Die fünffache Vorfreude aufs Heimrennen: Motivation, nicht Druck

(motorsport-magazin.com) Zwar ging es am Donnerstag in der Pressekonferenz auch um Singapur (alle freuen sich drauf, mögen Stadtrennen und sind gespannt auf das Fahren in der Nacht), neue Teile an den Autos (es ging wie immer vorwärts) oder Verpflichtungen für nächstes Jahr (Sebastian Vettel freut sich schon, will sich aber zuerst auf die aktuelle Saison konzentrieren), doch letztendlich hatte man fünf deutsche Fahrer auf dem Rednerpodium, damit sie über den Deutschland Grand Prix sprachen. Und darauf freuten sie sich natürlich schon, vor allem weil viele einiges mit Hockenheim verbindet.

Beispielsweise Timo Glock, dessen Heimat nur 45 Minuten von der Strecke weg liegt und für den der Grand Prix damit natürlich etwas ganz Besonderes ist. "Das ist kein zusätzlicher Druck, sondern ein gutes Gefühl, vor der Familie und den Freunden zu fahren", sagte er. Der Test vergangene Woche sei ganz gut gelaufen und man habe weitere Verbesserungen herausgearbeitet, meinte Glock weiter. Und dann ist da noch etwas, das ihm an Hockenheim gefällt. "Bislang ist es ähnlich wie mit Kanada. Immer, wenn ich hierher kam, hatte ich gute Ergebnisse. Hoffentlich geht das am Sonntag so weiter."

Auch Nico Rosberg hat nicht weit von der Strecke entfernt seine Wurzeln. "Ich bin nur 40 Minuten von hier geboren und meine Großmutter, meine Onkel und Freunde wohnen alle dort in Wiesbaden. Ich war also schon oft hier und habe hier Rennen gesehen. Ich habe meine Rennkarriere in Deutschland begonnen, bin also hier auch schon oft hier gefahren und habe oft gewonnen", sagte der Williams-Pilot. Er outete sich als Hockenheim-Genießer und war auch überzeugt davon, dass sein Auto ebenfalls gut auf die Strecke passen wird. "Ich denke also, wir können uns auf das Ergebnis schon freuen." Wobei er die Test-Ergebnisse von vergangener Woche in dieser Hinsicht nicht überinterpretiert wissen wollte, war er an seinen Testtagen doch Zweit- und Drittschnellster gewesen. "Sicher sind wir nicht ganz vorne, aber im Vergleich zu vorher sind wir hier definitiv besser."

Generell besser geht es mittlerweile Nick Heidfeld, der erklärte, dass es ein Prozess von mehreren Monaten war, um seine Probleme mit dem Auto in den Griff zu bekommen. "Ich habe da mit den Ingenieuren gearbeitet. Wir haben Änderungen am Setup gemacht, Änderungen an der Reifenvorbereitung vorgenommen und ich habe meinen Fahrstil etwas angepasst. Das hat meiner Leistung im Qualifying geholfen", erklärte der BMW Sauber Pilot und ließ noch fallen, dass es durchaus noch mehr Potential gibt. Nicht nur weil es wieder gut läuft, freute sich Heidfeld schon auf sein Heimrennen, wobei er noch wegen der Bedingungen am Wochenende rätselte. "Das hatten wir bei den Tests aber auch. Es war nicht immer trocken, also war es schwer, alle neuen Teile auf das Auto zu bekommen. Letztendlich haben wir es geschafft und ein paar neue Modifikationen ausprobiert, die funktioniert haben und uns hoffentlich in eine gute Position bringen."

Auch Adrian Sutil blickte auf einen erfolgreichen Test zurück und da er wie seine Landsleute ebenfalls Hockenheim-Liebhaber ist, hoffte er deswegen auch darauf, dass es wieder etwas näher an die Konkurrenz herangehen wird. "Wir haben ein gutes Setup gefunden. Tests bedeuten aber nicht allzu viel. Wir werden wohl erst am Samstag wirklich erkennen, wie es aussieht. Es wird schwer, ins zweite Qualifying zu kommen, das wird aber wieder unser Ziel sein", berichtete der Force India Pilot. So oder so war er aber schon aufgeregt, seinen ersten Deutschland Grand Prix – auf dem Nürburgring wurde 2007 der Große Preis von Europa ausgetragen – fahren zu dürfen. "Das ist eine meiner Lieblingsstrecken. Ich hatte hier viele Rennen, viele schöne Siege und habe viele schöne Erinnerungen. Das Layout ist sehr schön und die Atmosphäre ist auch etwas Besonderes."

Der größte Strahlemann der Pressekonferenz war Sebastian Vettel, der kurz davor seinen Wechsel zu Red Bull Racing für die Saison 2009 bekannt gegeben hatte. Da er seinen überhaupt ersten Grand Prix in der Heimat fahren wird, war er aber auch andererseits begeistert. "Viele Freunde und Familienmitglieder sind hier. Es freut mich, dass ich dieses Wochenende dabei bin. Die Leute reden immer davon, dass es zusätzlichen Druck gibt, aber wenn überhaupt, dann ist das zusätzliche Motivation. Ich bin hier schon oft gefahren und sollte die Strecke bei jedem Wetter kennen. Ich sollte also vorbereitet sein und jetzt warte ich auf morgen, damit ich loslegen kann."

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