Die Cabrio-Frage: Komfortables Metalldach oder kultiges Stoffverdeck?

Für Cabrio-Puristen gilt ein Stoffverdeck als Muss, denn nur mit einer „Stoffkapuze“ wird das Auto zu einem reinrassigen Roadster. Doch der Herbst bringt die spaßigen Sommer-Autos an ihre Grenzen.

Kälte und Nässe machen sowohl dem Stoffverdeck als auch den Insassen zu schaffen. Aus diesem Grund bieten immer mehr Automobilhersteller als komfortable Alternative ein Stahldach an. Durch die meist elektrisch zu öffnenden Metalldächer werden die Cabriolets langstrecken- und ganzjahrestauglich. Das gut isolierte Hardtop schützt besser vor Wind und Regen sowie starker Beschallung bei schnellen Autobahnfahrten.

Mehr Platz oder leichteres Handling?

Auch lassen sich die Hardtops meist einfacher öffnen als ein Stoffverdeck, häufig genügt ein Knopfdruck. Doch im Gegensatz zur handlichen Stoffmütze benötigt das gefaltete Blech im Kofferraumbereich meist mehr Platz. Anders beim Mazda MX-5 Roadster Coupé: Der seit Januar dieses Jahres erhältliche Zweisitzer fasst mit 150 Litern Kofferraumvolumen genauso viel wie sein Stoffdach-Schwestermodell und damit immerhin einen Getränkekasten.

Der BMW 3er, der in seiner vierten Generation erstmals auf ein Stahldach setzt, lässt zumindest Platz für das Gepäck eines Wochenendausflugs zu. Soll der Trip länger dauern, müssen die Koffer auf der Rücksitzbank verstaut werden.

Leicht soll es sein…

Damit der Fahrspaß und die Agilität des Cabrios nicht unter dem Stahldach leiden müssen, bemühen sich die Hersteller, die Gewichtszunahme so gering wie möglich zu halten. Der Roadster-Klassiker MX-5 hat dank seiner Leichtbauweise nur um 37 Kilogramm zugenommen. Auch ein pummeliger Po ist ihm anders als vielen anderen C+C-Varianten erspart worden. Zwar musste die Heckpartie leicht angehoben werden, um für das Dach Platz zu schaffen, doch bleiben die Proportionen stimmig.

Das vollwertige Oben-ohne-Feeling…

Während BMW ausschließlich auf das komfortable Stahldach setzt, hat Mazda seit Januar dieses Jahres beide Varianten im Angebot. Die anfängliche Verkaufsprognose eines 30-prozentigen Anteils des Roadster Coupés an dem MX-5-Absatz wurde weit übertroffen. In Deutschland werden mehr als 40 Prozent aller MX-5 mit dem 1 750 Euro Aufpreis kostenden festen Dach ausgeliefert und die Entwicklung geht Richtung 50:50. Demnach haben sich viele Kunden von den Argumenten der Komfortform des Cabrios überzeugen lassen, doch ersetzen kann sie einen Vollblut-Roadster nicht. Denn was für einige Menschen Nutzgewinn ist, ist für die Roadster-Fans nur eine Verfälschung des vollwertigen Oben-ohne-Feelings.

mid/sas

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