegebenen 180 km/h Höchstgeschwindigkeit erreicht der C3 nur nach langem Anlauf. Wer mit der Stop&Start -Automatik sein ökologisches Bewusstsein beruhigen möchte, muss mindestens 16.490 Euro anlegen. Manchmal ist ein gutes Gewissen eben nicht billig. Demnächst bietet Citroen die Technik auch im kleinen Bruder C2 an. Ansonsten verwöhnt der C3 mit ordentlichem Komfort, ausreichend Platz und gelungener Optik. Und mit der Confort-Ausstattung auch mit einem Hauch von Luxus. ESP kostet 375 Euro Aufpreis. Trotzdem Schade, dass die Spritspartechnik nur in Verbindung mit einem Motor und einer Ausstattungslinie angeboten wird. Doch allein das Angebot der wegweisenden Technik verdient ein großes Lob. (ar/sb)
05/06
geschrieben von veröffentlicht am 16.05.2006 aktualisiert am 16.05.2006
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