Volvo

Fahrbericht Volvo V70: Nordisch-Kraftvoll und zeitlos-elegant

Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher

Obere Mittelklasse: Eine Bezeichnung, die uns eher ein „Na ja“, denn Euphorie entlockt. Doch einer ist da anders! Auch wenn der Volvo V70 seine Qualitäten erst auf den zweiten Blick preiszugeben scheint, steht eines fest, wie seine schwedische Herkunft: Sicher und komfortabel wird es zugehen.

Ob der Volvo V70 die geweckten Erwartungen hinreichend erfüllen kann, wird der folgende Fahrbericht zeigen. Unser Test besteht aus den gewohnten drei Etappen Stadtverkehr, Autobahn mit Vmax-Abschnitt und Überlandfahrt inklusive einer Piste, die man eher um- als befahren möchte.

Dennoch: Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. In diesem Sinne kann unser Test also beginnen.

Das erste Beschnüffeln

Exoten sind sie ja schon lange nicht mehr, die Autos aus dem hohen Norden. Dennoch umgibt [foto id=“60248″ size=“small“ position=“right“]sie eine Aura, die etwas Besonderes vermittelt. Und das liegt zu einem großen Teil daran, dass der Name Volvo häufig im gleichen Atemzug wie Sicherheit zu vernehmen ist. Genau hier soll auch angesetzt werden: Zum einen wollen wir sehen, ob man sich, umgeben von Schweden-Stahl, wirklich in Sicherheit wiegen kann, zum anderen soll unser Fahrbericht untersuchen, ob der Komfort der Wagenklasse eines oberen Mittelklässlers angemessen ist.

Exterieur

Wir machen also wie gewohnt unsere Runden um den Prüfling. So wie er da steht, sieht er wenig spektakulär aus. Langweilig wirkt er jedoch nicht. Im Gegenteil: Elegant ohne aufzutragen und kraftvoll ohne dabei zu protzen, präsentiert sich uns der Volvo V70. Die Linienführung, beginnend an der Front mit den dynamisch nach außen gezogenen Scheinwerfern, sowie einer auf der Motorhaube [foto id=“60249″ size=“small“ position=“left“]sich nach hinten fortsetzenden und breiter werdenden Sicke, demonstrieren Ausdauer und Kraft.

Am Exterieur gibt es außer vielleicht die Volvo-typischen Rücklichter, keine weitere Auffälligkeiten. Zurückhaltung ist eine Zier und wie es scheint die Stärke des Schweden. Natürlich hoffen wir, dass sich die „Schüchternheit“ nicht unter der Motorhaube fortsetzen wird!

Interieur & Arbeitsplatz

Beinahe startbereit nehmen wir also Platz. Uns empfängt eine wertige Ausstattung, die bar jedweden Schnickschnacks einen aufgeräumten Arbeitsplatz beherbergt. Es findet sich nichts, was irgendwie unpassend wäre. Der Innenraum ist in allen Details stimmig und zeitgemäß gestaltet. Aluminiumapplikationen und Holzintarsien vermitteln ein edles Ambiente. Das Platzangebot auf allen Plätzen des lederbestuhlten Nordmannes ist üppig und zweifelsfrei [foto id=“60250″ size=“small“ position=“right“]langstreckentauglich.

Kurs halten…

Dann bringen wir die 200 PS auf Kurs. Das Aggregat verrichtet kaum wahrnehmbar seinen Dienst und nach Umlegen des Wahlhebels von Stellung „P“ in „D“ beginnt der Schwede sich in Bewegung zu setzen. Entspannt reihen wir uns in den vorbeifahrenden Verkehr ein. Spontane Spurwechsel und Ad-hoc-Beschleunigung meistert der Volvo trotz seiner Masse ohne zu murren. Und es kam, wie es kommen musste: Die Erwartungen im Stadtverkehr wurden nicht enttäuscht. Mittels Parkassistenzsystem mit Einparkhilfen vorn und hinten, ließ sich so ziemlich jede Parklücke ohne Probleme besetzten. Man hatte nie das Gefühl, in einem zu großen oder gar „manövrierunfähigen“ Wagen zu sitzen. Behäbig ob der Größe – das war gestern. Alles total easy…

Nun waren wir endlich an der Stadtgrenze angekommen. Der Zeitpunkt den 200 Pferden die Sporen zu geben, rückte also in greifbare Nähe. Und los ging’s.

Weiter auf Seite 2: Video – Volvo V70; Es geht voran; Wellness-Oase; Fazit; techn. Daten & Preis

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Video: Volvo V70

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Es geht voran…

Die werksseitig gelieferte Motorisierung machte schnell vergessen, was für eine Masse an Stahl man hier zu bewegen hatte. Es dauerte nur wenige Sekunden und die 100 km/h waren erreicht. Aufhören wollten wir an dieser Stelle noch lange nicht! Schließlich beginnt unsere Autobahnetappe traditionell mit dem Vmax-Abschnitt. Gezögert wurde nicht – ein beherzter Tritt in die Pedalerie und wiederum verstrichen nur wenige Sekunden bis die 200 km/h-Marke geknackt war. Der Vortrieb riss einfach nicht ab. Bei 220 km/h brachen wir dann ab und ließen uns auf 180 km/h fallen. Diese Geschwindigkeit hatten wir als unsere Reisegeschwindigkeit auserkoren. [foto id=“60251″ size=“small“ position=“right“]

Um den Trip möglichst entspannt verlaufen zu lassen, sollten die Assistenzsysteme zum Einsatz kommen. Zu diesem Zweck stellten wir unseren Tempomat auf 180 km/h und ließen uns treiben. Bei Bedarf folgte ein Wechsel von der rechten in die linke Spur. Und wie das Leben so spielt, blieben auch wir nicht von Elefantenrennen verschont. Das beeindruckte unseren Volvo V70 jedoch nur wenig. Er bremste „eigenmächtig“ auf eine angemessen Geschwindigkeit dank automatischer Abstandsregelung. Als die beiden Trucks dann endlich den Führungswechsel hinter sich gebracht und die Spur wieder frei gegen hatten, beschleunigte unser Wagen selbstständig auf die eingestellte 180 km/h-Marke.

Die Reise hätte weitergehen können, wäre, ja wäre da nicht schon die Ausfahrt mit der sich [foto id=“60252″ size=“small“ position=“left“]anschließenden dritten Etappe unseres Tests erreicht.

Wellness-Oase…

Die Landpartie bot sich uns mit all ihren Reizen und Herausforderungen dar. Der kurvige Parcour mit engen Straßen und kreuzenden Landmaschinen forderte unserem Volvo jedoch in keiner Weise irgendetwas Besonderes ab. Vielmehr zog er stoisch und ruhig seine Bahn. Auch schlechte Straßen, ein ganz besonderes Exemplar dieser Art bietet ein Teilabschnitt der dritten Etappe unseres Tests, nahm der Schwede gelassen. Dank seiner sportlich-straffen, dennoch komfortablen Fahrwerkseinstellung fühlten sich die Insassen wohl. Der Kontakt zur Fahrbahn auf unserer Buckelpiste riss nie ab, souverän und sicher brachte der V70 auch diesen Abschnitt hinter sich.

Fazit

Dem Volvo V70 kann man, wenn überhaupt, nur eines vorwerfen: Unterstatement. Wer das jedoch nicht als Makel empfindet, der ist mit dem Schweden bestens versorgt. Familientauglichkeit und Freizeitwert gepaart mit sportiver Eleganz, können so zur Basis einer langen Beziehung werden. Unerwähnt bleiben soll keinesfalls das Volvo-übliche Rundum-Sorglos-Sicherheitspaket, dass unsere positive Bilanz weiter vervollständigt.

Technische Daten Volvo V70 Summum

Fünftüriger Kombi der oberen Mittelklasse
L: 4823 mm, H: 1861 mm, B: 1547mm,
Hubraum: 2521 ccm

Leistung: 147 kW / 200 PS bei 4800 U/min
Drehmoment: 300 Nm bei / 1500 – 4500 U/min

Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h/ 220 km/h (Automatik)
Beschleunigung von 0 – 100 km/h: 8,1 s / 8,5 s (Automatik)

Verbrauch
innerorts: 13,3 l/100 km / 15,2  l/100 km (Automatik)
außerorts: 7,2 l/100 km / 7,6  l/100 km (Automatik)
Mittel: 9,4 l/100 km / 10,4  l/100 km (Automatik)
CO-2 Emission: 224 g/km / 247 g/km (Automatik)

Leergewicht: 1673 kg / 1692 kg (Automatik)
zul. Gesamtgewicht: 2260 kg / 2280 kg (Automatik)
Zuladung: 587 kg / 588 kg (Automatik)
Gepäckraumvolumen: 575 l/ 1600 l (bei umgeklappter Rückbank)

Preis unseres Testwagens: 38.330,00 € inkl. MwSt.

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