Ford

Flexibilität ist in Saarlouis kein Zauberwort

Beim Focus-Modellwechsel schafften sie jetzt sogar erst einen parallelen und "fließenden" Übergang zwischen altem und neuem Focus bei gleichzeitiger Produktions-Volllast des C-MAX. Und das bedeutet mehr Autos, geringere Anlaufkosten.
Stadco Equipment. Foto: Auto-Reporter
Mitverantwortlich dafür war der in Saarlouis im Industriepark angesiedelte britische Engineering- und Karosseriebau-Spezialist Stadtco mit seinem "Design for Flexibility"-System, das aus zwei Hauptzielen besteht. Zum einen so viele Pressformen bzw. Werkzeuge der Vorgängermodells zumindest in der Grundform wieder zu verwenden. Zum anderen die Verschweißung verschiedener Karosserieteile zu Modulen auf einer Art Drehbühne vorzunehmen, wo alte und neue Werkzeuge eine Parallel-Produktion für beide Fahrzeugtypen ohne zeitraubenden Formen-Wechsel erlauben
Vorteile: Die aus Sicherheitsgründen für den Materialfluss bei der herkömmlichen Methode übliche 20prozentige Vorrats-Produktion der Karosserieteile für eine Modell-Version kann ebenso entfallen wie die ebenfalls übliche fünfprozentige Mehrproduktion von Rohkarossen. Durch die annähernd hundertprozentige Produktion nur der Teile und Karossen, die auch von den Kunden bestellt sind, ergibt sich ein betriebswirtschaftlicher Einsparungs-Effekt von mindestens 3,50 Euro pro Fahrzeug. Klingt wenig, ist aber vor allem bei Autos im Kompaktbereich und darunter, wo die Einkäufer besonders um jedes Zehntel Cent feilschen, jede Menge Geld.
Hinzu kommen die Einsparungen durch die Wiederverwendung von Werkzeugen, die nach Stadco-Angaben schon bei einem Prozentsatz von nur 20 Prozent sieben Euro pro Fahrzeug ausmachen. Sowohl beim C-MAX, wo das System zum ersten Mal in Saarlouis angewendet wurde, als auch beim Focus waren es jedoch 85 Prozent, obwohl zwischen altem und neuen Focus die Teile sehr unterschiedlich sind und es zudem mehr Variationen gibt.
Verständlich also, dass alle Beteiligten auf den Focus-Anlauf Stolz sind, wobei in Saarlouis noch die Besonderheit hinzu kommt, dass Ford nicht nur Kunde von, sondern auch Lieferant für Stadco ist. Im eigenen Presswerk stellt Ford nämlich als so genannter "Tier 2" für Stadco einzelne Karosserieteile her, die die Briten mit einem komplett deutschen Team als "Tier 1" mit ihren "flexiblen" Robotern im Zulieferpark zu Modulen zusammenschweißen, um sie dann wieder per automatischem Förderband durch einen 1 000m langen "Brückentunnel" just in time direkt am Band anzuliefern. (hhg)
22. Dezember 2004. Quelle: Auto-Reporter

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