Kommentar zur AMI 2006: Mitteleuropas größter Showroom

Mehr als 100 Deutschlandpremieren bietet dieses Jahr die AMI in Leipzig, zusätzlich sogar drei Weltpremieren, wenn auch von untergeordneter Bedeutung für den Journalisten. Der hat die meisten dieser Premieren längst hinter sich, in Detroit in Genf oder anderswo. Unter diesen Umständen wird es die AMI in Leipzig schwer haben, ein breiteres oder gar bundesweites Medienecho zu finden.
Deutschland-Premieren sind etwas für den Auto-Enthusiasten oder Kauf-Interessenten, die beide bei einer Ausstellung wie der in Leipzig eine erstklassige Chance erhalten, sich einen Überblick in der Breite zu verschaffen oder das Auto ihrer Wahl in aller Ruhe zu betrachten. In Leipzig können Sie oder Er es sogar Probe fahren; denn auf dem Messegelände stehen mehr als 300 Personenwagen vieler Marken bereit und warten darauf, außerhalb des Messegeländes Probe gefahren zu werden.Mit vielen weiteren Aktionen spricht die Messe den interessierten Laien ebenso an wie den Fachmann. Da gibt es die AmiTec als Ausstellung für den Werkstatt-Fachmann oder den Taxi-Tag und eine Reihe von Spezialaktionen, die vielfach auch das breite Publikum ansprechen. Und das Publikum honoriert das. Im vergangenen Jahr berichtete die AMI von 275 000 Besuchern, und dieses Jahr sollen es mehr werden.Die Aussteller honorieren das ebenfalls. Viele von ihnen präsentieren sich dieses Jahr auf größeren Ständen als im vergangenen. Doch schon die Präsentation der Autos auf den Ständen zeigt, dass die AMI für die Aussteller eine andere Bedeutung hat als eben Detroit oder Genf. Hier wird weniger Aufwand betrieben, weniger Schau rund ums Auto angeboten. Hier soll das Auto für sich sprechen und sich so gut wie möglich verkaufen.Der Aufstieg ist der AMI also auch dieses Jahr wieder nicht gelungen, weil die Industrie die Messe offenbar nicht in der Liga der Leitmessen sieht. Die Frage stellt sich, ob Messeerfolg nur in dieser ersten Liga möglich ist. Wer braucht denn schon noch eine Leitmesse? Wer, außer den Journalisten, die dann einen Anlass mehr für die Berichterstattung über Autos hätten? Der größte Showroom für Automobile in Zentraleuropa anzubieten, ist doch sicher auch lukrativ und aller Ehren wert. (ar/Sm)

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