Formel 1: Für Spannung ist 2007 gesorgt (2)

(Fortsetzung)

In Deutschland stellen sich die zahlreichen Fans von Michael Schumacher die Frage: Wer wird die Lücke schließen? Das der siebenfache Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher nach dem Ende seiner Karriere eine Lücke hinterlässt, ist für die Fans klar.

Wird es ein abflachendes Interesse für die Formel 1 in Deutschland, ähnlich wie beim Rückzug von Boris Becker im Tennis, geben? Experten glauben nein. „Wir sind sehr gut aufgestellt, ich mache mir überhaupt keine Sorgen um die Formel 1 in Deutschland“, kommentiert Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor, die Diskussion, „dass in Monza im
vergangenen Jahr zwei deutsche Hersteller hinter Michael Schumacher auf dem Podium standen, war doch genau das richtige Signal für die Zukunft.“ Und Fernando Alonso, zweifacher F1-Weltmeister und McLaren-Mercedes Werksfahrer sagte heute während der FIA Pressekonferenz in Melbourne: „Ich glaube nicht, dass ich ihn vermissen werde.“

Es wird zunehmend Deutsch gesprochen

In der Formel 1 wird zunehmend Deutsch gesprochen: Mit Ralf Schumacher (31) und Nick Heidfeld (29) haben sich zwei deutsche Fahrern bereits über Jahre in der Formel 1 etablieren können. Michaels Bruder Ralf im Toyota unterwegs, glaubt weiterhin an seinen Erfolg, obgleich der Rheinländer mit Wohnsitz in Salzburg noch keinen Sieg für Toyota einfahren konnte. Auch der Wahl-Schweizer Nick Heidfeld aus Mönchengladbacher kann nicht annähernd an die Erfolge von Michael Schumacher anknüpfen. „Nick ist ein erfahrener Mann im Team, sowohl was die Laufbahn in der Formel 1 als auch die Zugehörigkeit zum Team angeht. Er ist für Sauber gefahren und bestreitet 2007 seine dritte Saison für BMW. Er ist also mit dem Team und dessen Arbeitsweise bestens vertraut“, erklärt Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor. Heidfeld konnte mit insgesamt 23 WM-Punkte in der Gesamtwertung 2006 den 9. Platz belegen, immerhin drei Punkte mehr als Toyota-Pilot Ralf Schumacher, der mit 20 WM-Punkten auf dem 10. Platz landete.

Sebastian Vettel jüngster im Feld

Als talentierter Joungster unter den deutschen F1-Piloten gilt Nico Rosberg, der schon seit 2006 im WilliamsF1 Team unterwegs ist. Nico, 21 Jahre jung und Sohn des Ex-Formel 1 Weltmeisters Keke Rosberg, lebt in Monaco und hat seine familiären Wurzeln in Wiesbaden: „Ich besuche meine Oma so oft es geht.“ Nico Rosberg wird in diesem Jahr neben dem Österreicher Alexander Wurz (32) seinen Stammplatz einnehmen können. Das WilliamsF1 Team ist 2007 mit Toyota-Motoren am Start, „das ist großartig ein Teil von Toyota zu sein“, freut sich Nico. Derzeit jüngster Formel 1-Fahrer ist der 19-jährige Sebastian Vettel, der 2006 für BMW Sauber erstmals während des Freitagstrainings im F1-Cockpit saß. Seine Visitenkarte gab der ehrgeizige Deutsche aus Heppenheim bereits als Freitagsfahrer mit Trainingsbestzeiten im vergangenen Jahr in Istanbul und Monza ab. Wird er das schwere Erbe von Michael Schumacher antreten können? „Ich konnte mir erst nicht vorstellen, dass er wirklich zurücktritt. Er hat die Formel 1 geprägt und gleich mehrere Fahrergenerationen überlebt. Er ist für alle schwierig, sich vorzustellen, wie die Formel 1 ohne ihn sein wird“, sagt Vettel, der Formel 1-Rennen gewinnen will und zukünftig den Weltmeister-Titel im Visier hat, „ich war noch nie in Australien und freue mich sehr darauf, in Melbourne dabei zu sein und dort am Freitag zu fahren.“

Deutschland steht weit vorn

Mit Adrian Sutil steht der vierte deutsche Formel 1-Fahrer, neben Schumacher, Heidfeld und Rosberg, in der Saison 2007 am Start. Der 24-jährige Sutil steuert einen Spyker-Ferrari aus dem niederländischen Team, bei dem Ex-Toyota-Mitarbeiter Mike Gascoyne Technikchef ist. Um vordere Plätze wird Suitl kaum fahren können, der auf dem Vorjahreswagen basierende Spyker kann erst zur Saisonmitte durch ein neues Modell ersetzt werden. Gascoyne kann sicherlich dem kleinen Formel 1-Team wertvolle Dienste erweisen, aber gegen die großen Werksteam hat das Privatteam keine Chance auf einen
Podiumsplatz. Debütant Suitl, der im vergangenen Jahr japanischer Formel 3-Meister und 2005 Zweiter in der F3-Euroserie war, muss 2007 noch viel lernen: „Ich kenne nur sechs von den 17 Grand Prix-Strecken.“ Neben den erwähnten Stammfahrer in der Formel 1 steuert Deutschland vier weitere Testfahrer bei: Mit Vettel greift auch Timo Glock (24) bei BMW Sauber, Markus Winkelhock (26) bei Spyker-Ferrari und Michael Ammermüller (23) bei Red Bull ins heiß begehrte Lenkrad. Fest steht, dass Deutschland in der Nationen-Wertung ganz vorne aufgestellt ist, nur wie wird es in der Fahrer-WM aussehen?

(ar/ph)

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