Genfer Salon: Gemischte Stimmung

„Nur nichts anmerken lassen“ könnte das Motto des Genfer Automobilsalons im Krisenjahr 2009 lauten. Doch den weltweiten Absatzeinbruch ganz verstecken kann auch die traditionell bunte und gut gelaunte Frühjahrsmesse nicht. Zu dramatisch sind die Probleme, mit denen die Branche auch in Europa zu kämpfen hat. Der Kampf ums Überleben des am besten Angepassten hat begonnen.

Die deutschen Konzerne dürften das schwere Jahr überstehen. Man werde weiter investieren und nach der Krise perfekt aufgestellt sein für einen neuen Boom, hofft etwa VW-Chef Martin Winterkorn. Helfen soll dabei auch einer der Stars der diesjährigen Schau: der neue Kleinwagen VW Polo. Noch rechtzeitig zur Abwrackprämie kommt der Stadtflitzer mit neuen Spar-Motoren, hochwertig wirkendem Innenraum und kaum gestiegenen Preisen. Ergänzt wird das Programm der Marke durch zahlreiche weitere Öko- und Spritsparautos, etwa die Autogasversion vom VW Golf, die mit besonders geringen Betriebskosten aufwarten soll. Auch die kriselnde GM-Tochter Opel setzt auf Öko und zeigt die Studie eines Elektroautos, das Ende 2010 auf den Markt kommen soll.

Die Rettung für die Absatzzahlen dürfte der kompakte Stromer aber kaum werden, die angebotenen Stückzahlen werden recht niedrig sein, der Preis hingegen hoch. Bessere Chancen auf ein breites Kundeninteresse hat da die neue Kombiversion des Opel Insignia. Groß und relativ preiswert soll er in Deutschland die Verkäufe für die bereits erfolgreich eingeführte Limousine noch einmal toppen. Bei Ford hält man sich mit Neuem zurück. Das gerade erst verjüngte Kleinwagenprogramm passt mit vergleichsweise geringen Kosten und sparsamen Verbräuchen in die Zeit und ist erfolgreich angelaufen.

In Zukunft sollen neue verbrauchsgünstige Turbobenziner auch die Fahrzeuge ab der Kompaktklasse aufwärts sparsamer machen. Die deutschen Premium-Hersteller müssen ohne Unterstützung durch die europaweiten Abwrackprämien und Staatshilfen auskommen. Für Umweltboni sind die Autos in der Regel zu groß und verbrauchsintensiv, abwrackwillige Autofahrer entscheiden sich meist für preiswerte Kleinwagen, die bei Audi, Mercedes-Benz und BMW aber nicht im Angebot sind. Trotzdem blickt man leicht optimistisch in die Zukunft: die Krise trifft alle, und am härtesten die Wettbewerber der Deutschen. In den USA etwa dürften aufgrund der Probleme bei den ehemaligen Big Three Marktanteile frei werden. Holger Holzer/mid

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