Heidfeld blickt zurück: Fuji war zu gefährlich

(adrivo.com) Nach dem gefährlichen Rennen in Fuji blickt Nick Heidfeld auf eine gute Zukunft mit BMW Sauber und lobt die Leistung von Lewis Hamilton.

Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Rennen in Japan war am Donnerstag in Shanghai auch der Grand Prix in Fuji nach wie vor eines der dominierenden Themen. Wie einige andere Fahrer auch war Nick Heidfeld der Meinung, man hätte gleich gar nicht starten sollen. „Es war zwar fahrbar, so lange man alleine unterwegs war, aber auch da war es mit viel Aquaplaning schwierig; am Anfang und Ende des Rennens. Wenn man im Mittelfeld war oder ganz hinten, konnte man nichts sehen und das war zu gefährlich“, meinte der BMW Sauber-Pilot. Deswegen waren für ihn der erste Start und dann auch der Restart eigentlich nicht die richtige Entscheidung, obwohl er zu Beginn als Dritter im Feld noch einigermaßen Sicht hatte. „Ich hab den Robert [Kubica] gefragt, der beim ersten Start etwas weiter hinten war und er hat gemeint, es war da sogar noch schlimmer. Da hatte ich aber davon profitiert, dass ich vorne war. Es war einfach zu gefährlich.“

Damit es in Zukunft nicht mehr zu solchen Diskrepanzen in der Meinung der Fahrer und der Meinung von außen kommt, glaubt Heidfeld, dass man in der GPDA darüber diskutieren und auch Charlie Whiting darüber informieren wird, dass in Fuji die Bedingungen nicht in Ordnung waren. Eine Möglichkeit, um sich in Zukunft abzustimmen, sieht er beim Boxenfunkt. „Ich bin in den ersten Runden, als mein Funk noch funktionierte, auf den Punkt gekommen und habe gesagt, dass die Bedingungen für mich unfahrbar sind. Ich denke, das werden einige Fahrer machen und der Charlie hört diesen Funk mit. Das ist eine Möglichkeit, die er sicher in Betracht zieht“, erklärte der Deutsche.

Denn rein als Beobachter von außen kann man nur schwer einschätzen, wie die Bedingungen wirklich sind; auch über die Kameras an den Autos. „Auf den Inboards sah es besser aus als in der Realität, weil sie höher sind“, meinte Heidfeld und fügte noch an, dass Robert Kubica in der Safety Car Phase zwei Mal an einem Auto vorbeifuhr, weil er es einfach nicht gesehen hatte. Für Heidfeld war gerade die Situation auf der Geraden gefährlich als das Rennen nach der zweiten Safety Car Phase wieder gestartet wurde. „Ich hatte Motorenaussetzer und wusste nicht, wie der Motor reagiert, wenn das Safety Car reinfährt. Es war dann tatsächlich so, dass ich nicht bis in den siebten Gang gekommen bin und hinter mir fuhren zehn, 15 Autos die Gerade mit Vollgas entlang, die mich vielleicht nicht sehen konnten, obwohl ich langsamer war. Ich fuhr recht weit rechts. Kimi hat mich ganz links überholt. Ich bezweifle, ob er mich auch wirklich gesehen hat – wohl erst, als wir nebeneinander waren“, erzählte er.

Doch es geht nun ans nächste Wochenende, wo es laut Wetterbericht am Sonntag zwar wieder regnen könnte, es könnte mit Lewis Hamilton aber auch einen neuen Weltmeister geben, dessen Leistung Heidfeld bislang als außergewöhnlich bezeichnet. „Man muss immer bedenken, dass es erst sein erstes Jahr in der Formel 1 ist – auch wenn er eine gute Vorbereitung und den Simulator bei McLaren hatte, wo er die Strecken ein bisschen lernen kann. Er kennt die Strecken eigentlich nicht“, meinte er. Was für Heidfeld noch hinzukommt, ist, dass er mit Fernando Alonso einen der stärksten Teamkollegen hat, die es im Moment gibt, was sich schon dadurch zeigt, dass er zwei Mal Weltmeister geworden ist. Was ihn aber etwas überraschte, waren die Fehler, die Alonso gemacht hat. „Man hatte eigentlich immer gesagt, dass Alonso unter Druck sehr stark ist, aber er hat in diesem Jahr unter Druck schon einige Fehler gemacht.“

Der BMW Sauber-Pilot glaubt auch, dass Hamilton in den nächsten Jahren vorne mitfahren wird. Sorgen macht er sich deswegen aber keine. „Fürchten tu ich gar nichts, möglich ist es aber in jedem Fall. Wer im ersten Jahr gleich gegen einen Alonso Weltmeister wird, hat gute Chancen, dass er in den nächsten Jahren vorne mitfährt, wenn er im richtigen Auto sitzt“, sagte Heidfeld. Dort wähnt er sich selbst in Zukunft aber auch, da man bei BMW laut seinen Aussagen sogar etwas vor dem eigenen Zeitplan ist, der aber nach wie vor lautet, in zwei Jahren um den Titel mitzufahren und 2008 das erste Rennen zu gewinnen. Für Shanghai ist Heidfeld etwas zurückhaltend, da man diesmal keine neuen Teile mitbringt. „Es könnte sein, dass wir ein wenig zurückfallen im Vergleich zu McLaren. Ich hoffe aber, dass wir drittstärkste Kraft bleiben.“

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