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Fahrbericht Peugeot 307 mit neuen Motoren: Die hohe Kunst der Reinlichkeit

Bei Benzinern ist das inzwischen selbstverständlich, die Diesel jedoch fahren jedoch längst noch nicht alle sauber. Ansonsten gilt, gerade für die Selbstzünder, immer mehr Leistung aus immer weniger Hubraum.

Peugeot bietet für den 307 in sämtlichen Karosserievarianten gleich drei neue Motoren an. Foto: Auto-Reporter/Peugeot
Die Franzosen haben bereits 2001 mit der Einführung des Rußpartikelfilters (Filtre à Particules FAP) ihre Kompetenz im Dieselmotorenbau erneut bewiesen. Jetzt verfeinern sie diese Technik kontinuierlich. Ergebnis ist ein nagelneuer 1,6-Liter-HDi FAP mit 80 kW/109 PS. Er soll nicht nur deutlich leiser sein als der Vorgänger 2,0-HDi, sondern leistet auch zwei PS mehr bei geringerem Verbrauch. 4,9 Liter sollen es im Drittelmix sein, sechs Liter im Alltagsbetrieb sind sicher ein realistischer Wert. Der neue Motor ist 40 Kilo leichter als der Vorgänger, die Zuladung bleibt aber gleich.

Erster Eindruck: Mehr Motor braucht der 307 nicht. Der neue Selbstzünder ist flott unterwegs, 250 Newtonmeter Drehmoment reichen in jeder Lebenslage. Dabei lässt sich das Fahrzeug auch ausgesprochen schaltfaul bewegen. Schade, dass Peugeot den Motor nicht in Verbindung mit einem Sechsgang-Getriebe anbietet, Kraft genug wäre vorhanden. Auch eine Automatik ist in Verbindung mit den Selbstzündern vorerst nicht vorgesehen. 188 km/h Höchstgeschwindigkeit machen den 307 mit dem neuen Aggragat absolut langstreckentauglich, den Spurt auf Tempo 100 erledigt er in 11,2 Sekunden.

Peugeot liefert das neue Aggregat für alle Karosserievarianten außer dem offenen 307 CC, die Preise beginnen bei 19 350 Euro für den Dreitürer in der Ausstattungslinie Tendance. Für den Kombi Break stehen mindestens 20 900 Euro in der Preisliste, der SW kostet inklusive Leichtmetallfelgen noch einmal 50 Euro mehr. Im Mai wird der Motor auch für den kleinen Bruder 206 lieferbar sein. Der "alte" Zweiliter mit 65 kW/89 PS bleibt vorläufig als günstiger Einstieg im Programm.

Der Dieselanteil bei Peugeot beträgt in der 307-Baureihe mittlerweile über 40 Prozent, mehr als 90 Prozent werden von den von den Kunden mit FAP geordert. Laut Pressechef Thomas Schallberger hat Peugeot das "sauberste Dieselangebot der Kompaktklasse" und wird verstärkt "umweltfreundliche Fahrzeuge ohne Aufpreis" anbieten. Den ersten wartungsfreien Rußpartikelfilter wird Peugeot im 407 demnächst einen 2,7-Liter-V6 präsentieren, andere Motoren sollen folgen. Ein Additiv wird im Rahmen der 120 000-Kilometer-Inspektion ohne Zusatzkosten zugefügt.

Neuestes Top-Aggregat (seit November 2003) ist ein Zweiliter-HDi, der 100 kW/136 PS leistet und dem 307 eine gewisse sportliche Note verleiht. 320 Newtonmeter Drehmoment bereits bei 2000 Touren bieten reichlich Reserven, wenn aus dem Drehzahlkeller beschleunigt wird. Dank einer so genannten Overboost-Funktion erhöht sich das maximale Drehmoment bei Bedarf kurzzeitig sogar auf 340 Nm, ein Turbolader mit variabler Einlassgeometrie machts möglich. Der Zweiliter wird serienmäßig mit einem gut abgestuften Sechsgang-Getriebe geliefert. Der stärkste Diesel im Angebot rennt Tempo 202 und beschleunigt in 10,1 Sekunden auf 100 km/h. Den Verbrauch geben die Franzosen mit 5,4 Litern im Drittelmix an.

Letzter Neuling im 307 ist ein 1,4-Liter-Benziner mit 65 kW/88 PS, der ab 14 350 Euro bei den Händlern steht. Die Basis reicht bereits zu mehr als nur zum Mitschwimmen im Verkehr, läuft allerdings recht deutlich vernehmbar. 172 Spitze und ein angegebener Verbrauch von durchschnittlich 6,5 Liter Super sind ordentliche Werte.

Etwa 50 000 Einheiten will Peugeot in diesem Jahr vom 307 in Deutschland absetzen, den 307 CC nicht mitgerechnet. Damit wird er aller Voraussicht nach die Importkrone in diese Klasse verteidigen. Mit den neuen Motoren ist das Modell für Wettbewerb mit den Konkurrenten gerüstet.

 

Von Stephan Bähnisch

30. März 2004. Quelle: Auto-Reporter

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