Hamilton wehrt sich weiter: Wenn er nicht die Eier hat

(motorsport-magazin.com) Die Strafe gegen Lewis Hamilton in Spa beschäftige am Donnerstag das ganze Paddock von Monza – inklusive Hamilton selbst. Denn der Brite entging bei seinem Treffen mit den Medien den Fragen nach der Strafe natürlich nicht und musste dabei wieder einmal betonen, dass er sich keiner Schuld bewusst ist. So hätte er eine Kollision mit Kimi Räikkönen riskiert, wenn er nicht durch den Notausgang gefahren wäre, erklärte er. Und auch danach habe er keinen Vorteil gehabt. "Es ist nicht wahr, dass ich durch das Manöver beim Beschleunigen mehr Grip hatte. Ich bin bei solchen Bedingungen immer stark. Man hat den Grip, den man zu spüren glaubt. Kimi war vor mir. Wenn er nicht die Eier hat, spät zu bremsen, dann bremst er halt früher als ich", sagte er.

Mit der Meinung scheint der Brite unter den Fahrern allerdings recht alleine dazustehen. Fernando Alonso sah die Strafe gerechtfertigt und auch die bei der offiziellen Pressekonferenz anwesenden Piloten waren mit Hamiltons Fahrverhalten nicht zufrieden. "Hamilton hat schon zum zweiten Mal so einen Fehler gemacht und nichts gelernt. In Magny Cours bekam er eine Strafe, weil er Vettel durch die Auslaufzone überholt hat und danach den Platz nicht mehr ganz zurückgegeben hat. Ich verstehe nicht, warum es so viel Aufregung wegen der Strafe gibt", sagte etwa Sebastien Bourdais.

Zu recht aber hart bestraft

Giancarlo Fisichella, Nico Rosberg und Jarno Trulli meinten ebenfalls, dass Hamilton trotz des Zurückfallens hinter Räikkönen einen Vorteil hatte. So meinte Trulli, dass der Brite nicht gleich wieder vorbeifahren hätte sollen, sondern etwas warten hätte müssen – zumindest eine Kurve. Der Toyota-Pilot verstand aber auch, dass gerade die großen Auslaufzonen dazu einladen, so etwas zu machen. Die vier waren sich aber alle einig, dass die Strafe etwas hart war. Felipe Massa, der ebenfalls bei der Pressekonferenz dabei war, sah es natürlich etwas anders und fand die Strafe in Ordnung, da Hamilton seiner Meinung nach einen klaren Vorteil hatte. Hamilton selbst konnte dazu nur sagen: "Jeder kann seine eigene Meinung dazu haben. Es ist leicht, da ein Urteil zu fällen, wenn man nicht in die Szene involviert ist oder nicht um den Sieg mitfährt."

Der McLaren-Fahrer musste zugeben, dass ihm die Aberkennung des Sieges dann doch weh getan hatte, auch wenn er es damit abtat, dass dies eben der Motorsport sei und man so etwas erwarten müsse. Seinen eigentlichen Sieg hatte er aber doch recht intensiv erlebt. "Ich hatte das Gefühl, es sei der Traum eines jeden Fahrers, in Spa zu gewinnen und wenn man bei solchen Bedingungen gewinnt und auf so tolle Art – ich war so aufgeregt. Mein Herz ist in den letzten Runden richtig gesprungen. Ich war mit meiner Arbeit echt zufrieden", erzählte er. Am Ende kam es dann doch anders, doch der Brite will nun einfach sicherstellen, dass die Strafe keine Auswirkungen auf den Ausgang der Weltmeisterschaft hat. "Ich bin noch zwei Punkte vorne und wir werden sicherstellen, dass wir weiter angreifen und so abschneiden wie in den vergangenen beiden Rennen."

Mit dem Paket ist der McLaren-Pilot voll und ganz zufrieden und er meinte, wenn die Strafe irgendwas bewirkt hat, dann nur, dass man nun noch mehr Antrieb hat. "Ich fühle mich toll. Bei den nächsten Rennen wird unser Auto genauso passen wie in Spa, also werden wir einfach schauen, dass wir die bestmögliche Arbeit machen." Nach Rache trachtet er allerdings nicht, denn so eine Person will er nicht sein. "Wir haben einfach eine tolle Saison und kämpfen gegen die Ferrari, was eine echte Freude ist. Sie sind ein tolles Team und das sind wir auch. Wir kämpfen so hart und es hängt wirklich nur davon ab, wer die bessere Arbeit leistet", erklärte er. Ein Sieg auf Ferrari-Territorium würde ihn deswegen auch freuen.

adrivo Sportpresse GmbH

UNSERE TOP-ANGEBOTE FÜR SIE

MEHR ERFAHREN AUS DEM BEREICH NEWS

Genesis X Speedium Giro: Luxus-Studie für Radsportler

Genesis X Speedium Giro: Luxus-Studie für Radsportler

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

E-Go stellt erneut Insolvenzantrag

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

Rivian R2 und R3: Eine Überraschung in Kalifornien

zoom_photo