Hamilton bleibt angriffslustig: Es ist nur ein Punkt

(motorsport-magazin.com) Das Gefühl sei schon ein wenig anders, musste Lewis Hamilton am Donnerstag in Singapur zugeben, als er sich während eines Sponsorentermins den Fragen der Journalisten stellte. Die Strecke sei speziell, er sei eigentlich in einer anderen Zeitzone und das mache es doch ein wenig schwierig. So hatte er erst kurz vor dem nachmittäglichen Termin sein Frühstück zu sich genommen, das Training finde erst abends nach 21:00 Uhr Ortszeit statt. "Wir bleiben bis drei oder vier Uhr morgens auf, auch wenn es um vier Uhr nicht viel zu tun gibt. Wir feiern keine Partys, wir schauen uns nur Filme an oder spielen Computerspiele", erklärte er.

Viel gearbeitet wurde dafür bereits im Vorfeld, mussten das Team und auch er selbst doch so viele Informationen zur Strecke sammeln wie möglich. Auch die Streckenbesichtigung wird bei Hamilton intensiver ausfallen als sonst. Bei Tag hat er sich alles schon angesehen, am Donnerstagabend wollte er es noch einmal tun. "Wenn man dann aber hinaus fährt, wird es völlig anders sein. Ich denke, das Rennen wird aufregend und wohl spannender als andere Rennen, die wir dieses Jahr gehabt haben. Alleine schon weil es ein Nachtrennen ist, ist jeder um Ungewissen und wir wissen nicht, was zu erwarten ist."

Vergleichen wollte er Singapur am ehesten mit Valencia, da es Mauern gibt und keine Absperrungen wie in Monaco. Nur etwas schmaler sei es und man fahre eben nicht am Hafen entlang. "Die Kurven sind auch enger, also ist es sehr schnell, aber auch mit sehr engen, langsamen Kurven." Im Simulator hatte er sich das alles bereits angesehen, dennoch musste er gestehen, dass es doch noch etwas Anderes sein wird, wenn er dann wirklich fährt. Wichtig wird es dabei sein, schnell zu lernen, denn einige Dinge kann die Simulation eben nicht zeigen. "Überholen wird sehr schwer, wie bei allen Stadtkursen. Wir haben ein paar längere Geraden, man kann etwas näher heranfahren und sich in die erste Kurve reinsaugen, aber ich denke, es wird wohl weniger Überholen geben als auf den offenen Strecken, die wir sonst so haben."

Paris ist abgehakt

Beim Thema Überholen musste natürlich auch noch einmal über die Entscheidung von Paris gesprochen werden, wobei Hamilton aber betonen musste, dass sich dadurch im Vergleich zu Monza nichts verändert habe und auch seine Woche deswegen nicht gestört gewesen war. "Ich kam von dort direkt hierher. Es war wie ein langer Zwischenstopp – es war genauso langweilig." Dass der Einspruch zur Strafe von Spa abgelehnt wurde, wollte der Brite bereits hinter sich gelassen haben und er betonte, man werde sich nun auf die kommenden Rennen konzentrieren. "Wir haben ein tolles Paket und haben das Auto großartig vorbereitet. Ich habe vollstes Vertrauen in meine Mechaniker, die immer gute Arbeit machen und die Zuverlässigkeit ist gut", sagte er.

Im Vorteil gegenüber Ferrari wollte sich Hamilton aber nicht sehen, sondern zumindest auf gleicher Höhe. Beim heiklen Thema Reifen konnte er nur das anführen, was ohnehin bekannt ist. McLaren bekommt die Gummis schneller auf Temperatur, dafür kann Ferrari sie wohl besser konservieren. "Hier haben wir die weichen und superweichen, wie in Valencia und sie [Ferrari] sind mit diesem Reifen sehr stark. Also werden sie dieses Wochenende stark sein, aber wie wir in Valencia gesehen haben, sind wir so stark wie sie. Es wird nur auf das Qualifying ankommen und darauf, die Runde hinzukriegen – und dann vorne zu sein."

Generell will Hamilton den Rest der Saison immer als Einzelrennen sehen und immer wieder von vorne beginnen. "Ich kann mich nicht hinstellen und denken: ‚Ja, ich habe eine tolle Führung‘, denn das habe ich nicht, es ist nur ein Punkt. Ich werde dieses Rennen angehen wie die vergangenen 14. Ich werde einfach angreifen und versuchen, die maximalen Punkte zu holen." Außerdem wird er weiter mehr als nur einen WM-Konkurrenten auf der Rechnung haben. Denn er hält sogar Heikki Kovalainen und Nick Heidfeld noch für gefährlich, da noch 40 Punkte zu holen sind und in der Formel 1 alles möglich ist – auch wenn es ein bisschen anders ist als sonst.

adrivo Sportpresse GmbH

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