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Fahrbericht Opel Astra Caravan: Günstiger zum Packesel mit Frühbucherrabatt

Die Rüsselsheimer haben ihre Hausaufgaben gemacht: Der klassische Kombi rollt mit Preisen ab 15 995 Euro zu den Händlern. Die Basisversion verfügt über einen 66kW/90 PS starken 1,4-Liter-Benziner, der Einstiegspreis bei den Diesel-Motoren beträgt 17 730 Euro für den 1,7 CDTI mit 74 kW/100 PS. Im Vergleich zum Fünftürer beträgt der Mehrpreis der Kombiversion 795 Euro. Ausstattungsbereinigt ist der Neue laut Opel 600 Euro billiger als sein Vorgänger. In Deutschland steht er ab 23.Oktober bei den Händlern.

Der Opel Astra Caravan. Foto: Auto-Reporter
Der neue Lastesel verfügt mit 2,70 Metern über einen rund neun Zentimeter längeren Radstand als sein Vorgänger. Das Laderaumvolumen liegt zwischen rund 500 bis maximal 1570 Litern. Insgesamt sind fünf Benzin- und vier CDTI-Common-Rail-Dieselmotoren mit einem Leistungsspektrum von 59 kW/80 bis 147 kW/200 PS im Angebot, die alle Euro 4 erfüllen. Ein Partikelfilter ist für den 1,9-Liter-Selbstzünder für 495 Euro erhältlich. Optional ist ein umlegbarer Vordersitz bestellbar (ab Ausstattung "Enjoy" Serie), dann nimmt das Fahrzeug Gegenstände bis zu einer Länge von 2,70 Metern auf. Verschiedene, speziell auf die Transportbedürfnisse der Kunden abgestimmte Ausstattungspakete sind optional ebenso erhältlich wie das in dieser Klasse einzigartige adaptive Fahrlicht AFL (Adaptive Forward Lighting) mit Bi-Xenon-Technologie, das in Kurven mitlenkt. Die Rückbank lässt sich im Ganzen um 10,5 Zentimeter in der Länge verschieben und ist 60:40 geteilt umlegen, auf Wunsch ist auch eine Teilung 60:20:20 möglich. Für den Anhängerbetrieb bietet Opel ein Stabilitätsprogramm an, dass Wankbbewegungen des Hängers mit gezieltem Bremseinsatz ausschaltet.

Mit 4,51 Metern Länge, 1,75 Metern Breite und 1,50 Metern Höhe überragt er die Limousine deutlich. Der Platz kommt vor allem den Fondpassagieren zu Gute, die – bei zurückgeschobener Rückbank – bequem Reisen. Ansonsten bietet der Caravan 26 Millimeter mehr Platz im Fond als der Vorgänger. Bis zur B-Säule sind die Limousine und der Caravan gleich, das bedeutet für die vorderen Sitze ordentliche Platzverhältnisse auf Klassenniveau. Auch die Instrumente sind identisch mit denen der Limousine, also tadellos und leicht zu bedienen. Der Qualitätseindruck ist gut, auch an praktische Kombidetails wie eine Schutzleiste an der niedrigen Kofferraumkante oder Verzurrösen wurde gedacht. Die Abdeckung des Kofferraums rollt mit einen Fingertipp in der Mittte ein.

Bei einer solchen Motorenauswahl fällt es schwer, eine Empfehlung abzugeben. Besonders das neue Dieseltriebwerk überzeugte: Kraftvoll und dennoch leise ist vor allen die stärkere Variante mit 110 kW/150 PS und damit auch ein guter Partner für flottes und sparsames Reisen. 5,9 Liter gibt Opel als Verbrauch an, in der Praxis waren es sieben Liter bei schnellerer Gangart. Für echte Sportler steht der stärkste Benziner bei den Händlern, der es auf 147 kW/200 PS bringt, der mit hoher Laufkultur verwöhnt, aber an der Zapfsäule die Kultur vermissen lässt (11,8 Liter Super Verbrauch laut Bordcomputer). Ansonsten wandelt der Caravan sicher und komfortabel auf den Spuren der Limousine, mit einem guten Fahrwerk und großen Reserven. ESP gehört – wie bei allen deutschen Mitbewerbern in diese Klasse – zur Serienausstattung. Die Schaltwege des Sechsganggetriebes (für die starken Diesel und Turbo Serie) sind etwas lang geraten, die Gänge rasten aber gut und exakt ein. Auf Wunsch gibt es eine Viergang-Wandlerautomatik (1360 Euro) oder die bei Opel Easytronic genannte Halbautomatik (für den 1,6 Ecotec) für 650 Euro, die dann unter anderem auch eine Berganfahrhilfe beinhaltet.

Der Astra ist als Basis ein Schnäppchen: Unter 16 000 Euro in dieser Größe mit einer annehmbaren Ausstattung könnte auch Wolfsburg das Fürchten lehren, zumal denen bis dato das Pendant fehlt und offiziell auch keines geplant ist. 10 000 Astra Caravan will Opel 2004 in Deutschland absetzen, 2005 sollen es immerhin 45 000 Einheiten sein. Für Europa werden in diesem Jahr noch 37 000 Auto produziert, in kommenden Jahr werden es 125 000 Caravan sein.

Auf Wunsch lässt sich auch der Astra Caravan zum technischen und optischen Luxusmobil aufrüsten. Meistverkauftes Modell wird nach Vermutungen der Marktstrategen der 1,6-Liter Twinport-Benziner sein. Der leistet 77 kW/105 PS und kostet in der Basisausstattung "Astra" 17 255 Euro. Ein faires Angebot. Top-Modell ist der 2,0-Liter Turbo mit 24 445 Euro. Der für Vielfahrer sicherlich empfehlenswerte 1,9-Liter Ecotec Diesel ist ab 20 455 Euro zu haben (in der schwächeren Variante mit 88 kW/120 PS), der mit Freude bewegte stärkere Diesel kostet 500 Euro mehr. Bis zur Markteinführung bietet Opel den Caravan wie bereits die Limousine mit einem Ausstattungspaket im Wert von 2000 Euro an, das aber nur 1000 Euro kostet und unter anderem eine Klimaanlage beinhaltet. Wie sagte es einst ein Slogan: "Bei solchen Preisen muss man reisen."

Von Stephan Bähnisch

8. September 2004. Quelle: Auto-Reporter

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