Renault

Fahrbericht Renault Kangoo: Image ist nicht alles…

Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher

In Zeiten, in denen einfach alles teurer wird, ist es umso wichtiger, preiswerte Alternativen ausfindig zu machen. Und da das Auto zu den notwendigen Dingen zählt, kann eine gründliche Recherche vor dem Kauf helfen, bares Geld zu sparen.

Damit wären wir schon beim Thema: Es gibt Autos, die fährt man, weil sie emotional und prestigeträchtig sind. Und es gibt Autos, die fährt man, weil man ein Transportmittel benötigt, das alltagstauglich und zuverlässig seinen Dienst versieht. Unser heutiger Testwagen gehört zur zweiten Kategorie.

Er versprüht nur wenig Emotion, obgleich ihm ein gewisser Charme nicht abzusprechen ist.

Interieur

Dem Renault Kangoo, zugehörig zur Klasse der Minivans, fällt es schwer, sein Transporter-Image [foto id=“56184″ size=“small“ position=“right“]abzulegen. So präsentiert er sich uns jedenfalls während des Erstkontakts. Hat man dann im inneren Platz genommen, scheint sich die bereits außen eingestellte Gefühlslage noch zu verstärken. Die Armaturen sind nicht unbedingt lieblos gestaltet, vermitteln jedoch den Eindruck, reiner Zweckmäßigkeit. Seine Erbauer hatten vermutlich nur den Endpreis im Auge, der, möglichst gering, zwangsläufig seinen Niederschlag in der Materialauswahl finden musste.

Räumlichkeit

Was jedoch vom ersten Moment an für Begeisterung sorgte, war das vorgefundene Platzangebot mit einer Vielzahl von Ablagemöglichkeiten. So findet sich für ziemlich „jedes Ding“ ein passendes Eckchen. Selbst an einen zweiten Rückspiegel wurde gedacht, um die Kleinen im Fond auch während der Fahrt mühelos im [foto id=“56185″ size=“small“ position=“left“]Auge behalten zu können. Ansonsten findet sich keinerlei Schnickschnack – alles Notwendige ist am dafür vorgesehenen Platz.
Es konnte also losgehen.

Phase I: Stadtverkehr

Wir starteten unseren Parcours im Stadtverkehr. Positiv überrascht stellten fest, dass man im Kangoo in etwas erhöhter Sitzposition am Verkehrsgetümmel teilnimmt. Entspannt fädelten wir uns ein und schwammen zunächst mit. Hat man sich an die etwas hakelige Schaltung erst einmal gewöhnt, geht es gut voran. Auch plötzlich notwenig werdende Sprints lassen sich im Kangoo realisieren. Mit guter Rundumsicht und einem als angenehm empfundnen Raumgefühl näherten wir uns dann der Stadtgrenze.

Phase II: Autobahn

Natürlich hatten wir nicht erwartet, dass der Kangoo mit Rennwageneigenschaften ausgerüstet [foto id=“56186″ size=“small“ position=“right“]wäre. Dennoch waren wir gespannt, wie er sich machen würde. Schließlich ist es ja nicht abwegig, dass sich bisweilen Lust auf eine Reise mit Kind und Kegel in entfernt liegende Gefilde unserer Republik einstellt. Und in diesem Falle sollte auch im Renault Kangoo nicht der Weg das Ziel sein. In diesem Sinne ließen wir es also „krachen“. Wir beschleunigten… Nach 13 Sekunden erreichten wir Tempo 100. Der Hersteller versprach, dass 170 km/h drin seinen. Das mussten wir natürlich testen. Und wir beschleunigten weiter. Dann erreichten wir die angegebene Höchstgeschwindigkeit.

Weiter auf Seite 2: Video – Renault Kangoo, Grenzbereich, Phase III – Landgang, Fazit, techn. Daten & Preis

{PAGE}

Video: Renault Kangoo

{VIDEO}

Auch in diesem Grenzbereich, denn Mal ehrlich, wer prügelt seinen „Wagen der Vernunft“ schon derart über die Piste, zog der Franzose stoisch seine Bahn. Die stabile Straßenlage sorgte für ein sicheres Gefühl und ließ uns den zweiten Teilabschnitt der Etappe abarbeiten. Anschließend reduzierten wir die Geschwindigkeit auf die Marke um 130 km/h. Dies ist ohnehin die für den Kangoo „vorgesehene“ Reisegeschwindigkeit. Es ging ordentlich voran.

Phase III: Landgang

Wir erreichten die Abfahrt – es schloss sich die Landpartie an. Das hieß: jede Menge Kurven, [foto id=“56187″ size=“small“ position=“left“]enge Straßen und zuweilen schlechte Fahrbahn.

Wie wir bereits hier feststellten, liegen dem Renault weniger die schnellen Trips über die Autobahn, als vielmehr ländliche und städtische Verkehrsgepflogenheiten. Hier macht er prinzipiell eine gute Figur. Doch zurück zu unserem Test.

Grenzwertig…

Probleme hatte der Kangoo nicht. Zuverlässig nahm er jede Kurve. Auch Beschleunigen und Überholmanöver waren, hat man erst einmal herunter geschaltet, nicht weiter problematisch. Dann lag sie unmittelbar vor uns, die buckligste Buckelpiste Deutschlands. Wir nahmen Aufstellung, und dann konnte es losgehen. Es wurde laut im Franzosen und hier und da klapperte schon das eine oder andere Accessoire, das wir versehentlich in der Vielzahl der Ablagen haben liegen lassen. Nichtsdestotrotz: Wir beschleunigten weiter, bestand doch unser Ziel darin, eine [foto id=“56188″ size=“small“ position=“right“]weitere Grenzerfahrung zu machen. Bei 80 km/h ließen wir ab von weiterem Druck auf die Pedalerie. Und so brachte der Renault Kangoo auch den letzten Abschnitt unserer Testreihe recht ordentlich hinter sich.

Fazit

Gutes Handling und ein üppiges Raumangebot, das es ermöglicht, problemelos drei Kindersitze auf der Rückbank zu installeren, sowie das Gefühl, sich in Zeiten steigender Kosten für ein in Anschaffung und Unterhalt wirtschaftliches Fahrzeug entschieden zu haben, ließen uns den Testwagen ruhigen Gewissens zurückgeben. Wer also keinen Wert auf ein prestigeträchtiges Fahrzeug legt – oder dessen Image unerschütterlich nach außen strahlt – der trifft mit dem Renault Kangoo eine vernünftige Wahl. Und richtig wirtschaftlich fährt man, fällt die Entscheidung auf die Dieselvariante.

Technische Daten Renault Kangoo 1,6 16V

Minivan mit fünf Sitzplätzen
Länge / Breite / Höhe: 4.213 mm / 1.829 mm / 1.809 mm
Gepäckraumvolumen (l) 660 bis 2.688
Leergewicht (kg) 1.505, Zulässiges Gesamtgewicht (kg) 1.982, Zuladung (kg) 477
Anhängelast gebremst / ungebremst bei 12% (kg) 1.050/ 750
Stützlast / Dachlast (kg) 75 / 100

Benzin-Aggregat (unser Testwagen)
Reihenvierzylinder, Dreiwegekatalysator
Max. Drehm. 240 bei 2.000 Nm bei 1/min
Leistung 78 kW / 106 PS  bei 5.750 1/min
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h
Beschleunigung von 0–100 km/h in 13 s

Verbrauch:
innerorts: 10,6 l/100 km
außerorts: 6,3 l/100 km
im Mittel: 7,9 l/100 km)
CO2-Emission: 191 g/km
Abgaseinstufung Euro 4
Preis: 16.050,00 Euro (inkl. MwSt.)

Diesel-Aggregat
Reihenvierzylinder, Common-Rail-Direkteinspritzung, Oxidations-Katalysator und Partikelfilter
Max. Drehm. 240 bei 2.000 Nm bei 1/min
Leistung 76 kW / 103 PS bei 4.000 1/min
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h
Beschleunigung von 0–100 km/h in 13,2 s

Verbrauch:
innerorts: 6,4 l/100 km
außerorts: 5,3 l/100 km
im Mittel: 5,7 l/100 km)
CO2-Emission: 151 g/km
Abgaseinstufung Euro 4
Preis: ab 18.400 Euro (inkl. MwSt.)

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Alfa Romeo Junior zeigt sich erstmals öffentlich – in Mailand

Genesis X Speedium Giro: Luxus-Studie für Radsportler

Genesis X Speedium Giro: Luxus-Studie für Radsportler

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

zoom_photo