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Fahrbericht VW Golf Variant: Solide bis ins Mark

Lange mussten auf die Kombi-Version des VW Golf gewartet werden, doch seit einiger Zeit bereichert der Golf Variant wieder die Kombi-Riege der Kompaktklasse.

Das Warten hat sich zumindest für alle jene gelohnt, die einen soliden Kombi suchen. Dies gilt besonders, wenn der Wolfsburger vom 2,0-Liter-Dieselmotor mit 103 kW/140 PS angetrieben wird. In dieser Kombination ist der Fronttriebler zum Preis ab 24 900 Euro erhältlich.

Schön anzusehen & geräumig

Optische Unterschiede zur Limousine sind naturgemäß vor allem an der Heckpartie zu finden. Die schlicht gestalteten, leicht in die Seite
gezogenen Rückleuchten fallen angenehm ins Auge. Auch die Seitenansicht mit der dezent keilförmigen, nach hinten ansteigenden Linie überzeugt. Das Cockpit des Variant wurde wie die Außenfront von der Steilheckversion des
übernommen, leichte Bedienbarkeit und gute Verarbeitung sind damit gewährleistet. Sehr angenehm fällt das Plus an Ablagefächern vorn und hinten im Vergleich zum Vorgänger auf. Schon damit zeichnet sich der Kombi als Auto für Familien und als Firmenwagen aus. Auch der Stauraum kann diesen Ansprüchen genügen. 560 Liter Gepäck lassen sich bei Nutzung aller fünf Sitzplätze immer noch im Heck verstauen. Bei umgeklappter Rückbank stehen 1550 Liter Kofferraum zur Verfügung. Das Volumen beinhaltet auch die Reserveradmulde im Kofferraumboden, in dem sich ein Notrad befindet.

Weitere „Beladehinsweise“

Doch reine Beladewerte machen noch keinen guten Kombi aus. Wichtig ist auch eine leichte Bedienbarkeit. So schwingt etwa die Heckklappe weit genug auf, um einen guten Zugang zur niedrigen Ladekante zu gewähren, aber nicht zu weit, so dass auch kleine Menschen die Griffmulden an der Innenseite der Klappe noch erreichen und sie schließen können.
Die Rücksitze sind im Verhältnis ein Drittel zu zwei Drittel umklappbar, auch ein komplettes Umklappen zu einer 1,70 Meter langen, ebenen Fläche ist möglich. Allerdings müssen dafür vorher die Kopfstützen entfernt werden – was aber leicht von der Hand geht.

Leicht im Handling, gutes Gestühl

Ebenso angenehm ist das Fahrgefühl, das der Variant vermittelt. Die Federung ist in allen Lagen gut abgestimmt. Ob voll beladen oder auf Solo-Fahrt weiß der Wolfsburger Fahrbahnunebenheiten gut auszugleichen und macht auf kurvigen Landstraßen eine gute Figur. Die Sitze verleihen den Insassen guten Halt, und auch nach mehreren hundert Kilometern stellen sich keine Rückenschmerzen ein. Die Lenkung ist leichtgängig, ohne Spiel zu haben. So lässt sich der gut überschaubare Kombi einfach einparken.

Das Aggregat

Mit all dem harmoniert der Diesel-Vierzylinder-Antrieb mit zwei Litern Hubraum und Pumpe-Düse-Einspritzung, der über ein manuelles
Sechsganggetriebe geschaltet wird. Gewichtige Ladung lässt sich dank des maximalen Drehmoments von 320 Nm, das zwischen 1 750 und 2 500 U/min anliegt, recht flott bewegen. Mit höchstens zwei Insassen an Bord kann dem VW eine fast sportliche Note abgerungen werden. In 9,8 Sekunden ist der Sprint auf 100 km/h absolviert, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 205 km/h.
Der vom Hersteller angegebene Normverbrauch von 5,6 Liter Diesel kann allerdings auch bei sparsamem Fahrstil nicht erreicht werden. Vielmehr pendelt sich der Durst bei knapp sieben Litern ein, was aber akzeptabel ist. Die Steuern pro Jahr belaufen sich auf 309 Euro und für die Haftpflicht, beispielsweise bei der AXA, werden 503 Euro im Jahr fällig. Für die Sicherheit an Bord sorgen in der Grundausstattung bereits ein serienmäßiges ESP und sechs Airbags.

Zugelegt hat er…

Mit seinem hohen Nutzwert und den Reisequalitäten bietet sich der Golf Variant sowohl als Familienfahrzeug als auch als Dienstwagen an. Im Vergleich zum Vorgänger ist er tatsächlich in jeder Beziehung besser geworden.

Teststeno VW Golf Variant

Fünftüriger und fünfsitziger Kombi der Kompaktklasse;

Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,56 Meter/1,78 Meter/Höhe 150 Meter/2,58 Meter;

Kofferraumvolumen: 560 bis 1 550 Liter;

Motor: 2,0-Liter-Dieselmotor, 103 kW/140 PS, 0-100 km/h: 9,8 s, Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h, Verbrauch
auf 100 km laut Hersteller: 5,6 Liter Diesel, Verbrauch im Test: 6,9 Liter Diesel, CO2-Ausstoß: 148 g/km;

Steuern pro Jahr 309 Euro, Beiträge bei der AXA-Versicherung: KH 503 Euro (Typklasse 16, SF 1, Zulassung Düsseldorf, 100
Mio. Euro pauschal mit Schutzbrief), VK 555 Euro (Typklasse 19, SF 1, 300/150 Euro SB), TK 132 Euro (Typklasse 23, 150 Euro SB)

Preis: ab 24 900 Euro.

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