Diskussion über Kundenautos: Kundenautos scheiden die Geister

(motorsport-magazin.com) Bei der heutigen Pressekonferenz, an der Gerhard Berger, Norbert Haug, Christian Horner und Adam Parr (Williams), teilgenommen haben ging es hauptsächlich um die Kundenautos und ihrer Verwendung. Dass langjährige und sehr erfolgreiche Teams wie Williams, die Jahr für Jahr hohe Entwicklungskosten auf sich nehmen, nicht erfreut sind wenn Toro Rosso mit dem Red Bull Chassis und einer kleinen Mannschaft um Siege mitfährt ist zu erwarten. Denn für Adam Parr ist die Formel 1 nicht nur ein Wettbewerb zwischen verschiedenen Fahrern, sondern gleichzeitig auch eine Ingenieurswettbewerb, wo es darum gehen soll das beste Auto auf die Räder zu stellen.

"Wir müssen unsere Hüte vor Gerhard Berger seiner Mannschaft ziehen, wir hätten die Chance gehabt sie zu schlagen, haben sie aber nicht genützt", sagte Parr. "Langfristig glauben wir, dass Kundenautos keine Zukunft in der Formel 1 haben. Es ist nicht nur ein Rennwettbewerb sondern auch ein Konstruktionswettbewerb, und genau aus diesem Grund ist die Formel1 ja auch so unglaublich interessant. Wir haben dieser Verwendung von Kundenautos nur für eine bestimmte Periode unseren Segen erteilt, langfristig müssen wir aber wieder zurück zu einem Konstrukteurssport gelangen. Das ist unsere Sicht."

Dass er mit seiner Sichtweise Christian Horner und Gerhard Berger nicht aus der Seele gesprochen hat war Adam Parr wohl klar. Die beiden Red Bull Vertreter versuchten die Formel1 in einem ganz neuen Licht darzustellen. "Weniger Technik, mehr Show", lautete die Devise.

Red Bull für weniger Technik und mehr Show

"Heute haben wir zehn Teams, es gibt zwölf Plätze und niemand klopft an die Tür", sagte Horner. "Ich muss Williams und Parr da widersprechen. Ich glaube wir brauchen einen Mix. Es ist gut wenn Teams wie Red Bull und Toro Rosso Rennen gewinnen können. Sind die Menschen an den TV Geräten wirklich interessiert daran wie viel Windkanäle verwendet werden oder wie viele Leute in den R&D oder CFD Abteilungen der jeweiligen Teams arbeiten? Ich glaube die Formel1 ist und bleibt ein Sport und eine gute Show. Dies sollten wir uns erst einmal verinnerlichen bevor wir über Kundenautos diskutieren."

Gerhard Berger, der mit seinem Toro Rosso Team ein Hauptbetroffener des Kundenautostreits ist, blies ins selbe Horn wie sein Vorredner. "Heute werden überall Synergien zwischen zwei Firmen genützt", argumentierte Berger. "Sonst gibt es auf den heutigen Märkten keine Chance zu überleben. Heute ist die Chance größer, dass wir zwei weitere Teams im Feld verlieren als dass wir die restlichen zwei Plätze noch auffüllen können. Wenn wir uns heute hier hersetzen und sagen wir dürfen keine Synergien nützen weil Williams vor ein paar Jahren in einigen Bereichen viel investiert hat, so ist das schlicht und einfach der falsche Weg. Ich glaube die Formel1 darf nicht stehen bleiben, wir müssen uns weiterentwickeln. Ich würde es begrüßen wenn 24 konkurrenzfähige Autos eine gute Show den Zuschauern bieten könnten."

Haug hält sich heraus

Norbert Haug hielt sich etwas zurück und bezog nicht öffentlich Stellung, auch wenn der Deutsche das Williams Team durchaus verstehen könne. "Ich bin eigentlich sehr offen", sagte Haug. "Ich kann ein traditionelles Team wie Williams verstehen. Sie haben in der Vergangenheit viel beigetragen und ich glaube wir müssen einfach einen gemeinsamen Weg finden."

Nach der heutigen Pressekonferenz ist dies wohl leichter gesagt als getan.

adrivo Sportpresse GmbH

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