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Fahrbericht Kia Sorento 2.5 CRDi: Reichlich Auto fürs Geld

Lange mussten sich die deutschen Autofahrer bis zu neun Monate gedulden, bis sie ihren SUV in mit Diesel Empfang nehmen konnten, denn Kia kam mit dem Lieferkontingenten nicht so schnell nach, wie die Order einging. Rund 7000 Kunden pro Jahr wollen das Dickschiff ihr Eigen nennen. Im Test mit dem 2.5 CRDi wollten wir erfahren, ob der Sorento sein Geld Wert ist. Er ist es, denn der Kunde erhält eine Menge Auto für sein Geld.
Kia Sorento. Foto: Auto-Reporter/Kia
Die Koreaner haben das Fahrzeug 2004 überarbeitet und vor allem dem Motor mehr Schwung verpasst. Wobei Schwung immer noch relativ ist. Zwar klingen 103 kW/140 PS und 343 Nm ab 1850 Touren auf dem Papier nicht schlecht, aber der Sorento ist ein Fahrzeug für ruhige Naturen. Erstens ist der weich abgestimmt und lädt so nicht gerade zur wilden Kurvenhatz, zweitens wird hier ordentlich Masse bewegt. Runde zwei Tonnen wiegt das Fahrzeug leer, mit Sack und Pack kommt man auch gerne auf 2300 Kilo. Entsprechend ist der Sorento mit einem Spurt auf Tempo 100 in 14,6 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h kein Rennwagen. Aber als Gleiter auf der Autobahn durchaus ein verträglicher und angenehmer Partner. Ab Tempo 160 waren die Windgeräusche an der A-Säule auf der Beifahrerseite nicht zu ignorieren. Kia gibt als Verbrauch 7,8 Liter Diesel im Drittelmix an, in der Praxis sind es rund zehn Liter. Auf der Autobahn sind es bei flotter Fahrt gut und gerne 14 Liter, weil das SUV einen CW-Wert wie eine Schrankwand hat. Der Motor kann sein Arbeitsprinzip nicht verleugnen, andere Selbstzünder arbeiten leiser und kultivierter. Leider erfüllt der Motor nur Euro 3.
Dafür verwöhnt der Koreaner mit anderen Attributen: Es sitzt sich gut im Sorento, und zwar auf allen Plätzen. Auch im Fond ist reichlich Platz. Der Gepäckraum ist 90 Zentimeter lang und lässt sich auf 1,56 Meter erweitern. Bis zu 1751 Liter Gepäck schluckt das Fahrzeug, genug für den kleinen Umzug. Die Ladekante ist zu hoch. Dafür versöhnen die verwendeten Materialien innen: alles sauber verarbeitet, keine Spur von Billigheimer, auch wenn natürlich eine Mercedes M-Klasse in einer anderen Liga fährt.
Der Sorento verfügt über einen permanenten Allradantrieb, der die Kraft variabel auf die Achsen verteilt. Im Normalfall erfolgt die Kraftübertragung auf die Hinterräder, bei mangelndem Schlupf werden bis zu 50 Prozent an die Vorderräder gelenkt. So wird auch das nicht lieferbare ESP nicht vermisst. Der Sorento rollt sicher durch die Lande. Außerdem eignet er sich hervorragend als Zugpferd, bis zu 2800 Kilo darf er an den Haken nehmen. Im Gelände ist er sicher kein Großer, aber für Gröberes reicht es auch so. Das Sicherheitspaket umfasst unter anderem ABS und vier Airbags.
Die Ausstattung in der gefahrenen EX-Version lässt wenig Wünsche offen. Eine Klimaautomatik ist Serie, ebenso wie vier elektrische Fensterheber, Funkfernbedienung, 16-Zöller im Format 245/70 oder elektrisch anklappbare Außenspiegel. Leder kostet inklusive Sitzheizung und elektrisch verstellbarem Fahrersitz 1650 Euro extra, eine Empfehlung ist sicher auch die Fünfstufen-Automatik (1715 Euro mit Tempomat), denn das manuelle Schaltgetriebe verlangt gelegentlich Nachdruck und hat zu lange Wege.
Fazit: Der Sorento ist nicht umsonst so begehrt. Er hat kaum echte Schwächen, aber dafür viele Stärken. Dazu zählen viel Platz, eine ordentliche Verarbeitung, die gute Ausstattung und das sichere und unproblematische Fahrverhalte. Als Minus werten wir den unkultivierten und nicht besonders sauberen Motor. In der Ausstattung EX kostet der Sorento 30 035 Euro. Der Testwagen kam inklusive Navigation, Metallic-Lack und Lederausstattung auf knapp 33 000 Euro. Das sind auch fast 70 000 Mark, werden manche sagen. Aber der sollte sich bei dem Mitbewerbern mal umsehen, wo er eine ähnlich Summe so viel Auto bekommt. (ar/sb)
Die wichtigsten Daten:
Länge/Breite/Höhe 4467/ 1863/ 1814 mm, Radstand 2710 mm, Wendekreis 12,0 m, Leergewicht 2056 kg, Zuladung 544 kg, Kofferraum 441 bis 1751 l, Tank 80 l, Dieselmotor mit Common-Rail-Technik, 2497 ccm, Leistung 103 kW/ 140 PS, maximales Drehmoment 343 Nm bei 5500 U/min, Beschleunigung auf 100 km/h in 14,6 Sekunden, Vmax 170 km/h, EU Normverbrauch im Mittel 7,8 l Diesel, Testverbrauch ca. 10,5 Liter, Abgasnorm Euro 3, Preis des Testwagens knapp 33 000 Euro inklusive Navigationssystem, Grundpreis ab 30 035 Euro.
Von Stephan Bähnisch
9. Oktober 2005. Quelle: Auto-Reporter

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