Elektroautos sind im Kommen

Noch sind Elektroautos im Stadtverkehr wahre Exoten. Doch mit einer neuen Generation leistungsfähiger Akkus dürfte sich das in Zukunft ändern.

So bringt Mitsubishi Ende 2009 seinen Strom-Flitzer i-EV auf den japanischen Mark, der zu einem späteren Zeitpunkt auch in Europa angeboten werden soll. Ebenso setzen Toyota und Nissan auf das Elektroauto.

Emissionsfrei & leise

Emissionsfrei, ohne Motorenlärm und mit mitgeliefertem Aufladekabel für haushaltsübliche Steckdosen eignen sich die Öko-Autos besonders für den Pendler- und Stadtverkehr. Einige Städte wie etwa London nehmen emissionsfreie Pkw außerdem von der City-Maut aus, was sie auch finanziell attraktiv macht. Im Innenstadtgewimmel und auf der Kurzstrecke fallen zudem ihre eher geringe Reichweite und die niedrige Höchstgeschwindigkeit kaum ins Gewicht.

Die Gegenwart

Die bislang angebotenen Elektroautos sind jedoch meist recht eigenwillig aussehende Gesellen mit wenig Komfort und schwachen Motörchen. Das wohl meistgebaute Exemplar der Welt, der indische Viersitzer Reva, sieht eher aus wie eine Golf-Caddy als wie ein Pkw, fährt rund 70 km/h und macht nach spätestens 80 Kilometern wegen leerer Blei-Batterien schlapp. Der Preis beträgt stolze 12 000 Euro.

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Mitsubishi i-EV

Ganz anders die neue Generation. Der Mitsubishi i-EV etwa ist ein eiförmiger Kleinstwagen mit fünf Türen und ordentlichen Platzverhältnissen für vier Insassen. Er basiert auf dem in Japan angebotenen Mitsubishi i; statt eines Verbrennungsmotors trägt er jedoch ein 47 kW/64 PS starkes Elektroaggregat im Heck, das von einem modernen Lithium-Ionen-Akku mit Strom versorgt wird. Rund 160 Kilometer soll er so ohne einen Stopp fahren können.

Für Pendler ideal…

Für die meisten Berufspendler dürfte das für Hin- und Rückweg reichen. Über Nacht kann das Auto dann an der Steckdose aufgeladen werden; in rund sieben Stunden soll der Akku wieder voll sein. Auch kurze Autobahnpassagen sind dank der möglichen Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h kein Problem. Und selbst das Überholen fällt leicht; in weniger als neun Sekunden ist Tempo 100 aus dem Stand erreicht. Der Preis für das Fahrzeug beträgt in Japan umgerechnet rund 17 000 Euro.

Nissan Note ist das Referenzmodell

Etwas weniger konkret sind die Pläne von Nissan. Die Japaner wollen 2010 einen vollwertigen Elektro-Kleinwagen in Großserie herstellen, der Platz für vier bis fünf Passagiere bieten soll und ebenfalls von Lithium-Ionen-Akkus mit Strom versorgt wird. Als Referenzgröße gilt dabei der Mini-Van Nissan Note. Im ersten Schritt erhält das Auto einen konventionellen Elektromotor anstelle des Verbrennungstriebwerks, später soll dieser durch vier kleinere Radnabenmotoren ersetzt werden. Dann kann die neue Antriebstechnik ihr volles Potenzial ausspielen. Auf große Teile des Antriebsstrangs, der Hydraulik sowie auf Differential- und Schaltgetriebe könnte verzichtet werden; so sinken einerseits das Fahrzeuggewicht und der Energieverbrauch für den Antrieb, andererseits wachsen durch den geringeren Platzbedarf der Technik die Gestaltungsmöglichkeiten der Designer.

[foto id=“11337″ size=“small“ position=“left“]Der Pivo II

Vorgeführt hat Nissan die Chancen des Elektorautos bereits im Konzeptfahrzeug Pivo II. Der dreisitzige Kleinwagen verabschiedet sich von allen gängigen Vorstellungen, wie ein Auto auszusehen hat. Die Passagiere nehmen in einer runden Kuppel Platz, aus deren Unterseite vier Räder wie Schildkrötenfüße abstehen. Mit seiner um 360 Grad drehbaren Fahrerkabine kommt der Pivo 2 ohne Rückwärtsgang aus. Lenkung und Bremsen arbeiten rein elektrisch und ohne mechanische Verbindung zu den Achsen, so dass die Kabine frei beweglich ist.

Toyota und der Prius

Auch Hybrid-Pionier Toyota hat für 2010 den Einsatz von Lithium-Ionen-Akkus angekündigt. Sie sollen im Benzin-Elektro-Hybridwagen Prius zum Einsatz kommen. Durch die leistungsfähigen Stromspeicher steigt die Reichweite bei rein elektrischer Fahrt von derzeit zwei Kilometern auf bis zu 30 Kilometer. Danach muss an der Steckdose „getankt“ oder der Verbrennungsmotor angeworfen werden. Mit den beiden Triebwerken ist der Prius somit – anders als reine Elektroautos – auch langstreckentauglich. Zudem ist die Technik in großen Teilen über Jahre in der Praxis erprobt und dürfte recht zuverlässig funktionieren. Der Preis des Kompakten wird mit mindestens 25 000 Euro jedoch deutlich über dem der reinen E-Autos liegen.

Fazit

So scheint sich der Elektromotor über 100 Jahre nach seinem Pkw-Debüt im Lohner Porsche von 1900 endlich durchzusetzen. Besonders in den Metropolen der Welt muss der umweltfreundlichen Technik eine große Chance im Kampf gegen den Smog und der Lärmbelastung gegeben werden.

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