VW

Gebrauchtwagentipp: VW New Beetle

Große runde Kulleraugen, ein kuppelförmiges Dach und runde, ausgestellte Kotflügel machen er augenfällig: Der New Beetle ist optisch der direkte Nachfahre des VW Käfer. Als Gebrauchter ist er ab 4 500 Euro zu haben.

Auch wenn unter seinem runden Blechkleid nun eine ganz andere Technik steckt, hat er mit dem Urahn eines gemein – er läuft und läuft und läuft. Beim TÜV-Report überzeugt er mit unterdurchschnittlicher Mängelquote. Ganz billig ist der Viersitzer jedoch
nicht: Rund 4 500 Euro müssen in ein sieben Jahre altes Modell investiert werden.

Blumenvase ist Serie…

Zunächst war der neue Käfer nur eine Fingerübung der VW-Designer. Positive Publikumsreaktionen auf seine Messeauftritte führten aber 1998 zur Serienproduktion der Limousine, fünf Jahre später folgte eine Cabrio-Variante. Der Retro-Stil der Karosserie setzt sich auch im Innenraum fort. Die serienmäßige Blumenvase am Armaturenbrett, Halteschlaufen an der B-Säule und das Gepäcknetz in den Türen sorgen für wohlige Nostalgie.

Ein paar Schrullen hält er bereit…

Zur Erbschaft des Zweitürers gehören allerdings auch ein paar Schrullen des Wirtschaftswunder-Wagens. Miserable Übersichtlichkeit macht das Einparken zum Glücksspiel, trotz seiner fast auf Golf-Niveau liegenden Länge ist das Platzangebot im Fond bescheiden, der Kofferraum fasst mickrige 209 Liter. Die Verarbeitung des in Mexiko hergestellten Autos liegt zudem unter dem üblichen VW-Niveau.

Das Aggregat

Unter dem Blech ist jedoch alles zeitgemäß. Die technische Basis stellt der VW Golf IV. Der Motor liegt nun vor der Vorderachse statt im Heck. Insgesamt sind zehn Motorversionen auf dem Markt vertreten, darunter auch drei Diesel. Topmodell ist der New Beetle RSi mit bis zu 165 kW/225 PS Leistung. Für längere Strecken empfiehlt sich der 1,9-Liter-Selbstzünder mit 66 kW/90 PS oder 74 kW/100 PS. Für den Stadtverkehr genügt aber bereits der Basis-Benziner mit 55 kW/75 PS. Rund 4 500 Euro müssen in ein gebrauchtes Exemplar investiert werden, für einen Diesel fallen etwa 1 500 Euro mehr an. Deutlich teurer ist mit Einstiegspreisen ab 10 500 Euro das erst 2003 erschienene Cabrio.

Vorsicht bei getunten Exemplaren!

Bei der Fahrt gibt sich der New Beetle komfortabel und handlich. Dank des serienmäßigen ESP bringen den Fronttriebler auch flotte Kurven nicht aus der Ruhe. Allein Seitenwind kann die wenig schnittige Karosserie aus der Bahn werfen. Auch der Verbrauch leidet unter der Kugelform; so liegt der Spritdurst mit sieben Litern Super beim Basisbenziner 0,4 Liter über dem Niveau des ansonsten technisch identischen Golf.

Bei der Qualität kennt der New Beetle die gleichen Leiden, die auch Golf und Co. plagen. Defekte Fensterheber, wackelnde Sitze oder ein nicht intakter Luftmassenmesser kommen laut Hans-Ulrich Sander, Kfz-Experte beim TÜV Rheinland, immer wieder vor. Vor allem beim Diesel kennen die Prüfer Zahnriemenprobleme. Finger weg heißt es bei den vielen per Chiptuning aufgemotzten gebrauchten Exemplaren, denn das Getriebe verträgt diese Extra-PS überhaupt nicht.

Er bleibt ein Liebhaberstück…

Klare Pluspunkte sammelt der Retro-Käfer bei der Qualität des Fahrwerks und der Motoren. Null Rost, solide Radaufhängungen, zuverlässige Lenkung und Antriebswellen. Ölverlust spielt keine Rolle. Auch die Kraftstoffanlage schneidet tadellos ab. Generell ist der neue Käfer ein Liebhaberauto, so dass die Halter meist schonend mit dem Fahrzeug umgehen.

mid/hh

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