Mitsubishi

Fahrbericht Mitsubishi Outlander: Selbstbewusster Auftritt eines Zwitters

Die gehobene Sitzposition mit dem dadurch verbesserten Überblick und das Gefühl, ein starkes und großes und damit sicheres Auto zu fahren, haben dieser Fahrzeugklasse viele Freunde und vor allem Freundinnen gebracht. Der Pajero von Mitsubishi hat diesen Trend mit gesetzt und war nicht zufällig jahrelang das meistverkaufte Auto seiner Klasse.

Mitsubishi Outlander. Foto: Auto-Reporter
Der im Frühjahr 2003 eingeführte Outlander führt die Idee des Geländewagens für die Straße konsequent fort, indem er deren Spezial-Eigenschaften fürs Grobe wie beispielsweise Sperrdifferentiale oder zusätzliche Getriebeuntersetzung einfach weglässt. So entstand ein Auto zwischen Kombi und Offroader mit permanentem Vierradabtrieb, sozusagen eine Nische in der Nische, ein Auto für komfortables Reisen und aktive Freizeitgestaltung. Zum Zweiliter-Outlander trat nun eine Version mit 2,4-Liter-Motor. Der 16-Ventiler-Vierzylinder entwickelt 116 kW/160 PS und ein Drehmoment von 216 Newtonmetern. Der Motor erfüllt die Abgasnorm Euro 4.

Die ausgeprägte Nase im Gesicht sichert dem 4,54 m langen Auto einen selbstbewussten Auftritt. Das gewachsene Mitsubishi Logo mit den drei Diamanten glänzt mittlerweile silbern statt rot und passt seither zu allen Farben. Die massive Dachreling und die frei im Radhaus stehenden 16 Zoll-Räder weisen auf das Freizeit-Potential hin. Mit diesem Auto kann es auch mal – falls erlaubt – mit dem Surfbrett auf dem Dach an den Sandstrand gehen. Eine Bodenfreiheit von 195 mm jedenfalls lässt solche Ausflüge zu.

Der gute Einstieg aufwärts in die geräumige Fahrzeugkabine ist ein weiterer Vorteil dieser Klasse. Der Innenraum wirkt aufgeräumt und die ergonomisch korrekte Sitzposition in Verbindung mit der guten Erreichbarkeit der Bedienungselemente schaffen rasch Vertrautheit. Die Rücksitzlehnen mit in drei Stufen verstellbarer Neigung sind im Verhältnis 60/40 teilbar und ergeben bei Bedarf zusammen mit der umklappbaren Lehne des Beifahrersitzes einen 2,4 m langen Laderaum. Hinten gibt es ein geräumiges Fach unter dem Boden. Der Gesamt-Rauminhalt variiert zwischen 402 und 1049 Liter.

Der Outlander wiegt leer je nach Ausstattung 1650 kg. Voll besetzt sind die zugelassenen 2070 kg schnell erreicht. Unser Wagen war mit einer Automatik ausgestattet, die einen Sport-Modus aufweist. Es kann auch mit der Hand geschaltet werden durch einfaches Vor- oder Zurückschieben des griffigen lederbezogenen Automatik-Wählhebels. Schade, dass die jeweils eingeschaltete Fahrstufe des Vierganggetriebes nicht angezeigt wird. Herausragendes Temperament kann das Auto nicht vorweisen und der Motor lässt bei hohen Drehzahlen hören, dass er ordentlich was tun muss. Die Fahrleistungen sind jedoch angemessen. Rund zwölf Sekunden braucht der Outlander, bis er 100 km/h erreicht hat und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 191 km/h. Der Verbrauch liegt laut Datenblatt bei 10,1 Litern Super auf 100 km. Wir haben bei vorwiegendem Autobahnverkehr knapp 13 Liter verbraucht. Die Version mit Schaltgetriebe kann das natürlich besser. Doch am besten würde ein drehmomentstarker Diesel zu diesem Reisewagen passen. Vielleicht ist ja was im Busch bei Mitsubishi. Leistungsbewusste können sich schon mal auf eine Benzin-Turbo Variante mit 200 PS freuen, die für Ende 2004 angekündigt ist.

Die Sicherheitsausstattung umfasst Beifahrerairbag, Seitenairbags vorne, Seitenaufprallschutz, ABS mit Bremskraftverteilung, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer für die Vordersitze, Isofix-Kindersitzbefestigung, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. ESP ist nicht verfügbar.

Lange Strecken sind eine Domäne des Outlander. Bequem und entspannt folgt man den Anweisungen des VDO Daytona Navigationsgerätes, das mit seinen präzisen Stauwarnungen überrascht. Die Einzelradaufhängung und die straffe Federung sorgen mit dem Allradantrieb für ein sicheres Fahrgefühl. Grobe Autobahnfugen werden den Insassen mit deutlich mitgeteilt. Trotzdem steigt man entspannt aus, wünscht sich lediglich noch eine Geschwindigkeitsregelanlage für die nächste Reise.

Bei Mitsubishi in Trebur sieht man den Outlander als Beweis für die Fähigkeit, Trends und übergreifende Fahrzeugkonzepte (Crossover) zu kreieren. Der Wagen ist das erste der neuen Fahrzeuge, mit denen die Marke ihr Profil stärken will. Die Zielgruppe sieht man in Käufern, die Emotion und Design so wichtig einschätzen wie den Nutzwert.

Der Outlander 2,4 mit Automatik kostet 26 790 Euro. Der Testwagen war zusätzlich mit einem "Plus"-Paket für 3000 Euro ausgestattet: Leder-Ausstattung, Sitzheizung, Elektrisches Glas-Hub- und Schiebedach vorne und Glasdach hinten, Stoßfänger vorne und Scheinwerfer-Reinigungsanlage. Der Aufpreis des gegenüber dem Zweiliter-Motor um 40 PS stärkeren 2,4 -Liter-Motors beträgt ausstattungsbereinigt 800 Euro.

Von Uwe Gabler

10. August 2004. Quelle: Auto-Reporter

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