Die Ruhe vor dem Sturm

Liebes Tagebuch,

heute war der letzte entspannte
Putztag. Wieder ab und an mal eine geraucht, nach Schichtende Bier
getrunken und beim Sauber machen Musik gehört.

 Aber morgen
brennt nochmal der Baum. Sobald die Besucher raus sind, geht es an
den Abbau – und für uns ans Sauber machen. Viele aus der
Tagschicht bleiben auch abends noch, weil das mit unserer sechs Mann
starken Gruppe nicht zu bewerkstelligen wäre. Leider ist auch
der dämliche Standleiter wieder mit von der Partie… davor
graut es mir jetzt schon – aber den letzten Tag schaff ich auch
noch. Das einzig Neue an diesem Abend ist, dass alle meine
Standputzkollegen heute noch was Trinken gegangen sind – leider
ohne Hostessen! Dafür aber in ein Lokal mit separatem
Raucherbereich und angenehmen Preisen. Die Leipziger kennen sich hier
halt aus! Weil ich dadurch aber den Bus, der die Hand voll
Abendschichtler normalerweise zur Messe bringt und wieder abholt,
nicht genommen habe, musste ich jetzt mit einem sogenannten
Nightliner nach Hause fahren. Von den Leipziger-Putzen habe ich
erfahren, dass nachts keine Straßenbahnen mehr fahren – nur
Nachtbusse! Aber nur aller einer Stunde, grandiose Idee. Bis zum
Hauptbahnhof wurde ich noch begleitet, aber dann die richtige Linie
zu finden, wenn man sich nicht auskennt, ist gar nicht so einfach.
Nachdem ich eine Haltestelle zu früh ausgestiegen und noch ca.
eine Viertelstunde rumgeirrt bin, zwei mal um Kippen angeschnorrt
wurde und dafür ein halbes Bier bekam, hab ich unser
„idyllisches“ Hotel (man könnte es auch ohne weiteres als
klein und spärlich bestückt bezeichnen) endlich gefunden.
Angesichts der paar Bier und der durchaus fortgeschrittenen Uhrzeit,
fällt es mir schwer mich zum Weiterschreiben zu motivieren.
Morgen gibt es dafür mehr vom letzten Tag. Ich bin raus –
Sport frei…