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Fahrbericht Nissan Qashqai: Wanderer zwischen den Welten

Auf deutschen Straßen ist der Nissan Qashqai ein ungewöhnlicher Anblick. Die Verknüpfung aus Kompaktlimousine und SUV ist zu Preisen ab 19 790 Euro erhältlich.

Das kompakte Crossover-Modell ist wie der iranische Nomadenstamm, nach dem es benannt wurde, ein Wanderer zwischen den Welten.
Die Verknüpfung von Elementen aus Kompaktlimousine und SUV macht den Fünftürer zu einer bemerkenswerten Mischung, die zu Preisen ab 19 790 Euro erhältlich ist. Gefahren wurde er mit Allradantrieb und einem 2,0-Liter-Benzinmotor mit 104 kW/141 PS, womit der Qashqai mindestens 22 840 Euro kostet.

Exterieur

Von außen zeigt der Allrounder mit seiner bulligen Front und einer hoch angelegten Schulterlinie seine SUV-Ambitionen. Die abgerundete Linienführung weist aber bereits deutlich darauf hin, dass der Allrader eigentlich mehr urbanes Freizeitfahrzeug als Offroader sein soll. Der 4×4-Antrieb ist lediglich in einzelnen Motorvarianten erhältlich, ansonsten ist der Fünftürer als Fronttriebler zu haben. Mit einer Länge von 4,32 Metern und einer Höhe von 1,61 Metern ist er kleiner als ein Toyota RAV4 oder ein BMW X3, für einen Kompaktklässler sind seine Ausmaße dennoch üppig. Den Einstieg erleichtert eine leicht erhöhte Sitzposition, auf den vorausfahrenden Verkehr hat man von den Vordersitzen aus eine gute Sicht.

Interieur

Im Innern ist das Raumangebot sowohl vorne als auch hinten ordentlich.
Die Sitze sind bequem und bieten selbst bei schwungvolleren Fahrten guten Halt. Die solide Verarbeitung der Materialien und die übersichtliche Anordnung der Instrumente hinterlassen einen angenehmen Eindruck. Drei Ausstattungslinien sind verfügbar. In der höchsten Variante „Tekna“ oder optional in der zweithöchsten Linie „Acenta“ ist ein Panorama-Glasdach erhältlich, das zwar nicht geöffnet werden kann, aber für viel Licht sorgt.

Ausstattung

Beim Rangieren ist die Sicht nach hinten durch ein recht niedriges Heckfenster allerdings leicht eingeschränkt. Wer ein zusätzliches „Executive-Paket“ für 2 000 bis 2 200 Euro ordert, bekommt neben einem gut zu bedienenden DVD-Navigationssystem auch eine Rückfahrkamera mitgeliefert, die das Einparken deutlich erleichtert. Die Serienausstattung des Qashqai ist schon in der Basisversion „Visia“ recht umfangreich; neben ESP, Bordcomputer und sechs Airbags ist auch ein CD-Radio mit an Bord.

Stauraum

Einen leichten Nachteil offenbart der Fünfsitzer beim Beladen: Zwar kann das Kofferraumvolumen durch das Umklappen der Rücksitzbank von 410 Litern auf 1 513 Liter erweitert werden. Es entsteht aber keine ebene Ladefläche, da die Sitzflächen der Rücksitze nicht verschoben werden können. Außerdem besitzt das Fahrzeug eine relativ hohe Ladekante, die das Beladen mit Wasserkisten erschwert.

Aggregat

Laufruhe und Fahrspaß garantiert der 2,0-Liter-Benziner mit 104 kW/141 PS, der mit einem maximalen Drehmoment von 196 Nm bei 6 000 U/min auch bei hoher Geschwindigkeit für ausreichend Durchzugskraft sorgt. In der Spitze fährt der Allrader in Kombination mit dem optional erhältlichen stufenlosen Sechsgang-Automatikgetriebe 178 km/h, die null auf 100 km/h schafft er in11,3 Sekunden.

Mehr Schein als Sein

Ein Manko: Die Lenkung ist zu indirekt. Das Fahrwerk ist komfortabel ausgelegt, für einen modernen Crossover würde ein wenig mehr Sportlichkeit nicht schaden. Im Stadtverkehr zeigt sich das Fahrzeug wendig und agil. Abseits der Straße nimmt die Allrad-Version Feldwege und Schotterpisten gelassen. Da ansonsten aber keine Offroad-Technik an Bord ist, sollte sich der Ausflug ins Gelände auf markierte Wege beschränken. Der Verbrauch lag beim Test im Durchschnitt bei fast neun Litern auf 100 km, der CO2-Ausstoß wird vom Hersteller mit stolzen 201 g/km angegeben. An Steuern werden für das Fahrzeug pro Jahr 135 Euro fällig, der Beitrag für die Kfz-Haftpflicht kostet beispielsweise bei der AXA jährlich 532 Euro.

Fazit

Für einen angemessenen Preis bekommt der Kunde ein nicht alltägliches Freizeitfahrzeug, das sich im Stadtverkehr ausreichend wendig und auf längeren Strecken durchaus komfortabel zeigt. Für Singles oder junge Paare ist der moderne Neuling mit seinem ansprechenden Design sicherlich eine interessante Alternative zum klassischen Kompakten.

Technische Daten Nissan Qashqai

Kompakt-SUV mit fünf Türen und fünf Sitzen;

Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,32 Meter/1,78 Meter/1,61 Meter/2,63 Meter;

Leergewicht 1 610 Kilogramm, Zuladung 431 Kilogramm;

Antrieb: 2,0-Liter-Vierzylinder-Ottomotor, 104, kW/141 PS, max. Drehmoment 196 Nm bei 6 000 U/min, 0-100 km/h in 11,3 Sek., Höchstgeschwindigkeit 178 km/h;

Verbrauch laut Hersteller 8,3 l/100 km Superbenzin, Testverbrauch 8,9 Liter, CO2-Emission 201 g/km;

Steuern pro Jahr 135 Euro, Beiträge bei der AXA-Versicherung: KH 532 Euro (Typklasse 17, SF 1, Zulassung Düsseldorf, 100 Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief), VK 453 Euro (Typklasse 17, SF 1, 300/150 Euro SB), TK 79 Euro (Typklasse 19, 150 Euro SB);

Preis ab 22 840 Euro.

mid/lex

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