DTM startet in die Saison 2009: Immer noch so geil wie früher

Der Countdown zur DTM-Saison 2009 läuft auf Hochtouren. Am Sonntag, 17. Mai 2009, startet die DTM mit ihrem traditionellen Auftaktrennen auf dem Hockenheimring. Zugleich ist dieser Lauf das 100. Rennen seit der Neugründung der DTM im Jahr 2000. „Auch wir haben die Kostenschraube angesetzt, allerdings ohne an der Qualität zu sparen.

Die Zuschauer werden davon nichts merken“, sagt Hans Werner Aufrecht, ITR-Vorsitzender. Der älteste Pilot im Fahrerfeld, Tom Kristensen (41), fasst die Vorfreude auf die neue Saison auf seine Art zusammen: „Motorsport ist immer noch so geil wie früher.“

Trotz eines wirtschaftlich schwierigen Umfelds halten die zahlreichen Fans zu ihrer Rennserie. Der Veranstalter meldet für das erste Rennen gute Ticketverkäufe – im vergangenen Jahr waren knapp 100 000 Zuschauer nach Hockenheim gekommen. In der Formel 1 haben sich einige Sponsoren bereits verabschiedet, anders in der DTM. Hier werden auch 2009 die Seriensponsor an Bord bleiben. Die Unternehmen Bosch, Dekra, Deutsche Post, Henkell, Dunlop und Aral nutzen weiterhin die Marketingplattform der beliebten Tourenwagenserie. Die DTM-Dachorganisation ITR ist daher mit der momentanen Situation zufrieden. Dennoch wird auch im Umfeld der DTM gespart. Allerdings soll dies der reine Motorsport zu spüren bekommen.

„In den vergangenen Jahren hat die DTM bewiesen, dass sie auch nur mit den beiden Premium-Marken Audi und Mercedes-Benz spannenden und attraktiven Motorsport bieten kann. Die stabilen Besucherzahlen und die Medienwerte belegen das. So ist die DTM eine hervorragende Bühne, auf der sich Hersteller in allen europäischen Automobilmärkten und durch das weltweite Medieninteresse für die DTM sogar darüber hinaus präsentieren können“, sagt Hans Werner Aufrecht, der seit 1986 als Vorsitzender der ITR die Fäden der DTM in seinen Händen hat. Hintergrund: Die ITR ist Rechteinhaber und Vermarkter der DTM zugleich. „Die DTM ist die beste Plattform für Tourenwagensport auf höchstem Niveau, und wir versuchen auch andere Hersteller davon zu überzeugen“, wird stets betont.

Allerdings sind diese Bemühungen, einen dritten Hersteller neben Audi und Mercedes-Benz auf die Strecke zu bekommen, gescheitert. Marken wie Alfa, Peugeot/Citroen und Lexus wurden genannt. Sie bekundeten ihr Interesse und hatten sich auf der Rennstrecke einen Eindruck von der DTM verschafft. Dennoch war von einem direkten Einstieg nicht die Rede. Auch weiterhin ist, zusätzlich gestützt durch die wirtschaftlich schwierige Situation, kein neuer Hersteller in Sicht. Wenn man bedenkt, dass Audi und Mercedes-Benz ihr Engagement für 2009 überprüfen mussten, ist der bevorstehende Saisonstart im Mai schon ein erfreuliches Statement.

Das Ziel von Audi als Titelverteidiger mit DTM-Meister Timo Scheider ist für die DTM-Saison 2009 ehrgeizig definiert: Die Marke mit den vier Ringen möchte als erster Automobilhersteller in der Geschichte der neuen DTM (ab 2000) den Meistertitel zum dritten Mal in Folge gewinnen. „Ich denke, dass wir mit unserem bewährten Fahrerkader dafür gut gerüstet sind“, sagt Audi Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Dabei ist uns klar, dass die Herausforderung noch größer ist als im vergangenen Jahr und das Feld noch enger zusammenrücken dürfte. Unser Konkurrent Mercedes-Benz wird alles daransetzen, 2009 den Titel zu gewinnen.“

Hier werden die zahlreichen Audi-Fans ihre Marke wohl kräftig unterstützen. Der Vorteil der DTM-Veranstaltungen ist, dass die Zuschauer stets im Mittelpunkt stehen. „Motorsport zum Anfassen“ lautet das Motto und ist zugleich das Erfolgsrezept der DTM. Das Fahrerlager ist offen und nicht wie in der Formel 1 unüberwindbar abgeschirmt, selbst die Boxengasse wird für die DTM-Fans geöffnet. Ganz im Gegensatz zur Formel 1. Ein Top-Ticket „Paddock Club“ kann hier bis zu 3000 Euro kosten. Ein DTM-Familien-Ticket gibt es bereits für 85 Euro. Schon ab 20 Euro kann der Motorsportfan das gesamte DTM-Wochenende an der Rennstrecke erleben.

Die optischen und technischen Unterschiede zwischen der DTM und der Formel 1 sind klar erkennbar. Formel 1: Freistehende Räder, die mit dem Chassis am schmalen Monocoque verbunden sind, im Heck ein wild grölender 2,4-Liter V8-Motor mit rund 750 PS. DTM: Unter der optisch seriennahen Karosserie aus Kohlefaser befindet sich das F1-ähnlichen Monocoque, Crash-Boxen aus Carbon und etwa 28 Meter hochfester Flugzeugstahl als Gitter-Rohrrahmen, die für Stabilität des Autos sorgen. Im Vorderwagen ist der 4,0-Liter V8 mit rund 480 PS platziert. Beide Boliden haben eines gemeinsam: Elektronische Helfer (Strichwort: Traktionskontrolle, ABS) sind sowohl in der Formel 1 als auch in der DTM verboten.

Ralf Schumacher bekam seit seinem Cockpit-Tausch den Unterschied zu spüren: Raus aus dem schmalen Monocoque der Formel 1, rein ins geräumige DTM-Auto. Die fahrerischen Anforderungen in der DTM sind anders als in der Formel 1. Die Ideallinie in der DTM zu finden, ist schwierig, auch nach erfolgreichen Jahres in der Formel 1. Die wichtigsten Unterschiede: Ein höheres Fahrzeuggewicht von etwa 400 kg gegenüber der Formel 1, weniger Leistung, weniger Grip und weniger Abtrieb verlangen ein sensibles Fahrwerks Set-up. Auch beim Start muss der Fahrer im 1040 kg schweren DTM-Auto um jede Zehntelsekunde kämpfen. Der Ablauf ist völlig anders als in der Formel 1: Kuppeln, Gasgeben und gleichzeitig die Feststellbremse per Hand fixieren, damit es kein Frühstart wird, erfordern im DTM-Autos ein Feingefühl und Übung vom Fahrer. „Ein sehr schwieriges Prozedere“, bestätigt der Ex-Formel 1-Pilot Ralf Schumacher.

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