Fiat

Fiat 500: Zweiter Anlauf in der Zwergenklasse

Er ist so herzig-knuddelig und italienisch wie einst sein Urahn: Der ab dem 26. Oktober auch im deutschen Handel erhältliche neue Kleinwagen Fiat 500 bringt viele Voraussetzungen mit, um eine 50-jährige Erfolgsgeschichte fortzuschreiben.

Für den Antrieb stehen drei Motoren zur Wahl: zwei Otto-Triebwerke und ein Dieselmotor mit Leistungswerten zwischen 51 kW/69 PS und 74 kW/100 PS. Die Preise beginnen bei 10 500 Euro.

13 Pferde reichen längst nicht mehr

Mit dem schlichten 500 ccm Brennraum des Vorgängers kommt der neue Mini-Fiat heute nicht mehr aus. Der Urahn musste sich nicht nur mit dem auf zwei Zylinder verteilten halben Liter Hubraum, sondern auch mit lediglich 13 Pferdestärken begnügen, während die jüngste Ausgabe unter 1,2 Litern Hubraum und 51 KW/69 PS gar nicht erst antritt. Immer jedoch noch ein Messbecher-Maß, wenn man berücksichtigt, dass der Raum auf vier nebeneinander aufgereihte Zylinder verteilt wird.

Aggregate

Bereits die Basisvariante erweist sich als ordentlich motorisiert für den immerhin knapp eine Tonne schweren Winzling. Noch etwas besser kommt man mit dem 1,3-Liter-Diesel mit Rußpartikelfilter auf Touren, der es auf 55 kW/75 PS bringt und mit 145 Nm bei 1 500 U/min vor allem sein Drehmoment in die Waagschale wirft.

Das liegt zwar beim turbogeladenen 1,4-Liter-Ottomotor mit 131 Nm bei 4 250 Touren etwas niedriger, doch dafür werden bei dieser dritten Motorvariante 74 kW/100 PS mobilisiert. Das ist genug, um zuweilen auch sportliche Ambitionen zu wecken. Die kommen aber erst richtig zum Tragen, wenn die Fiat-Tochter Abarth im nächsten Jahr noch aufgeladene Versionen mit deutlich höheren Leistungen nachschiebt. Vorerst werden die Höchstgeschwindigkeiten mit 160 km/h und 182 km/h für die beiden Benziner und 165 km/h für den Diesel genannt. Die Verbrauchswerte auf 100 Kilometern gibt Fiat für den 1,2-Liter-Basismotor mit 5,1 Liter Super, für den Turbo-Benziner mit 6,3 Liter Super und für den Diesel mit 4,2 Liter Dieselöl an.

Motor ist nach vorn gewandert

Gegenüber dem Fiat 500 des Jahres 1957 hat der 3,55 Meter lange Nachkomme überall zu gelegt. Eine Reiselimousine ist er zwar immer noch nicht, verfügt aber auf jeden Fall über ein deutlich üppigeres Raumangebot als sein Urahn. Das liegt zum einen daran, dass sich hinter dem Blechkleid im Retro-Look eigentlich ein modifiziertes Panda-Fahrwerk verbirgt – erkennbar schon daran, dass der Motor nicht mehr im Heck, sondern vorn arbeitet. Hinten findet sich das Gepäckabteil, das bei umgelegter Rücklehne von 185 Liter auf 610 Liter wächst. Normal große Passagiere sitzen vorn ohne Kopfberührung mit dem Dach, hinten allerdings etwas gedrängt auf einem Mobiliar, das vielleicht ein wenig mehr Komfort verdiente.

Modelle: „Pop“, „Sport“, „Lounge“

Der im polnischen Werk Tichy produzierte kleinste Fiat profitiert vom technischen Fortschritt im Automobilbau. Darauf deuten nicht nur die fünf im NCAP-Test errungenen Sterne hin, sondern auch die vorläufige Alleinstellung als Euro-5-Vertreter in diesem Marktsegment.

Das Sicherheitskonzept und auch die abgestufte Serienkomfortausstattung, die dank mehrerer Design-Sets über die drei Ausstattungsvarianten „Pop“, „Sport“ und „Lounge“ hinaus individuell verfeinert werden kann, sind für die Klasse vorbildlich: Sieben Airbags, Zentralverriegelung, elektromechanische Lenkung, elektrisch verstellbare Außenspiegel und ein CD-Radio sind bereits im Grundpreis enthalten. ESP ist nur beim Top-Benziner Standard, jedoch für alle Motorversionen erhältlich.

Der „City-Knopf“…

Doch auch ohne das Fahrsicherheitssystem belässt es der neue Fiat 500 mit seinem straff gefederten Fahrwerk bei beherrschbaren Untersteuerungsansätzen, sofern er nicht über die Maße gefordert wird. Die Lenkung, mit einem City-Knopf zum leichteren Einparken aufgewertet, folgt willig allen Befehlen des Fahrers.

Technische Daten Fiat 500

Dreitüriger Kleinstwagen mit vier Sitzplätzen;

Länge/Breite/Höhe/Radstand: 3,55 Meter/1,63 Meter/1,49 Meter/2,30 Meter;

Motoren:

1,2-Liter-Vierzylinder-Ottomotor, 51 kW/69 PS,
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h, max. Drehmoment: 102 Nm bei 3 000 U/min, 0 auf 100 km/h: 12,9 Sekunden, Verbrauch 5,1 l/100 km, 119 g/km CO2;
Preis ab 10 500 Euro;

1,4-Liter-Vierzylinder-Ottomotor, 74 kW/100 PS,
Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h, 131 Nm bei 4 250 U/min, 0-100 in 10,5 Sek., 6,3 Liter, 149 g/km CO2;
Preis ab 12 500 Euro;

1,2-Liter-Vierzylinder-Multijet-Diesel, 55 kW/75 PS,
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h, 145 Nm bei 1 500 U/min, 0-100 in 12,5 Sek., 4,2 Liter, 111 g/km CO2;
Preis ab 12 500 Euro.

mid/ft

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